Diese 10 Alfa brachten 2,17 Millionen Euro
RM Sotheby's hat in Monterey eine rasante Alfa-Sammlung mit den schnellsten und teuersten Versionen von Giulia, Giulietta und Bertone versteigert. Einer ist rund eine Million wert.
RM Sotheby's hat während der Monterey-Auktion (15./16.8.2025) eine Alfa-Sammlung versteigert, die einige der schnellsten und begehrenswertesten Autos der Marke aus den 60er-Jahren enthielt: Die seltenen Alfa-Romeo-Modelle haben teilweise eine dokumentierte Rennhistorie. Neben bekannten Baureihen wie Giulietta, Giulia und GTA finden sich darunter auch ein originales SZ-Coda-Tronca-Coupé und zwei GTAm-Derivate.
Die Sammlung ist Teil der Auktion im Rahmen der Monterey Car Week mit 161 Autos. Die elf Alfa stammen aus einer Sammlung, die das Auktionshaus "The Quadrifoglio Collection" nennt. Das grüne Kleeblatt ist bis heute das Erkennungszeichen sportlicher Modelle der Marke. Dieses Symbol pappt auch an den Seiten einiger Autos aus der Auktion.
Preise von 28.000 bis 1,16 Mio. Dollar
Die Baujahre reichen von 1958 bis 1970. Die Verkaufspreise reichen von 28.000 Dollar (24.000 Euro) für einen Alfa Romeo 2000 GTV bis zu 1,16 Millionen Dollar (997.600 Euro), die ein T33/2 Daytona bringen soll. Erwartet worden waren 1,7 bis 2,0 Millionen US-Dollar (1,45 bis 1,7 Millionen Euro).
Dieser Werksrenner ist ein Porsche-Jäger mit echter Krimi-Historie. Das Auto mit der Chassis-Nummer 15 hatte sein Debüt bei den 24h von Daytona von 1968 und erreichte den sechsten Platz. Später wechselte er mehrfach den Besitzer, geriet nach Angola, galt bis in die Achtziger als verschollen und war nach seinem Auftauchen in der Hand mehrerer Experten sowie auf Veranstaltungen zu sehen. Heute sollen nur noch zehn T33/2 existieren, was neben der Rennhistorie den Millionenwert des Autos erklärt.
Weitere wichtige Modelle aus der Sammlung fassen wir hier zusammen (alle Autos aus der Sammlung finden Sie in der Galerie):
1958 Alfa Romeo Giulietta Spider von Pinin Farina
- Schätzpreis: 40.000 bis 60.000 US-Dollar (34.000 bis 50.000 Euro)
- Verkaufspreis: 39.200 US-Dollar (33.730 Euro)
Die offene Giulietta Spider der ersten Serie verbindet ein Pinin-Farina-Design mit einem drehfreudigen 1,3-Liter-Twin-Cam-Motor. Das angebotene Fahrzeug war durchgehend als Rennwagen eingesetzt und wurde 1990 vollständig restauriert. Ein Fünfganggetriebe sowie ein 1300er-Ersatzmotor aus der GT-Junior-Baureihe sind verbaut. Die Historie ist durch SCCA-Fahrtenbücher dokumentiert.
1961 Alfa Romeo Giulietta SZ "Coda Tronca"
- Schätzpreis: 400.000 bis 500.000 US-Dollar (340.000 bis 425.000 Euro)
- Verkaufspreis: 280.000 US-Dollar (240.800 Euro)
Eines von nur 41 Zagato-Karosserien mit dem aerodynamischen "Coda Tronca"-Heck. Das Fahrzeug wurde 1961 nach New Jersey geliefert und war Teil des Martini-&-Rossi-Teams bei Rennen in Daytona, Sebring und Bridgehampton. Es gilt als eines der ersten Autos mit offizieller Martini-Unterstützung. Der Wagen wurde später restauriert, ist straßenzugelassen und mit einem korrekten 1,3-Liter-Motor ausgestattet.
1964 Alfa Romeo Giulia Sprint Speciale von Bertone
- Schätzpreis: 80.000 bis 120.000 US-Dollar (70.000 bis 100.000 Euro)
- Verkaufspreis: 112.000 US-Dollar (96.320 Euro)
Mit der typischen, aerodynamisch geprägten Linienführung der SS-Baureihe und einem 1,6-Liter-Twin-Cam-Motor ist dieses Fahrzeug ein Vertreter der späten Ausführung. 1965 nach Italien ausgeliefert, wurde der Wagen in den USA restauriert und in Rosso neu lackiert. Motor und Weber-Vergaser entsprechen der Baureihe. Die Innenausstattung wurde entsprechend der Originalausführung aufgearbeitet.
1964 Alfa Romeo Giulia TZ-1 "Double Bubble"
- Schätzpreis: 700.000 bis 900.000 US-Dollar (600.000 bis 750.000 Euro)
- Verkaufspreis: 555.000 US-Dollar (477.300 Euro)
Das Chassis wurde für den 1,95 m großen Dmitri Nabokov mit einem Dach in "Double-Bubble"-Ausführung aufgebaut. Der Wagen nahm 1964 und 1965 an zahlreichen internationalen Rennen teil, darunter Monza, Zolder, Hockenheim und Bathurst. Nach mehreren Stationen kam das Fahrzeug 1991 in heutige Sammlerhände. Eine spätere technische Überarbeitung sicherte die Fahrbereitschaft, bei erhaltener Originalsubstanz.
1966 Alfa Romeo Giulia Sprint GTA
- Schätzpreis: 125.000 bis 175.000 US-Dollar (105.000 bis 150.000 Euro)
- Verkaufspreis: 140.000 US-Dollar (120.400 Euro)
Das Leichtbau-Coupé mit Aluminium-Karosserie wurde in den späten 1980er-Jahren umfassend restauriert und anschließend in historischen Rennserien in den USA eingesetzt. Der aktuell verbaute Motor stammt aus einer Giulia GTC, das Fahrzeug selbst entspricht technisch weitgehend der GTA-Spezifikation. 2008 wurden weitere Wartungsarbeiten durch Horst Kwech durchgeführt.
1967 Alfa Romeo Giulia GT 1300 Junior
- Schätzpreis: 25.000 bis 35.000 US-Dollar (21.500 bis 30.000 Euro)
- Verkaufspreis: 61.600 US-Dollar (52.976 Euro)
Dieser GT Junior wurde ursprünglich in Genua ausgeliefert und frühzeitig mit Autodelta-Komponenten für den Motorsport umgerüstet. In den 1980er-Jahren nahm das Fahrzeug in Großbritannien und später in den USA an historischen Rennen teil. Der Motor stammt laut Kennzeichnung von einem GTA, weitere technische Merkmale verweisen auf eine Rennnutzung. Eine Dokumentation ist teilweise vorhanden.
1970 Alfa Romeo 1750 GTAm
- Schätzpreis: 200.000 bis 250.000 US-Dollar (170.000 bis 215.000 Euro)
- Verkaufspreis: 95.200 US-Dollar (81.870 Euro)
Zwei Fahrzeuge mit GTAm-Spezifikation runden das Alfa-Romeo-Angebot ab. Das erste Exemplar wurde 1970 nach Belgien ausgeliefert und später vom Rennfahrer Franz Abraham übernommen. Der zweite GTAm entstand aus einem ursprünglich für den US-Markt produzierten 1750 GT Veloce. Beide Fahrzeuge wurden rennfertig umgerüstet, in den USA eingesetzt und zuletzt technisch überarbeitet. Eine SVRA-Historie liegt vor.