Citroën CX (1974 bis 1991) Schwachstellen, Preise
Der Citroën CX kam 1974 auf den Markt. Auch 45 Jahre später belebt eine Probefahrt (im GTi Turbo 2 aus 1989) die Sinne.
Der Schlüssel findet seinen Weg in das links vom Lenkrad liegende Zündschloss und erweckt das Auto zum Leben. Was erstmal das Sitzniveau erhöht. Denn wenn durch den Befehl des Fahrers Leben in die Bude kommt, bringt die Hydropneumatik den Citroën CX nach oben.
Die Reise auf dem fliegenden Teppich beginnt. Hinter dem tief platzierten Einspeichenlenkrad, viele Jahre eines der zahlreichen Merkmale eines Citroën, fädelt man sich als großer Mensch etwas verrenkt ein. 1974 galten eben noch andere Maßtabellen für die Definition von Gegensätzen wie Groß und Klein. Mit 4,67 Metern galt der futuristisch gezeichnete CX damals als große Limousine, heute erreicht die Mittelklasse spielerisch diese Ausmaße. Gleichzeitig ist der Citroën CX aber auch nur 1,36 Meter hoch – das ist auch in 2019 noch ungewöhnlich. Hinter dem Lenkrad ist vom coupéhaften Aufbau nicht viel zu merken. Der mit Leder bezogene Sessel sorgt für heimeligen Sitzkomfort und über dem Scheitel ist noch ausreichend Luft für Frisur oder Hut.
Flache Karosserie, guter Raumeindruck
Das flach bauende Cockpit verstärkt den guten Raumeindruck. Ergonomische Besonderheiten wie die Bedienungssatelliten links und rechts neben dem Kombiinstrument und das in den Untiefen der Mittelkonsole versteckte DIN-Radio bringen dem CX einen weiteren Stempel im Sammelalbum der Extravaganzen.
Turbomotor mit 168 PS
Wir konzentrieren uns lieber auf das Fahrgefühl. Und das beeindruckt in diesem späten Exemplar auch 30 Jahre nach dessen Erstzulassung. Der Citroën CX CTI Turbo 2 von 1989 hat einen aufgeladenen 2,5-Liter-Vierzylinder mit 168 PS unter der Motorhaube. Es handelt sich also um ein Exemplar nach dem Facelift, was größere Kunststoffstoßfänger und überarbeitete Armaturen mit sich brachte.
Mit unter 30.000 Kilometern auf dem Zähler glänzt dieser CX im Jahreswagenzustand. Das Fünfganggetriebe lässt sich sauber schalten, der Trennpunkt der Kupplung muss nicht lange gesucht werden. Die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h bleibt heute graue Theorie. Auf dem Rundkurs des Circuit Paul Ricard in Südfrankreich brilliert der große Citroën vielmehr mit dem sänftenartigen Komfort. Das ist ja auch einem Asphaltband nicht schwer, denken Sie? Stimmt. Aber selbst beim einem (vorsichtigen und materialgerechten) Ausflug über die Curbs bleibt es im CX ruhig und er tut so, als sei nichts gewesen.
Starker Motor mit ruhigem Wesen
Der ruhig laufende Vierzylinder passt gut zum kommoden Gleiter. Turbolöcher waren anderorts schon mal größer, auch hier sorgt der CX also für eine Art Ausgleich. Mit 290 Nm maximalen Drehmoment sorgt der Turbobenziner stets für ausreichend Kraft, ohne dass der Pilot am großen Steuerrad in Hektik verfallen muss.
Viel zu schnell geht die Probefahrt im auch heute noch futuristisch wirkenden Oldtimer zu Ende. Nach dem Abstellen senkt sich der CX ab, ruht sich aus. Dem Betrachter bleibt die Erkenntnis. Auto und Hydropneumatik erhöhen nicht nur das Niveau der Karosserie, sondern beleben vor allem den Geist.