20 Jahre Google: Die Netzherrschaft aus der Garage
Im Internet sucht man nicht, man "googelt". Das zeigt, wie wichtig das Unternehmen heutzutage ist. Am Dienstag wird Google 20 Jahre alt.
Manchmal scheint es fast so, als ob jedes große Unternehmen aus dem Tech-Umfeld seine ersten Schritte in einer Garage gemacht hat. Neben Amazon, Microsoft oder Apple gehört auch Google dazu. In der Garage ihrer Freundin Susan Wojcicki (50), die seit 2014 Geschäftsführerin bei der Google.Tochter YouTube ist, gründeten Larry Page (45) und Sergey Brin (45) die Firma, die heute weltweit quasi als Synonym für eine Internetsuche steht. Am 4. September wird Google nun offiziell 20 Jahre alt.
Sollte es tatsächlich einen Internetnutzer geben, der Google seine Wichtigkeit abspricht, ist es bereits dieser einfache Punkt, der auch den größten Zweifler überzeugen sollte. Niemand in Deutschland fragt bei Schnupfen nach einem Papiertaschentuch und keiner sucht im Netz nach etwas - man braucht ein "Tempo" und man "googelt". Und auch im Bereich der Internet-Videoportale gibt es keinen Player, der annähernd so viel Einfluss besitzt wie Google. Bekannte YouTuber wie PewDiePie (28, "Dieses Buch liebt dich") sind heutzutage Stars, Begriffe wie "Vimeoer" oder "Dailymotioner" gibt es gar nicht erst.
Google in Deutschland
In Deutschland hat das Unternehmen ebenfalls eine langjährige Geschichte. Erstmals im Oktober 2001 stellte Google hier seinen ersten Mitarbeiter ein. Im April 2004 ging eine Testversion von Google Mail an den Start, zu der Nutzer noch eingeladen werden mussten und seit 2006 wird auch in Deutschland mit Google Maps navigiert. Doch in den vergangenen Jahren ist ebenfalls viel passiert. Im März 2014 kam der Chromecast - ein Streaming-Stick - zu uns, im Oktober 2016 erschien Googles Smartphone Pixel, im Juli 2017 schaffte es auch Google Home in die Bundesrepublik und seit Juni 2018 zahlen deutsche Nutzer mit Google Pay.
Welcher Datenschutz?
So beliebt die unterschiedlichsten Services des Unternehmens auch sind, sah sich Google in den letzten Jahren aber auch immer wieder Kritik ausgesetzt - vor allem, wenn es ums Thema Datenschutz geht. 2013 wurde Google daher in Deutschland auch der Negativpreis "Big Brother Award" in der Kategorie "Globales Datensammeln" verliehen.
Die wenigsten Nutzer dürfte das aber mittlerweile so wirklich interessieren. 2007 war der Aufschrei noch groß, als Googles damaliger Geschäftsführer Eric Schmidt (63) in der "Financial Times" unter anderem erklärte, dass es das gesteckte Ziel sei, dass Google Usern auch persönliche Fragen wie "Welchen Job soll ich annehmen?" oder "Was soll ich morgen tun?" beantworten könne. In Zeiten, in denen digitale Sprachassistenten wie Google Assistant, Amazon Alexa oder Apples Siri weitverbreitet sind, stört eine derartige Aussage viele nicht mehr. Ganz im Gegenteil sogar...
Trotz dieser Kritik kann man Google allerdings durchaus einen schönen Geburtstag wünschen, denn nur wenige Unternehmen haben die Netzwelt derart nachhaltig geprägt wie das der Kalifornier. Man darf gespannt sein, welche Ideen aus den Innovationslabors noch so auf die User zukommen werden.