Entlastung durch KI: Zoom-Chef prophezeit Drei-Tage-Arbeitswoche

Dank künstlicher Intelligenz steht die gesamte Arbeitswelt vor einem radikalen Wandel, diesbezüglich sind sich Experten einig. Doch ob die Arbeitswelt eine schöne neue Welt sein wird, darüber gehen die Meinungen auseinander. Eric Yuan, CEO von Zoom, sieht die Entwicklungen positiv. Er ist überzeugt, dass KI-Chatbots und digitale Assistenten künftig die herkömmliche Fünf-Tage-Woche überflüssig machen könnten. In einem Interview mit der "New York Times" erklärte Yuan, dass Unternehmen bald drei oder vier Arbeitstage pro Woche anbieten könnten - und manche Angestellten vielleicht sogar die gesamte Woche frei hätten.
Yuan ist nicht allein mit dieser Prognose. Tech-Gurus wie Bill Gates und Nvidia-Chef Jensen Huang sehen ähnliche Trends. Gates spricht sogar davon, dass Menschen in den kommenden zehn Jahren für "die meisten Dinge" nicht mehr gebraucht werden könnten. Auch Huang betont, dass wir gerade "am Anfang der KI-Revolution" stehen. Andere Führungskräfte wie Anthropic-CEO Dario Amodei warnen hingegen vor massiven Arbeitsplatzverlusten, er sprach von einem "Armageddon" für einfache Angestellte.
Zoom-Chef siehr Arbeitsplatzabbau, aber auch "neue Möglichkeiten"
Die Vorteile kürzerer Arbeitswochen sind indes unbestritten und messbar: Das US-amerikanische Unternehmen Exos testete ein Modell mit verkürzter Arbeitszeit: Die Burnout-Rate halbierte sich, die Produktivität stieg um 24 Prozent. Auch in der Finanzbranche, in der 80-Stunden-Wochen keine Seltenheit sind, könnte KI zu Entlastung führen: Der CEO von JPMorgan Chase James Dimon, sagte bereits vor Jahren voraus, dass Automatisierung, zu einer besseren Work-Life-Balance führen könnte, obwohl sie "natürlich" einige Arbeitsplätze kosten werde.
KI wird dabei zukünftig nicht nur einfache Aufgaben wie E-Mails übernehmen, sondern auch bei komplexeren Tätigkeiten wie Programmieren unterstützen. Auch Yuan sieht die Gefahr von Arbeitsplatzverlusten und vergleicht die Entwicklung mit früheren Umwälzungen wie der industriellen Revolution oder der Einführung des Internets: "Bei jedem technologischen Paradigmenwechsel gehen einige Arbeitsplätze verloren", räumte er im Interview ein. Aber es entstünden auch neue Möglichkeiten: "Für bestimmte Tätigkeiten, beispielsweise für Ingenieure in Einstiegspositionen, können wir KI zum Schreiben von Code einsetzen. Allerdings muss dieser Code weiterhin verwaltet werden. Außerdem werden viele digitale Agenten erstellt, die ebenfalls von jemandem verwaltet werden müssen."