"Clubhouse" kommt auch bald für deutsche Android-Nutzer
Bald sollen auch deutsche Android-User Zugriff auf die "Clubhouse"-App erhalten.
In den vergangenen Monaten sorgte die iOS-App "Clubhouse" für Aufsehen. Nun können bald auch deutsche Android-User mitmischen.
Zwar ist es in den vergangenen Wochen recht still um die iOS-App "Clubhouse" geworden, das könnte sich nun aber bald wieder ändern. Die Anwendung für Audio-Chats, die besonders Anfang des Jahres für Aufsehen gesorgt hatte, ist nicht mehr exklusiv nur für iPhone-Nutzer erhältlich. Die ersten Android-User in den USA können nach Veröffentlichung einer Beta-Version seit dem 9. Mai die App bereits nutzen.
Weitere Länder sollen nach und nach folgen
Zunächst sollen andere englischsprachige Länder folgen, danach die ganze Welt, kündigt das Entwicklerteam an. Deutsche Nutzer können sich über Google Play bereits vorregistrieren. Wann sie dann schließlich Zugang erhalten werden, ist derzeit aber noch nicht geklärt. Für die kommenden Wochen sei demnach geplant, Feedback aus der Community zu sammeln, mögliche Probleme zu beheben und noch weitere Funktionen hinzuzufügen, bevor die App einer breiteren Masse zur Verfügung gestellt werden soll.
Das muss man zu "Clubhouse" wissen:
Wie funktioniert "Clubhouse"?
Die Idee hinter der App ist eigentlich ganz einfach: Die Anwendung stellt internationalen Nutzern eine Plattform zur Verfügung, auf der sie sich unterhalten oder auch Vorträgen lauschen können. Diese Unterhaltungen finden in eigenen Räumen statt, in denen es um quasi alle erdenklichen Themen gehen kann. In den "rooms" nehmen Nutzer unterschiedliche Rollen ein: Es gibt Moderatoren, Speaker (dt. Sprecher) und Listener (dt. Zuhörer).Die Namen der einzelnen Rollen geben bereits Auskunft darüber, welche Rechte die Teilnehmer haben. Während Speaker quasi auf einer digitalen Bühne stehen und sich ganz einfach unterhalten können, sind Listener das Publikum und können nur zuhören. Sie können allerdings ihre Hand heben und von einem Moderator auf die Bühne gebracht werden, um dann selbst an der Konversation aktiv teilzunehmen. Wer einen Raum eröffnet ist gleichzeitig Speaker und Moderator. Die zweite Person, die einen Raum betritt, wird automatisch Speaker. Jeder nachfolgende Teilnehmer beginnt als Listener. Moderatoren können Speaker, etwa nachdem diese eine Frage gestellt haben, auch wieder zum Listener machen.
Warum ist "Clubhouse" so beliebt?
Die Beliebtheit von "Clubhouse" dürfte auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Einer davon könnte in manchem Fall eine bisher künstliche Verknappung an Zugängen sein. Mit der voranschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft - gerade mit der Verbreitung von Social-Media-Netzwerken - hat sich in den vergangenen Jahren ein Phänomen verbreitet, das sich FOMO nennt. FOMO steht für "Fear of missing out", also für die Angst, man könnte etwas verpassen - etwa eine interessante Diskussion, wenn man nicht Teil des Klubs ist.Warum ist das "Clubhouse" so exklusiv und wie erhalte ich Zugang?
Derzeit befindet sich "Clubhouse" noch in einer Beta-Phase, die grundsätzliche Entwicklung der App ist also nicht abgeschlossen. Dies sei laut Angaben der Entwickler einer der Gründe dafür, dass die Plattform derzeit nur per Einladung zugänglich ist. Außerdem sei es ihre Auffassung, dass es wichtig sei, eine Community langsam wachsen zu lassen, statt die Nutzerzahlen über Nacht zu verzehnfachen.
Wer die FOMO beschwichtigen und Zugang zum Klubhaus erhalten möchte, hat zwei Möglichkeiten, an eine Einladung zu gelangen. Entweder man erhält diese Einladung von einem bereits registrierten Nutzer mit Zugang, zum Beispiel von einem Freund, oder man meldet sich an und landet damit auf einer Warteliste. Wann auf dem zweiten Weg eine Einladung tatsächlich eintrudelt, bleibt abzuwarten. Die Einladung an sich ist an die eigene Handynummer gekoppelt, ähnlich wie bei WhatsApp. Die Entwickler versprechen allerdings, dass möglichst bald jeder Zutritt erhalten soll. "Wir bauen das 'Clubhouse' für jeden und arbeiten daran, es der Welt so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen", heißt es in einem offiziellen Statement.Bedenken rund um das "Clubhouse"
Es gibt keine Zweifel daran, dass die App voll im Trend liegt. Gleichzeitig gibt es aber auch Bedenken. So verlangt die Anwendung etwa nach dem Zugriff auf die gespeicherten Smartphone-Kontakte. Daten von Menschen, die die App nicht nutzen, noch planen, diese jemals auszuprobieren, landen damit auf den Servern von Alpha Exploration Co., dem Anbieter.
Während es zwar nicht von Nutzern erlaubt sei, Gespräche ohne die Erlaubnis der anderen Teilnehmer aufzuzeichnen und zu veröffentlichen, werden die Unterhaltungen jedoch grundsätzlich aufgenommen. In der Datenschutzrichtlinie heißt es, dass Audioaufnahmen erfolgen, solange ein Raum geöffnet ist. Diese seien nur temporär und dienten dazu, gemeldete Vorfälle zu untersuchen - etwa im Fall von Cyber-Mobbing. Gehe keine Beschwerde ein, werde die Aufzeichnung direkt gelöscht, andernfalls nach einer Überprüfung.Wer ist bei "Clubhouse" aktiv?
Potentiell soll die App die Möglichkeit bieten, mit Menschen zu sprechen, die man sonst wohl niemals getroffen hätte. Das ist insbesondere spannend, da etwa auch Politiker, Aktivisten und Promis die App bereits für sich entdeckt haben. Das Model und It-Girl Paris Hilton (39, "Die Party Animals sind zurück") erklärte kürzlich, dass sie "Clubhouse" liebe, FDP-Chef Christian Lindner (42) hält die Anwendung für "ein spannendes Experiment" und "Fridays for Future"-Aktivistin Luisa Neubauer kämpft auch im Klubhaus für das Klima.
Andererseits sind durch das Einladungs-Prinzip bislang Leute aus gewissen Schichten und Kreisen deutlich in der Überzahl. Das ist auch der größte Kritikpunkt vieler Nutzer, die schon mal reingeschaut haben.
Die App stellt internationalen Nutzern eine Plattform zur Verfügung, auf der sie sich unterhalten oder auch Vorträgen lauschen können, in denen es um alle erdenklichen Themen gehen kann. Lange Zeit war die App ausschließlich für iOS erhältlich. Dem Klub kann man aber nur mit Einladung eines Users beitreten, der die Anwendung bereits nutzt. Experten hatten in den vergangenen Monaten allerdings vermehrt Datenschutzbedenken geäußert.