Windows 11 in der Vorab-Version: jetzt testen!
Sie möchten schon jetzt Windows 11 ausprobieren? Als Windows Insider können Sie gleich loslegen. Wir zeigen Ihnen, was Sie dafür machen müssen.
Windows 11 als Insider testen
Kurz nach der Vorstellung von Windows 11 wurde auch schon die erste Version des Betriebssystems für Insider bereitgestellt - ganz so, wie Microsoft es angekündigt hatte. Noch sind nicht alle Funktionen inbegriffen: Im Laufe der nächsten Wochen und Monate werden immer mehr Features zum Testen freigeschaltet. Außerdem sind aktuell Probleme noch an der Tagesordnung.
Um die Version zu installieren, gehen Sie in Windows 10 in den Einstellungen nach "Update und Sicherheit" und dann "Windows-Insider". Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich als Windows Insider registriert haben. Danach können Sie über das normale Windows Update die "Windows 11 Insider Preview 10.0.2200.51" herunterladen und in einem überraschend kurzen Installationsprozess installieren.
Achtung: nicht für Produktivsysteme
Benutzen Sie das Gerät beruflich oder intensiv in privater Natur, würden wir von einer Installation abraten. Microsoft weist selbst ausdrücklich darauf hin, dass in Vorabversionen wie dieser immer wieder teilweise schwere Fehler auftreten können. Diverse Funktionen werden außerdem aus Ihrem bestehenden Windows 10 entfernt - wie Cortana, die Timeline, der Internet Explorer, das Snipping Tool und weitere. Übrigens können Sie auch gleich noch die Office-Testversion ausprobieren, denn auch diese hat Microsoft nun freigeschaltet.
Das sind die Hardware-Anforderungen von Windows 11:
Mindestens 4 GB RAM sollten es sein, Microsoft selbst empfiehlt besser 8 GB. Mit 16 GB sollten Sie definitiv auf der sicheren Seite sein.
64 GB Festplatte sind das Minimum, das Betriebssystem selbst verlangt nach 20 GB. 512 GB als Festplattengröße werden empfohlen.
Mindestens 1 GHz Taktfrequenz und zwei CPU-Kerne werden vorausgesetzt. In dieser Liste finden Sie alle unterstützten Intel-CPUs, Besitzer von AMD-CPUs schauen hier nach. Die Anforderungen sind vergleichsweise hoch. Selbst Surface-Geräte von 2017 aus eigenem Hause wären nach aktuellem Stand nicht kompatibel.
UEFI anstelle von BIOS muss an Bord sein, außerdem muss Kompatibilität zu Secure Boot gegeben sein.
Die Grafikkarte muss vollen Support für DirectX 12 mitbringen und WDDM 2.0-Treiber haben. Dies ist ein großer Sprung von Windows 10, das nur nach DirectX 9 verlangte.
Mindestens 1.280 x 720 Pixel werden als Bildschirm-Auflösung gefordert, neun Zoll Diagonale müssen ebenfalls gegeben sein.
Nach aktuellem Stand muss das Gerät mit dem Trusted Platform Module 2.0 kompatibel sein. Prüfen können Sie dies, indem Sie "tpm.msc" ins Suchfeld von Windows 10 eingeben und bestätigen. Scrollen Sie dann ein wenig, bis Sie "TPM Manufacturer Informationen" sehen. Dort steht, ob das Gerät TPM 2.0 unterstützt oder nicht.
Auch Windows 10 unterstützt TPM 2.0, was aber nicht heißt, dass das verwendete Gerät es auch tut. Ältere Geräte könnten also das aktuellste Windows 10 verwenden, ohne gleichzeitig TPM 2.0 zu verstehen. Auf diesen PCs oder Notebook wäre eine Installation von Windows 11 nach aktuellem Stand nicht möglich. Dies erklärt auch den Bedarf nach UEFI, denn TPM 2.0 setzt UEFI zwingend voraus. Alte PCs mit normalem BIOS bleiben außen vor.5G-Modem benötigt für 5G-Internetverbindungen.
HDR-Monitor benötigt für die Verwendung von Auto-HDR.
Der Verschlüsselungsmechanismus Bitlocker To Go benötigt zwingend einen separaten USB-Stick.
CPU mit SLAT-Funktionen für die Verwendung von Hyper-V erforderlich.
Verwendung von Cortana erfordert Mikrofon und Lautsprecher, erhältlich ist das Programm in den Ländern USA, Spanien, Mexiko, Indien, Italien, China, Brasilien, Kanada, Australien, Deutschland, Japan und Großbritannien.
Die Verwendung von DirectStorage benötigt eine NVMe-Festplatte mit mindestens 1 TB Speicherplatz und eine GPU mit Support für DirectX 12 Ultimate.
DirectX 12 Ultimate wird nur von bestimmten Spielen und GPUs unterstützt.
Intelligente Videokonferenzen benötigen Kameras, Mikrofone und Lautsprecher.
Das neue Anwesenheits-Feature verlangt einen Sensor, der die Entfernung vom Menschen zum Gerät misst oder anderweitig eine Interaktionsabsicht erkennen kann.
Um den Bildschirm via Snap in drei Teile zu teilen, sind mindestens 1.920 Pixel in der Breite notwendig.
MVA (Multiple Voice Assistant) setzt Mikrofon und Lautsprecher voraus.
Raumklang benötigt weitere Hard- und Software.
Die Stummschaltung von Apps in der Taskleiste setzt Kamera, Mikrofon und Lautsprecher voraus.
Für die Verwendung von Microsoft Teams sind Kamera, Mikrofon und Lautsprecher notwendig.
Um Touch zu verwenden, muss das Display Touch-kompatibel sein.
Für die Spracheingabe ist ein Mikrofon erforderlich.
2FA setzt eine PIN, Biometriedaten oder ein Smartphone mit Bluetooth oder WLAN voraus.
Um das Gerät via Wake-on-Voice einzuschalten, muss ein Mikrofon ebenso wie Support für Modern Standby an Bord sein.
Um Wi-Fi 6E zu verwenden, ist passende Hardware notwendig.
Um Bildschirminhalte auf andere Displays zu projizieren, ist ein passender Adapter mit Support für WDDM 2.0 notwendig, ebenso wie ein WLAN-Adapter mit Unterstützung für Wi-Fi Direct.
Um die Xbox-App verwenden zu können, ist zwingend ein Xbox-Konto notwendig. In Deutschland ist das kein Problem, in anderen Ländern ist dies aber nicht immer möglich.
Was ist neu?
Diverse neue Funktionen sind in dieser Preview von Windows 11 enthalten, die auch in den Leaks im Voraus noch nicht zu finden waren. Darauf weist auch die Versionsnummer des Leaks hin: Diese betrug 21996.1, während es Insider mit Version 22000.51 zu tun bekommen.
Das Update geht ohne große Stolpersteine über die Bühne. Alle wichtigen Einstellungen, die Sie in Windows 10 getroffen haben, übernimmt Windows 11 problemlos. Komplett neu ist beispielsweise das Menü für die Einstellungen, das nun anders sortiert ist und sich optisch komplett neu zeigt. Eine Preview für einen neuen Windows Explorer ist ebenfalls enthalten - genauso wie die neue Zentrale für Benachrichtigungen aller Art.
Neu sind außerdem die folgenden Bereiche:
Themes: Die neuen Themen sind eines der Highlights. Aktuell sind nur ein helles und ein dunkles Thema verfügbar, diese Auswahl wird aber erweitert.
Sounds: Die Systemsounds von Windows werden allesamt überarbeitet. Teilweise passen diese sich auch an das ausgewählte Thema an. Einen Startsound gibt es nun auch wieder, nachdem Windows 10 überhaupt keinen Signalton beim Start hatte.
Widgets: Die Widgets, die aktuell bei allen Entwicklern wieder in Mode kommen, sind nun wieder mit an Bord. Noch sind nur einige wenige Widgets verfügbar.
Store: Der Microsoft Store wird ebenfalls komplett überarbeitet und neu sortiert. So soll die Übersicht im Store verbessert werden.
DRR: Die "Dynamic Refresh Rate" erlaubt es, die Bildwiederholrate des Displays im laufenden Betrieb anzupassen. Dies kann bei Laptops zu Energieeinsparungen führen. Bei der Nutzung von Stiften auf Surface-Geräten könnte dies eine flüssigere Stiftführung ermöglichen.
Wi-Fi 6E: Windows 11 bringt Support für Wi-Fi 6E mit. Für die Nutzung sind jedoch auch die notwendigen Hardwarekomponenten erforderlich: eine Netzwerkkarte mit Unterstützung für Wi-Fi 6E und ein Router, der dieses Signal ebenfalls versteht. Bislang ist der Markt mit Geräten dieser Art noch spärlich besiedelt.
Was kann Windows 11 noch nicht?
Einige Probleme sind in Vorabversionen immer enthalten. Windows 11 kann bei der Installation zum Beispiel Probleme machen, falls der PC über mehrere Windows 10-Konten verfügt. Im Microsoft Store kann es außerdem passieren, dass nach einem Klick auf "Installieren" überhaupt nichts passiert. Zusätzlich funktioniert die neue Einstellungen-App noch nicht bei allen Testern anstandslos. Falls Sie mehrere Monitore nutzen, kann es außerdem sein, dass die Taskleiste sind nicht über alle Displays hinweg erstreckt.
Fehler dieser Art werden in den kommenden Monaten bis zum Release, der wahrscheinlich im Oktober stattfinden wird, ausgemerzt. Bis dahin werden auch immer neue Fehler auftauchen und den Testern das Leben schwer machen - aber genau das ist auch der Grund, warum es Vorabversionen wie diese gibt.