Bei Ford boomen die Youngtimer

Ford-Youngtimer rücken plötzlich ins Rampenlicht – und das nicht nur bei Fans der 1990er. Welche Kompaktmodelle jetzt unerwartet im Wert zulegen, überrascht selbst Experten.
Sportliche Kompaktmodelle von Ford gewinnen aktuell spürbar an Marktwert. Vor allem der Fiesta XR2i und der Ford Puma 1.7i legen kräftig zu – laut Classic-Analytics um mehr als 20 Prozent innerhalb eines Jahres. Beide Modelle waren lange Zeit günstig, unterschätzt und leicht verfügbar. Inzwischen gelten sie als attraktive Einstiegsklassiker mit realem Sammlerpotenzial.
Der Deutsche Oldtimer Index DOX zeigt ein moderates Plus, doch einzelne Ford-Modelle stechen deutlich heraus. Der Puma 1.7i verteuerte sich von 2.500 auf 3.100 Euro, ein Plus von 24 Prozent. Der Fiesta XR2i legte um 1.400 Euro zu und wird aktuell mit 7.600 Euro gehandelt. Diese Entwicklung zeigt: Die Nachfrage konzentriert sich zunehmend auf bezahlbare, charakterstarke Fahrzeuge der späten 80er bis frühen 2000er.
Ford Fiesta XR2i (1989–1992)
Der XR2i war Fords Antwort auf den VW Golf GTI – leichter, direkter, günstiger. Mit 103 PS aus einem 1,6-Liter-Vierzylinder, sportlich abgestimmtem Fahrwerk und kompaktem Format brachte er jede Menge Fahrfreude für überschaubares Geld.
Das Design mit breiten Stoßfängern, Zierstreifen und Sportlenkrad zielte auf junge Fahrer. Viele davon haben heute die Mittel, sich ihren automobilen Jugendtraum zurück in die Garage zu holen. Wer heute einen gut erhaltenen XR2i besitzt, kann sich über ein deutliches Wertplus freuen und über die wachsende Szene rund um Fords Kompaktklassiker.
Ford Puma 1.7i (1997–2002)
Der Puma war kein klassischer Sportwagen, sondern ein Designerstück mit echter Substanz. Der von Yamaha entwickelte 1,7-Liter-Zwischenwellenmotor mit 125 bis 155 PS drehte willig hoch, das Getriebe schaltete knackig, das Fahrwerk vermittelte direkte Rückmeldung.
Gebaut auf der Plattform des Ford Ka, aber mit völlig eigenständiger Karosserie, war der Puma ein technischer Exot im Kleinwagensegment. Heute ist er genau deswegen gefragt, weil er sich konsequent jeder Einordnung verweigert. Das schlägt sich auch in den Marktwerten nieder.