Ransomware-Schutz in Windows 11 aktivieren
Ransomware: Warum so bedrohlich?
Ransomware verschlüsselt Daten auf Deinem Gerät, sodass Du unter keinen Umständen mehr an sie herankommst - es sei denn, Du bezahlst ein Lösegeld, das Du den Angreifern überweisen musst. Werden dabei wichtige, wertvolle Daten verschlüsselt, kann der Schaden enorm hoch sein. Backups sichern Dich dagegen ab, aber sie stehen nicht immer zur Verfügung.
Antivirensoftware kann längst auch mit Ransomware umgehen, aber auch hier müssen zunächst die richtigen Einstellungen getroffen werden. Der Microsoft Defender, der in Windows 11 gegen Viren sichert, kann Dich gegen Ransomware schützen, aber dazu musst Du ihn erst korrekt konfigurieren. Standardmäßig ist der Schutz deaktiviert, weshalb Du unbedingt nachschauen solltest, wie es sich bei Dir aktuell verhält.
Ransomware-Schutz in Microsoft Defender: Schritt für Schritt
Halte Dich an diese einfache Anleitung, um den aktuellen Status zu prüfen und gegebenenfalls zu verändern:
1. Drücke auf die Windows-Taste oder öffne das Startmenü mit einem Mausklick. Danach gibst Du "windows sicherheit" ein und drückst auf Enter. Auf diese Weise kommst Du in die App "Windows-Sicherheit", die Dir viel Freiraum für das Management der Sicherheitsfunktionen gewährt.
2. In "Windows-Sicherheit" klickst Du links auf "Viren- und Bedrohungsschutz", von wo aus es weitergeht zu "Ransomware-Schutz". Dies findest Du am unteren Bildschirmrand (eventuell musst Du ein wenig scrollen).
3. Im nächsten Fenster findest Du die Option "Überwachter Ordnerzugriff", die Du aktivieren solltest. Dadurch können externe Programme - wie Ransomware - nicht mehr so leicht auf wichtige Ordner wie Dokumente, Bilder, OneDrive oder Downloads zugreifen. Wenn Du auch andere Ordner sichern möchtest, kannst Du diese hier manuell hinzufügen.
Durch diese drei Schritte hast Du bewirkt, dass Du selbst Programme autorisieren musst, bevor diese auf bestimmte Ordner zugreifen dürfen. Ausgenommen sind nur wenige Anwendungen, wie Microsoft Office. Alle Anwendungen, die nicht auf dieser weißen Liste stehen - wozu auch Ransomware gehört -, können jedoch nicht mehr ohne deine Zustimmung Änderungen an den Ordnern bzw. deren Inhalten vornehmen.
Backupstrategie gegen Datenverlust
Backups nehmen Ransomware ihren Schrecken - denn verlierst Du Deine Daten, kannst Du sie vom Backup einfach wiederherstellen. OneDrive eignet sich dafür, da es in Windows 11 integriert ist und eine Datenwiederherstellung automatisch möglich macht - und zwar so:
1. In der App "Windows-Sicherheit" begibst Du Dich wieder in den "Ransomware-Schutz".
2. In der unteren Hälfte des Fensters findest Du zwei Optionen für "Ransomware-Datenwiederherstellung".
3. Aktiviere in jedem Fall die obere Option und bei Bedarf auch die untere, um OneDrive für Backups bei Ransomwarebefall zu nutzen.
Trotz dieser Funktion wäre es sinnvoll, auch Offline-Backups anzufertigen - etwa auf einem NAS oder, falls es weniger aufwendig sein soll, einer externen Festplatte. Dort speicherst Du vielleicht einmal pro Woche alle neuen Daten, um im Falle eines Verlustes keinen großen Ärger zu haben.
Komfort gegen Sicherheit
Der Ordnerschutz funktioniert in der Praxis gut, um sich gegen Ransomware abzusichern. Gleichzeitig ist er gelegentlich jedoch etwas unkomfortabel. Denn: Wenn Programme standardmäßig keinen Zugriff mehr auf Deine Ordner haben, können sie auch keine Daten in diese Ordner schreiben. Programme für die Bildbearbeitung, Spiele und viele weitere Anwendungen speichern jedoch gerne ihre Daten in diese Ordner, sodass Du jedes Mal von Windows 11 gefragt wirst, ob dies in Ordnung ist.
Daher musst Du etwas Zeit investieren, um eine Liste mit Ausnahmen zu erstellen. Dadurch erteilst Du Freigaben, sodass bestimmte Programme die Sperre umgehen können und eben doch nahtlos Dateien in diese Ordner schreiben können. Je nach Softwareumgang auf dem Gerät kann dies einen nicht geringen Zeitaufwand bedeuten - aber als Austausch bist Du gegen Ransomware viel besser geschützt.
Microsoft Defender - oder doch umfangreichere Software?
Der Microsoft Defender schützt Dich gut gegen typische Bedrohungen - aber mehr auch nicht. In der Antivirensoftware von Drittanbietern stecken oft viele weitere Funktionen, die eventuell nützlich sein könnten. So findest Du dort beispielsweise integrierte VPN-Dienste, Passwortmanager, die Überwachung von sensiblen Daten wie Passwörtern und Bankinginformationen und mehr.
Ob Du das alles brauchst oder nicht, hängt vom Bedarfsfall ab. Geht es allein um den Schutz gegen Ransomware, ist Microsoft Defender gut genug - für alle anderen Fälle kann aber der Blick über den Tellerrand nicht schaden.