Alternativen zu von Microsoft entfernten Anwendungen
Zwar versorgt Windows seine Nutzer ständig mit neuen Funktionen, doch gleichzeitig werden auch viele Features entfernt. Einige Programme können diese Funktionen wiederherstellen.
Regelmäßig versorgt Microsoft die Betriebssysteme Windows 10 und Windows 11 mit neuen Updates. Häufig geht es dabei um Optimierungen oder um Sicherheitslücken. Die Updates sind für Microsoft auch eine Möglichkeit, neue Funktionen einzuführen – und auch zu entfernen. Eventuell funktioniert ein Feature nach dem Update anders als zuvor und der Nutzer wünscht sich die alte Version zurück. Solltest Du eine entfernte oder geänderte Funktion vermissen, dann gibt es dafür ein paar Hilfsmittel und Programme.
WordPad ist veraltet – Das hilft
Das beliebte Programm WordPad wird von Microsoft als veraltet gekennzeichnet. Neue Updates gibt es für das Schreibprogramm nicht mehr und die Windows 11 Version 24H2 löscht es sogar komplett aus seiner Bibliothek. Stattdessen sollst Du auf Microsoft Word aus dem Paket Microsoft 365 umsteigen – gegen eine jährliche Gebühr, versteht sich.
Als Microsoft-Alternative bietet sich weiterhin Office an. Dieses Programm ist kostenlos, benötigt jedoch ein Microsoft-Konto und eine Anmeldung. Eine Onlineversion steht ebenfalls zur Verfügung, jedoch mit abgespeckten Features. Dafür ist die Online-Variante mit vielen weiteren Microsoft-Anwendungen kompatibel. Deswegen ist Office auch eine der besten Alternativen, wenn Du einen großen Wert auf die Kompatibilität mit anderen Microsoft-Anwendungen legst.
Abiword wird von Windows nicht mehr unterstützt, als portable Variante lässt es sich dennoch problemlos nutzen. Nicht immer gelingt die Umwandlung der Formatierung, wenn Du damit andere Dokumententypen öffnest, doch das Programm kann mit einer großen Auswahl an Dateiformaten arbeiten. Gleichzeitig enthält es alles Wesentliche, was man sich für das Schreiben von Dokumenten wünschen kann.
Einen besonderen Ansatz verfolgt der Focus Writer. Dieses Programm soll so viel Ablenkung wie möglich ausblenden. So startet es beispielsweise immer im Vollbildmodus und auch die Symbolleiste ist ausgeblendet. Sie zeigt sich erst dann, wenn Du mit der Maus danach suchst. Bei den Features beschränkt sich der Focus Writer ebenfalls auf das Wesentliche, manche wichtige Funktionen stehen jedoch nicht zur Verfügung. So kannst Du etwa keine Bilder in den Text integrieren. Das Programm öffnet aber verlässlich .docx-, .odt- sowie .rtf-Dateitypen.
Ist ein hoher Funktionsumfang ein wichtiges Kriterium, dann könnte LibreOffice die richtige Wahl sein. Dieses Programmpaket bietet eine kostenfreie Alternative zu Microsoft Office 365 mit einem vergleichbaren Funktionsumfang. Auch Alternativen zu Excel finden sich in LibreOffice. Probleme gibt es jedoch bei der Kompatibilität mit Microsoft-Dokumenten.
Kostenlos ist auch Softmaker Free Office. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein großes Büropaket mit verschiedenen Anwendungen. Diese Anwendungen sind nicht ganz auf dem professionellen Niveau von LibreOffice und Microsoft Office. Für den privaten Gebrauch reichen sie jedoch vollkommen aus. Zudem weisen die Umwandlungen von und in andere Dokumenttypen oftmals weniger Fehler auf als bei LibreOffice.
Mail, Kalender und Kontakte auch außerhalb von Outlook öffnen
Microsoft will die Programme Mail, Kalender und Kontakte im neuen Outlook miteinander kombinieren. Das Programm ist standardmäßig in jeder neuen Installation enthalten. Zuvor ließen sich die drei Apps noch separat vom neuen Outlook verwenden, das versucht Microsoft jedoch seit 2025 stark zu unterbinden. Sobald Du eine der drei Apps aufrufst, öffnet sich automatisch „Outlook (new)“. Im App-Store sind das alte Mail, Kalender und Kontakte auch nicht mehr zu finden.
Nicht jeder Windows-Nutzer hatte großes Interesse an diesen Apps. Eventuell befinden sich jedoch noch einige wichtige Daten im Kalender oder in der Mail-App. Das neue Outlook übernimmt diese jedoch nicht automatisch, weshalb Du möglicherweise noch auf sie zugreifen musst. Ärgerlich nur, wenn Microsoft den Zugriff direkt unterbindet.
Möglichkeit 1: Mail-App installieren und Outlook entfernen
Es ist aber durchaus möglich, das alte Mail wiederherzustellen und gleichzeitig Outlook permanent zu entfernen. In der Regel führt jeder Versuch, das neue Outlook zu deinstallieren, zu einer automatischen Neuinstallation durch Windows. Es sei denn, Du setzt die Powershell ein.
Dafür gibst Du im Eingabefeld der Taskleiste „powershell“ ein und wählst dann „Als Administrator ausführen“ aus. Bestätige die Auswahl mit „Ja“ und tippe den folgenden Befehl ein: „Get-AppxPackage -AllUsers | where {$_.Name -like „outlook“} | Remove-AppxPackage -AllUsers“. Bestätige den Befehl mit der Enter-Taste.
Der Vorgang wird nun im Hintergrund ausgeführt. Wundere Dich nicht, dass Windows Dir keine Benachrichtigung schickt. Nach einer kurzen Weile sollte dann der Prompt „PS C:\WINDOWS\system32>“ auftauchen. Damit ist der Vorgang abgeschlossen und das neue Outlook sollte deinstalliert sein. Dann musst Du lediglich eine erneute Installation unterbinden, indem Du eine installierte Version vortäuschst. Gehe dafür ins Startmenü, gefolgt von „Microsoft Store“ und anschließend auf „Outlook für Windows“.
Bestätige die Auswahl und lade die App herunter. Dann musst Du schnell sein. Der App-Store leitet den Download ein und es sollte ein Button mit „Wird installiert“ erscheinen. Du musst auf das Pause-Symbol daneben klicken und dadurch die Installation anhalten. In diesem Zustand sollte die App auch bleiben, wenn Du den Store im Anschluss schließt. Mail und Kalender sollten sich dann wieder regulär starten lassen, ohne dass gleich das neue Outlook erscheint. Zwar wird Dir eine Nachricht englischer Sprache sagen, dass diese Apps nicht mehr unterstützt werden, doch kannst Du sie ignorieren.
Nicht immer enthalten diese Apps die alten Daten. Klicke auf „Export Data“, um den Explorer zu öffnen. Der Unterordner „Mail“ sollte Ordner aufweisen, welche dem alten Postfach gleichen. Mit „Open Outlook“ öffnet sich die altbekannte Mail-App. Auch der Kalender sollte sich somit aufrufen lassen. Fehlt es jedoch an den alten Postfächern, dann klicke auf „Konten“ und im Anschluss auf „Konto hinzufügen“. Damit solltest Du Deinen Account wieder einrichten können. Das neue Outlook installierst Du übrigens dort, wo Du den Download abgebrochen hast: im Microsoft Store. Suche nach der App und wähle links unten „Downloads“ aus. Hier sollte „Outlook für Windows“ weiterhin in der Warteschleife stecken.
Mit Microsofts Erlaubnis das alte Outlook verwenden
Nach und nach sollen die alten Apps Mail, Kalender und Kontakte von den Microsoft-Rechnern verschwinden. Auch das alte Outlook aus Microsoft 365 soll durch das neue Outlook ersetzt werden. Nutzer der Business-Variante von Microsoft 365 rufen seit dem Anfang des Jahres 2025 automatisch das neue Outlook auf.
Dass das nicht jedem Nutzer schmeckt, hat Microsoft mittlerweile auch mitbekommen. Daher veröffentlicht das Unternehmen Anleitungen für Administratoren, um das alte Outlook aufrufbar zu machen. Privatkunden werden ab dem Herbst 2025 automatisch auf das neue Outlook umgeleitet. Unterstützt wird das alte Outlook aber noch bis zum Jahr 2029.
Bald nicht mehr verfügbar: Cortana, Internet Explorer und S-Modus
Die virtuelle Assistentin Cortana erblickte mit Windows Phone 8.1 das Licht der Welt. Seitdem gab sie auf der Grundlage von Bing Antworten und erinnerte an bevorstehende Termine. Die Assistentin findet sich seit 2019 jedoch nicht mehr so häufig auf zeitgemäßen Rechnern. Seit dem Jahr 2023 ersetzt Microsoft Cortana nach und nach durch die KI Copilot.
Den Internet Explorer werden mittlerweile nur wenige vermissen. Einstmals gehörte er zu den meistgenutzten Browsern weltweit. Microsoft hat ihn standardmäßig nur noch wegen der Kompatibilität zu älteren Anwendungen auf neuen Rechnern installiert. Den Nutzern wird nun Edge als neuer Microsoft-Browser vorgestellt. Auf der Grundlage von Chromium entwickelt (Google Chrome, Opera, Brave und weitere bauen ebenfalls auf der freien Software auf), soll dieser den alten Internet Explorer ersetzen. Sollte eine Funktion mal nicht mit Edge laufen, dann kannst Du es mit dem IE-Modus versuchen.
Der S-Modus wird in Zukunft ebenfalls auf weniger Geräte zu finden sein. Hierbei handelte es sich um eine für Windows 10 entwickelte Variante des Betriebssystems, welches lediglich Anwendungen aus dem Microsoft Appstore nutzt. Als Inspiration diente das Betriebssystem Google Chrome OS für die Notebooks des Internetriesen. Diese hatten sich in den USA sehr gut verkauft. Da sie ihre Apps direkt aus dem Internet ziehen, verfügen sie über sehr schlanke SSDs. Bei den Microsoft-Nutzern kam dieses Konzept jedoch nicht so gut an. Für Windows 10 gab es den S-Modus in der Home-, Pro- und in der Enterprise-Variante. Unter Windows 11 steht er lediglich für die Home-Edition zur Verfügung.
Nicht unter Windows 11: Paint 3D, Skype, OneNote
Nutzer von Windows 10 kennen eventuell die Apps Paint 3D und OneNote. Zumindest Skype sollten den meisten als mittlerweile veralteter Instant-Messaging- und Telefonie-Dienst bekannt sein. Neue Rechner mit Windows 11 bestückt Microsoft nicht mehr mit diesen drei Programmen. Solltest Du jedoch den Sprung von Windows 10 zu Windows 11 auf demselben Rechner gemacht haben, dann dürften diese Apps weiterhin auf der Festplatte installiert sein. Zudem stehen sie im Appstore als Download zur Verfügung.
Mit Paint 3D und dem 3D-Viewer wollte Microsoft das Interesse der Nutzer an 3D-Programmen erproben. Diese griffen allerdings kaum zu den 3D-Tools, weswegen Microsoft Paint 3D nicht mehr auf neuen Rechnern mit Windows 11 installiert.
Ähnlich verhält es sich mit dem Interesse der Nutzer an Skype. Mittlerweile ist es so einfach wie noch nie, mit anderen zu chatten oder sich im Voicechat auszutauschen. Dafür haben sich ausreichend Alternativen etabliert. Es gibt jedoch eine große Nachfrage nach solchen Programmen im Business-Umfeld. Diese will Microsoft mit der App Teams befriedigen. Teams fokussiert sich auf Unternehmenskunden und bietet noch mehr Features als sein Vorgänger.
Das Tool OneNote sorgte wegen der unterschiedlichen Version für Verwirrung bei den Nutzern. Die meisten dürften OneNote aus dem Microsoft 365-Paket kennen. Weiterhin gab es auch OneNote für Windows 10, welches sich auch ohne das Paket nutzen ließ. Es war standardmäßig im Betriebssystem integriert und baute auf der Universal Windows Platform (UWP) auf. Somit gab es gleichzeitig zwei Varianten von OneNote, was viele Nutzer eher ratlos zurückließ. Microsoft will sich nur auf eine Version fokussieren, weswegen OneNote für Windows 10 nicht mehr auf Windows 11 zur Verfügung steht.
Paint mit neuen Funktionen
Paint steht für kindliche Kritzeleien und pixelige Bildchen. Das auf jedem Rechner standardmäßig installierte Programm kann nicht mit professionellen Anwendungen mithalten. Das will Microsoft jedoch ändern und liefert nach und nach Funktionen, welche die Möglichkeiten des frei nutzbaren Programms stetig erweitern. Unter anderem kannst Du seit einiger Zeit auch auf mehreren Ebenen zeichnen. Für komplexe und professionelle Bildbearbeitungsvorgänge ist das ein unerlässliches Feature.
Damit das Programm noch mehr leisten kann, will Microsoft es um einige KI-Funktionen erweitern. Seit dem Jahr 2024 gehören der Cocreator und der Image Creator zu Paint dazu. Beide erlauben es Dir, mit einer schlichten Beschreibung ganze Bilder entstehen zu lassen. Der Cocreator kann dafür auch Skizzen hernehmen und auf deren Grundlage unterschiedliche Stile anwenden. Ein Bild reicht aus und der Cocreator wandelt es in ein Ölgemälde um. Voraussetzungen sind Copilot-Plus. Zudem arbeitet die Funktion lokal auf dem Rechner.
Eingeschränkter ist dagegen der Image Creator. Dieses Feature erstellt Bilder allein auf der Basis von Text. Unterschiedliche Stile kann es nicht anwenden. Der Vorteil: Ein Copilot-PC ist nicht notwendig, das Feature setzt die Cloud für seine Berechnungen ein.
Als Alternative gibt es immer noch das freie Programm Paint.net. Hierbei handelt es sich um das Werk einiger Studenten, die eine kostenlose Alternative zu Paint anbieten wollten, welche dennoch weitaus mehr Funktionen liefern kann. Gleich beim Öffnen zeigen sich wesentlich mehr Werkzeuge, Effekte, Filter und Bilddateitypen. Der Nachteil: KI-gestützte Funktionen stehen bei Paint.net nicht zur Verfügung.
Den alten Task-Manager zurückbekommen
Vor einigen Jahren zeigte sich der Task-Manager in einem anderen Gewand: schlanker, aufgeräumter und mit weniger Informationen. Unter Windows 7 war der Task-Manager ein kleines Programm und dementsprechend flink, jedoch weniger aussagekräftig. Windows 8 führte dann eine neue Version des Tools ein und kombinierte es mit dem Systemkonfigurationsprogramm Msconfig.exe. Der Task-Manager war nun umfangreicher und zeigte wesentlich mehr Informationen zu den Prozessen sowie Auslastung der CPU, GPU, des Arbeitsspeichers, der Datenträger und des Netzwerks an. Eine Anpassung erfolgte mit dem Update 22H2 für Windows 11. Der Task-Manager bekam ein neues Design und eine zusätzliche Seitenleiste mit weiteren Einstellungen von Windows. Abgesehen davon finden Nutzer hier die gewohnten Funktionen.
Der einzige Vorteil des alten Task-Managers war sein geringer Ressourcenverbrauch. Die heutige Variante mag zwar etwas behäbiger sein, liefert jedoch weitaus mehr Informationen und Anwendungsmöglichkeiten. Solltest Du jedoch eine schlankere Alternative suchen, dann greife besser nicht zu dem Tool-Paket von Windows 7 Games. Eine bessere Alternative wäre das kostenlose Programm Anvir Task Manager Free. Zudem liefert Mitec das kostenpflichtige Task Manager Deluxe. Was diese Programme vermissen lassen, ist die Auflistung der durch den Autostart laufenden Programme. Diese erschienen durch die Anbindung zu Msconfig auch im Task-Manager. Abgesehen davon bieten sie einen ähnlichen Funktionsumfang.
So installierst Du von Microsoft entfernte Programme
Bei Updates installiert Microsoft nicht nur neue Funktionen und Apps. Gelegentlich werden dabei auch ältere Programme aus dem Betriebssystem entfernt. Nicht immer wird dieser Schritt mit dem Alter der App begründet. Oft geht es nur um eine Neuausrichtung von Microsoft. Der Softwaregigant will stattdessen ein anderes Programm pushen. Webseiten wie Windows 7 Games ermöglichen es Dir, entfernte Programme wieder zu installieren.
In erster Linie lassen sich auf der Webseite eine Reihe von älteren Spielen herunterladen, die auf aktuellen Betriebssystemen nicht mehr oder nicht in dieser Form installiert sind. Darunter etwa Solitaire oder Minesweeper. Weiterhin enthält die Webseite auch viele ältere Versionen von Apps wie Rechner, WordPad, Editor, Kurznotizen, den alten Task-Manager, Paint, die Systemkonfiguration oder den Aurora-Screensaver. Die Programme gibt es in verschiedenen Sprachen und mit einer eigenen Installations-EXE. Anleitungen mit Bildern erleichtern die Installation.
Mit diesem Tool den PC entmüllen
Es ist unausweichlich, dass sich der Rechner mit der Zeit zumüllt und sich nutzlose Daten ansammeln. Diese Dateien können den Betrieb nicht nur verlangsamen, sie können sogar der Grund für Störungen sein. Daher hatte Microsoft die Datenträgerbereinigung entwickelt und standardmäßig ab Windows 98 hinzugefügt. Microsoft stellt das Tool weiterhin bereit, doch verweist es seit dem Update 23H2 für Windows 11 auf eine Option in den „Einstellungen“. Unter „System“ und dann „Speicher“ sollen sich die Datenträger ebenfalls bereinigen lassen. Leider stehen hier wesentlich weniger Optionen zur Verfügung.
Als Alternative bietet sich das Tool Cleanmgr+ an. Du kannst es bereits jetzt nutzen und Dich dadurch auf den Tag vorbereiten, an dem Microsoft die Datenträgerbereinigung komplett entfernt. Damit es seine Aufgaben ausführen kann, musst Du es als Administrator starten (ein Rechtsklick auf den Befehl genügt). Es enthält zwei Programme, wobei „Cleanmgr“ ausreichen sollte. Hier wählst du nur noch das Laufwerk aus, schon beginnt die Datenträgerbereinigung.
Oftmals geht es um das Systemlaufwerk „C:“. Ein Klick auf „OK“ genügt und Burnbyte liefert umfassende Informationen zu den verschiedenen Datentypen und wie viel Speicherplatz es bereitstellen kann. Mit einem Häkchen vor der Auswahl bestätigst Du die zu reinigenden Verzeichnisse. Ordner und Dateitypen, die das Tool nicht bereinigen soll, sollten kein Häkchen erhalten. Bestätige die Auswahl dann mit „Bereinigen“ und Burnbyte beginnt mit der Arbeit.
Weitere Optionen erhältst Du durch den Klick auf das Tool Cleanmgr+. So kannst Du Dir eine Vorschau vor dem Reinigungsvorgang anzeigen lassen. Rechts im Programm werden Dir dann die gereinigten Dateien und Ordner angezeigt. Das ist nützlich, um nicht aus Versehen etwas zu löschen. Weitere Dateien bekommst Du durch den Klick auf „mehr“, wie etwa die Browserdateien im Cache von Microsoft Edge oder Mozilla Firefox. Die Vorschau zeigt dann an, welche Dateien das Tool löschen würde und wie viel Speicherplatz der Vorgang freilegt.
Mehrere Programme gleichzeitig deinstallieren
Die Deinstallationsroutine innerhalb von Windows entfernt nicht alles gründlich. Zudem lassen sich nicht mehrere Programme auf einmal deinstallieren. Standardmäßig findest Du die Option zur Deinstallation von Programmen unter Windows 10 unter den Einstellungen, gefolgt von „App“ und dann unter „Apps und Features“. Bei Windows 11 nennt sich diese Option „installierte Apps“. „Programme und Features“ findest Du in Windows 10 auch in der Systemsteuerung. Hier sind die Apps wesentlich übersichtlicher aufbereitet.
Als Alternative bietet sich der Revo Uninstaller an. Anhand einer übersichtlichen Oberfläche werden hier die Programme in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Desktop-Programme findest Du unter „Anwendungen deinstallieren“ und Programme aus dem Microsoft Appstore unter „Windows Apps“. Diese Rubrik umfasst auch Programme, die Windows standardmäßig installiert hat.
Windows für unterwegs mit Rufus
Mit der Enterprise Edition von Windows 10 konnten Nutzer eine Boot-Version von Windows auf einem USB-Stick erstellen. Dafür braucht es einen besonderen USB-Stick. Allerdings gibt es Windows To Go seit der Version 2004 von Windows 10 nicht mehr. Das Programm Rufus macht es nun wieder möglich. Es steht für Windows 10 und 11 zur Verfügung und funktioniert mit den meisten regulären USB-Sticks.
Nach der Installation rufst Du das Programm auf und wählst anschließend „Auswahl“ aus. Klicke hier auf Download und dann auf die gleichnamige Schaltfläche „Download“, um mit dem Herunterladen der ISO-Datei zu beginnen. Im Anschluss wählst Du bei „Laufwerk“ den USB-Stick aus. Bei „Image-Eigenschaft“ ist es notwendig, die Option „Windows To Go“ aktiviert zu haben. Wähle die Edition von Windows aus, indem Du auf „Start“ drückst. Es öffnen sich einige weitere Optionen, wie etwa zur Einrichtung eines lokalen Benutzerkontos. Rufus installiert dann die ISO-Dateien auf dem USB-Stick und macht ihn zu einem Boot-Medium. Im Anschluss lässt sich der PC vom USB-Stick aus booten, indem Du den Anweisungen des Assistenten folgst.
Das ausführliche Kontextmenü wiederherstellen
Ein rechter Mausklick auf den Desktop oder Explorer öffnet das Kontextmenü. Das hat sich auch mit Windows 11 nicht geändert. Neu ist jedoch der Umfang des Kontextmenüs. Das ist nicht immer von Nachteil, denn somit geht die Übersicht nicht verloren. Das Kontextmenü von Windows 10 enthält viele Optionen, welche die meisten Nutzer nicht brauchen. Solltest Du jedoch die ein oder andere Option vermissen, dann gibt es Möglichkeiten, sie wiederherzustellen.
Mit dem Klick auf „Weitere Optionen anzeigen“ im Kontextmenü erscheinen zusätzliche Einträge. Diese kannst Du auch aufrufen, indem Du die Shift-Taste beim Rechtsklick gedrückt hältst. Oder Du verwendest den Winaero Tweaker und machst die ausführlicheren Einträge von Windows 10 mit nur einem Rechtsklick wieder verfügbar. Dafür suchst Du die Option „Windows 11“, dann „Classic Full Context Menus“ und bestätigst im Anschluss die Option „Enable classic full context menus“. Dann musst Du nur noch „Restart Explorer“ auswählen, um das alte Kontextmenü wiederherzustellen. Weitere Einstellungen kannst Du unter „Context Menu“ vornehmen. Klicke hier auf „Control Panel“, um das Feature „Systemsteuerung“ im Kontextmenü des Desktops einzufügen. Weiterhin wird durch eine Aktivierung von „Command Prompt as Administrator“ die Option freigeschaltet, über das Kontextmenü die „Eingabeaufforderung“ als Administrator aufrufen zu können.
Ein weiteres Tool zur Bearbeitung des Kontextmenüs von Windows 10 und Windows 11 nennt sich Context Menu Manager. Lade die Datei ContextMenuManager.NET.4.0.exe herunter und starte sie. Du kannst bei der Installation auch die deutsche Sprache einstellen, indem Du „de-DE“ auswählst und dann die Installation mit „OK“ bestätigst. Einstellungen lassen sich über „Datei“, dann auf „Ordner“ und dann bei „Hintergrund“ vornehmen. Das Programm zeigt hier alle verfügbaren Einträge an. Diese aktivierst oder deaktivierst Du ganz einfach mit einem Häkchen bei den Einträgen, die Du nach dem Rechtsklick aufrufen willst.
Es ist Dir sogar möglich, die Einträge umzubenennen. Dafür steht das Zahnradsymbol zur Verfügung. Hier klickst Du auf „Details“, dann auf „Befehl ändern“ und gibst dann den neuen Namen ein. Weitere Optionen findest Du unten bei „Win-X“. Hiermit gestaltest Du das Kontextmenü nach dem Klicken mit der rechten Maustaste auf der Schaltfläche „Start“ um. Dieses Menü öffnet sich auch durch das Betätigen der Tastenkombination Win + X. Daher der Name dieser Option. Unter Windows 11 steht dieses spezielle Kontextmenü jedoch nicht mehr zur Verfügung.
Eine kostenpflichtige Variante für Windows 11 steht unter Custom Conext Menu im Windows-Appstore zur Verfügung. Das Tool kostet 0,99 Euro. Nach der Installation rufst Du im Context Menu Custom den Eintrag „Add“ auf. Damit lassen sich neue Einträge hinzufügen. Um etwa mit dem Rechtsklick den Editor aufrufen zu können, gibst Du beim „Title“ Notepad ein und dann hinter „EXE“ den Pfad zum Programm. In der Regel ist das „C:\Windows\Notepad.exe“. Wo genau dieser Eintrag nach dem Rechtsklick aufgerufen wird, das stellst Du unter „Match Folder“ ein. Klicke dann auf „Save“ und der Eintrag sollte nun im Kontextmenü erscheinen. Sollte es mehr als ein Eintrag sein, dann musst Du auf „Open With“ klicken.
Dateien mit dem WebDAV-Protokoll bereitstellen
WebDAV steht für „Web-based Distributed Authoring and Versioning“. Dieser Protokoll-Standard stellt Dateien zum Beispiel über eine Cloud zur Verfügung. Damit sich dieses Protokoll nutzen lässt, musst Du erst ein paar Einstellungen vornehmen.
Mit Windows 10 rufst Du das Menü „Dieser PC“ aus und wählst im Anschluss „Netzlaufwerk verbinden.“ Bei Windows 11 ist vorher ein Klick auf die Schaltfläche „...“ notwendig, dann auf „Netzlaufwerk verbinden“. In beiden Fällen legst Du einen Laufwerkbuchstaben fest und tippst dann die URL für den Online-Speicher ein. Bestätige zudem die Option „Verbindung mit anderen Anmeldeinformationen herstellen“. Diese Einstellungen bestätigst Du über den Eintrag „Fertig stellen“. Dann musst Du nur noch die Anmeldeinformationen eintragen.
Mittlerweile erachtet Microsoft den ursprünglichen Webclientdienst für WebDAV als veraltet. In der Version 23H2 von Windows 11 ist er noch enthalten, doch danach nicht mehr. Du kannst stattdessen das Tool Cyberduck nutzen. Als kostenlose Alternative sollte es für den Privatgebrauch alles enthalten, was man sich wünschen könnte. Neben WebDAV unterstützt es File Transfer Protocol (FTP) sowie SSH File Transfer Protocol (SFTP). Zudem kann es sich mit Cloud-Diensten wie OneDrive, Dropbox oder Google Drive verbinden. Inhalte werden wie im Windows-Explorer angezeigt. Nach dem Download einer Datei lässt sich diese öffnen und nutzen. Willst Du die Dateien auch ohne Download verwenden können, dann brauchst Du das kostenpflichtige Tool Mountain Duck für 39 US-Dollar.
Unterschiedliche Alternativ-Tools
Willst Du auf Windows Dateien sichern, dann steht Dir unter Windows 7 nur das veraltete „Sichern und Wiederherstellen (Windows 7)“ zur Verfügung. Zudem gibt es das Tool Windows-Sicherung, welches sich allerdings nur mit OneDrive nutzen lässt.
Als Alternative gibt es das kostenlose Tool Hasleo Backup Suite Free. Damit kannst Du bestimmte Ordner bis hin zu ganzen Festplatten für Backup-Zwecke speichern. Weiterhin bietet sich das Open-Source-Tool Duplicati für die Sicherung privater Dateien an. Dateien lassen sich über FTP, SFTP oder mit Google Drive, Dropbox und OneDrive speichern. Sobald eine Datei geändert wird, überschreibt Duplicati sie automatisch.
Das Programm 7-Zip ist als Entpack-Tool bekannt, doch nicht standardmäßig auf jedem Rechner enthalten. Es braucht kein zusätzliches Programm, um unter Windows 11 7z- oder RAR-Pakete zu entpacken. Zum Erstellen dieser Archive ist ein Programm jedoch notwendig.
Timeline sicher speichern
Mit der Version 1803 von Windows 10 hatte Microsoft die Option hinzugefügt, den Aktivitätsverlauf (Timeline) zwischenzuspeichern. Dazu zählten auch kürzlich genutzte Dateien, Webseiten und Anwendungen. Das war sogar über mehrere Geräte hinweg möglich. Jedoch hatte Microsoft kein Interesse daran, diese Funktion auch auf Windows 11 zur Verfügung zu stellen.
Zum Speichern der Zwischenablage lässt sich das Tool Copy Q verwenden. Kopierte Bilder und Texte (auch in HTML-Formatierung) sind somit auch nach einem Neustart weiterhin verfügbar. Dafür benötigst Du einen leeren Ordner, den Du über „Datei“, dann „Einstellungen“ und dann auf „Elemente“ und „Synchronisieren“ auswählst. Dieser Ordner kann auch zu einem Netzwerk oder einer Cloud gehören, womit die Inhalte anderen Nutzern zur Verfügung stehen. Selbst der Austausch mit Linux- und Mac-OS-Geräten ist somit möglich.