Auch im Winter ein Platz an der Sonne

Raus aus der Kälte: Spaniens "weiße Küste" lockt von Oktober bis März mit angenehmen Temperaturen. Die Stellplätze sind auf Überwinterer mit Wohnmobilen eingerichtet.
Gewaltige, vor fiesen Nordwinden schützende Gebirgszüge und ein frostfreies Mikroklima zu ihren Füßen machen die Costa Blanca zu einem Topziel für jene Mobilfahrer, die dem heimischen Schmuddelwinter entfliehen möchten. Einige Stellplätze, wie etwa der Camperpark San Antonio in Altea, schließen im Mai und öffnen erst wieder Ende September. Andere wiederum, die mit attraktiven Stränden punkten, kennen keine Pause. Auf ihnen ist im Juli und August ebenfalls Hochsaison – mit entsprechenden Preisen. Doch die vorrangig angesprochene Klientel, die Generation 55plus, reist im Herbst dorthin. Für diejenigen,die nicht mehrere Wochen an einem Ort verbringen möchten, sind die vielerorts neu angelegten Reisemobilstellplätze eine willkommene Alternative zu den etablierten Campingplätzen.
Sie bieten wie diese gestaffelte Langzeittarife. Einen Preisnachlass gibt es oft schon ab vier Tagen. Weitere Ermäßigungen sind fast immer nach mehr als 15 beziehungsweise 30 Tagen vorgesehen. Die Einrichtungen sind in der Regel funktionell, bieten bisweilen aber nur eingeschränkten Komfort. So befinden sich beispielsweise die Duschen häufig in Containern, was das Raumangebot von vornherein begrenzt.
Schatten durch Bäume gibt es nur selten; er ist zumindest zwischen Dezember und Februar auch gar nicht gewünscht. Meist halten Mauern und Hecken den Wind fern. Einzelne Tage mit Seenebel sind nicht auszuschließen, wie ein Restschwaden am markanten Penyal d’Ifac erkennen lässt. Regen fällt normalerweise nur im Spätherbst und in der Zeit um Ostern, dann aber nicht selten in großen Mengen und von Stürmen begleitet. Doch die vielen Tage dazwischen mit Höchsttemperaturen von 19 bis 24 Grad Celsius erinnern eher an den Frühling oder Frühsommer. Im Winter herrscht in der Regel also optimales Ausflugswetter. Zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten gehören Wandern und Radfahren.
Freizeit-Tipps an der Costa Blanca
Ein mögliches Ziel mit dem Fahrrad im Norden der Costa Blanca ist Gandía. Die Stadt war Sitz des bekannten Borgia-Geschlechts (16. Jh.), aus dem etwa Papst Alexander VI. entstammte. Der Herzogspalast besticht mit barocken Prunksälen. Etwa 20 Kilometer südlich verläuft das Laguar-Tal. Es ist Ausgangspunkt für eine Bergtour auf der "La Catedral del Senderismo" – man bezeichnet die Route auch als die "Königin unter den Wanderungen". Der Weg zählt in der Tat zu den schönsten in der Valencia-Region. Beschauliches Zentrum im Tal ist das Dorf Campell mit seinen gepflegten weißen und ockerfarbenen Häusern. Zu ihren Füßen schimmert in der Ferne das azurblaue Meer.
Denia sticht unten hervor, im achten Jahrhundert vor Christus als Hemeroskopeion von den Griechen gegründet. Die Römer nannten die Siedlung Dianium, die Mauren Deniya. Deren auffälligstes Erbe ist die alte Burg, die sich über den Dächern erhebt und einen schönen Blick auf den Berg Montgó gegenüber gewährt. Am Nachmittag empfiehlt sich ein Besuch der Fischauktionshalle Lonja an der Hafenpromenade Paseo Marítimo, wo täglich ab etwa 17 Uhr geschäftiges Treiben einsetzt.
Calp (Calpe) gilt ebenfalls als sehr alt: Die Phönizier sollen am Fuß des mächtigen Ifac-Felsen als Erste einen Handelsplatz gegründet haben. Die durchweg gut ausgestatteten Stellplätze im heutigen ausgedehnten Stadtgebiet gewähren leider nur eine eingeschränkte Sicht auf das Naturwunder.
Zu den Anziehungspunkten an der Küste zählen auch die Altstadt von Altea und das Bergdorf Guadalest gleich dahinter. Und über den Jardín Huerto del Cura in Elx (Elche) mit seiner Palmenpracht staunte schon Sisi, die legendäre Kaiserin von Österreich.