Skoda Octavia (seit 1959)
Vier Modelle genügten Skoda für 60 Jahre Octavia. Den Grund dafür und wie es zum Namen kam, lesen Sie hier.
Skoda hatte schon 54 Jahre Erfahrung im Bau von Autos, als der Octavia als achtes Modell 1959 auf den Markt kam. Die Limousine ist eine Weiterentwicklung des 1957 präsentierten Skoda 445, der größte Unterschied besteht in der nun an Schraubenfedern aufgehängten Vorderachse und der geänderten Karosserie. Der Vorgängermit der Nummer federte vorn noch mit Blattfedern.
Indirekt gab die Vorderradaufhängung dem Auto auch den Namen: Es war das achte Skoda-Modell mit dieser Konstruktion, die immerhin 1933 das erste Mal verwendet worden war. Gleichzeitig war der 445-das achte Skoda-Modell nach dem Zweiten Weltkrieg, es hieß also nach dem lateinischen Wort Octo für Acht Octavia.
So heißt das Modell bis heute. Genauer: Die fünfte, gerade erste präsentierte Generation des kompakten Skoda, die Anfang 2020 auf den Markt kommt, heißt wie die Limousine von damals.
Das Damals beginnt 1959
Dieses Damals beginnt, als im Januar 1959 der erste Octavia mit seiner neuen Vorderachse vom Band in Mlada Boldeslav rollt. Die ersten paar Wochen rollen seine Vorgänger 440 und 445 gleichzeitig aus dem Werk, ab 1960 wird er Verstärkung durch eine Kombiversion bekommen, die damals schon Combi heißt. Der verlädt hinter seiner zweiteiligen Heckklappe 690 Liter Gepäck. Liegt die Rückbank flach, passt ein Kubikmeter in den Kofferraum. Von den 360.000 Octavia sind 54.000 Kombis. Der Anteil ist heute – zumindest in Deutschland – wesentlich höher. Der Combi läuft bis 1971 in Kvasiny vom Band – und damit länger als die Limousine, deren Produktion 1964 endet.
Den Octavia treibt zunächst ein 1,1-Vierzylinder an. Der wassergekühlte Reihenmotor schickt über eine Kardanwelle 40 PS an die Hinterachse. Alle vier Vorwärtsgänge sind synchronisiert. Den Verbrauch gibt Skoda mit 7,7 Litern an und die Höchstgeschwindigkeit mit 110 km/h.
Klassensieg bei der Rallye Monte Carlo
Die Leistung steigt noch 1959 im Super auf 45 PS, der Hubraum auf 1,2 Liter. Im Folgejahr lanciert Skoda den TS, der mit 50 PS über 130 km/h schnell läuft. Die FIA zertifiziert das Modell für den Motorsport – nicht ohne Folgen: 1961, 1962 und 1963 gewinnt ein Octavia TS bei der Rallye Monte Carlo seine Klasse. Im Jahr darauf ist die Geschichte des symapthischen Zweitürers schon wieder zu Ende; Skoda setzt auf Heckmotorautos.
Rallyes fährt der Octavia auch später wieder. Doch dafür muss zunächst der eiserne Vorhang fallen, VW Skoda übernehmen und die Golf-Plattform PQ35 zur Verfügung stellen. Auf der rollt ab 1996 der Octavia der Neuzeit vom Band.