Dividende, Fond & Trading: Das große Aktien-ABC
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In der Börsensprache tummeln sich viele Fachbegriffe. Was verbirgt sich hinter Aktien, Depots oder Fonds? Wir erklären die wichtigsten Begriffe rund um die Börse.
Aktien gelten als interessante Geldanlage. Kurzfristige Spekulationen oder langfristige Investitionen prägen das Börsengeschäft. Prinzipiell kann jeder an der Börse handeln. Schon ein kleines Startkapital kann den Einstieg in den Aktienhandel ermöglichen.
Aktien-ABC - die wichtigsten Begriffe an der Börse:
- Ad-hoc-Mitteilungen
Unternehmen müssen Insiderinformationen, die die Aktienkurse beeinflussen könnten (z.B. Kapitalerhöhungen oder neue Vertragsverhältnisse), unverzüglich melden. Die Meldung muss alle Aktionäre gleichmäßig bzw. gleichzeitig erreichen. - Aktie
Wer eine Aktie kauft, kann einen Anteil an einem Unternehmen sein Eigen nennen. Um Aktien eines Unternehmens erwerben zu könne, muss die Firma als Aktiengesellschaft (AG) organisiert sein. Die Aktie verbrieft einerseits Mitgliedschaftsrechte (z.B. Höhe der Beteiligung am unternehmerischen Erfolg) und dient andererseits der AG zur Beschaffung von Eigenkapital. - Aktienfonds
In Aktienfonds zu investieren bedeutet, sich über ein Paket an mehreren Aktiengesellschaften zu beteiligen. Aktien werden also nicht einzeln, sondern gebündelt erworben. - Aktiengesellschaft
Als Aktiengesellschaft werden Unternehmen bezeichnet, die ihr Grundkapital in Aktien zerlegen. Vor allem große Firmen wagen den Börsengang und verkaufen Gesellschaftsanteile in Form von Aktien. - Aktiengewinn
Liegt der aktuelle Aktienkurs über dem Kaufkurs spricht man von einem Aktiengewinn. Der Börsenwert der Aktie ist in diesem Fall gestiegen. - Aktienkurs
Der Aktienkurs meint den Preis, zu dem eine Aktie an der Börse gehandelt wird. Der Aktienkurswert wird in einer Währung (z.B. deutsche Aktien in Euro, US-Aktien in US-Dollar) angegeben. Aktienkurse unterliegen einem ständigen Wandel. - Aktionär
Wer eine Aktie kauft, darf sich Aktionär nennen. Es wird zwischen Hauptaktionären, Großaktionären oder Kleinaktionären unterschieden. Den Unterschied macht die Größe des Aktienanteils an einer AG aus. - Anleihe
Anleihen sind neben Aktien eine weitere Möglichkeit der Geldanlage. Inhaber von Anleihen leihen einem Unternehmen, einer Bank oder dem Staat Geld. Die Schuldner können das Fremdkapital nutzen, sind jedoch zu Rückzahlungen und Zinszahlungen verpflichtet. - Bonität
Bonität bezeichnet die Zahlungsfähigkeit und den Zahlungswillen eines Schuldners. Bei einer Anleihe mit hoher Bonität kann der Anleger die jährlichen Zinsen und Rückzahlungen mit großer Sicherheit erwarten. - Börse
Börsen sind Märkte für Aktien und andere Wertpapiere. In Deutschland spielt die Deutsche Börse in Frankfurt eine zentrale Rolle für den Aktienhandel. - Broker
Broker sind Mittler zwischen Anlegern und Börse. Sie führen Wertpapier-Transaktionen aus und erhalten dafür Gebühren. - Crash
Ein plötzlicher und drastischer Einbruch der Börsenkurse wird als Crash bezeichnet. Konkret bedeutet das, dass die Preise der Aktien in kurzer Zeit fallen und an Wert verlieren. Spekulationsblasen oder negative Ereignisse können einen „Börsenkrach“ verursachen. Der wohl spektakulärste Börsencrash am 25. Oktober 1929 ging als „Schwarzer Freitag“ in die Geschichtsbücher ein. - Courtage
Die Vermittlungsgebühr, die Broker erhalten, wird als Courtage bezeichnet. - Dax
Der Dax (Deutscher Aktienindex) ist der wohl wichtigste Index für die Entwicklung des deutschen Marktes. Er wird aus den Kursen der 30 umsatzstärksten deutschen Aktien (z.B. Siemens, BASF und adidas (Stand: 09.05.2018)) errechnet. - Deflation
Eine Deflation wird von fallenden Preisen gekennzeichnet. Wenn das Angebot an Waren und Dienstleistungen die Nachfrage übersteigt, drückt das Überangebot die Preise. - Depot
Ein Aktien-Depot ist gewissermaßen ein Aktienkonto. Alle Aktien, die sich im Besitz einer Person befinden, werden auf ihrem Depot verwahrt. - Dividende
Die Dividende kann auch als „Gewinnausschüttung“ bezeichnet werden. Sie meint den Anteil des Unternehmensgewinns, der dem Aktionär zusteht. Die Hauptversammlung der AG-Teilhaber entscheidet über die Höhe der Auszahlung. In Deutschland wird die Dividende jährlich ausgezahlt, in England hingegen quartalsweise. - Dow Jones
Der Dow Jones Index ist das amerikanische Pendant zum Dax. Er fasst die Kursentwicklungen der 30 bedeutendsten amerikanischen Aktien zusammen. - Europäische Zentralbank (EZB)
Die EZB ist ein offizielles Organ der Europäischen Union und besteht aus den 19 Mitgliedstaaten der EU, die den Euro eingeführt haben. Ziel der EZB ist es, Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten und die Kaufkraft der Währung zu erhalten. - Fonds
Ein Fond (Investmentfond) ist die Sammlung verschiedener Aktien, Anleihen und Immobilien. Das Risiko, alle Ersparnisse zu verlieren, wird dadurch möglichst geringgehalten. Sinken einzelne Wertpapiere, können andere weiterhin die Erwartungen erfüllen. - Fundamentalanalyse
Innerhalb einer Fundamentalanalyse wird der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens geprüft. Aussichtsreiche Aktien können so identifiziert werden. - Gesamtmarkt
Wenn von einem Gesamtmarkt gesprochen wird, sind die wichtigsten Aktien weltweit gemeint. Für den Gesamtmarkt besonders wichtig sind die international relevanten Index-Vertreter Dax, Dow Jones, S&P 500 (500 stärkste Unternehmen der USA), Euro Stoxx 50 (50 wichtigste europäische Aktiengesellschaften), und MSCI World (1600 Aktienunternehmen aus 23 Industrieländern). - Inflation
Die Inflation beschreibt den Prozess der Geldentwertung. Ein Anstieg der Preise und Rückgang der Kaufkraft sind die Folge. Inflationen setzen ein, wenn die Güternachfrage das Güterangebot übersteigt, also mehr Geld als Ware verfügbar ist. - Investmentfonds
Ein Investmentfond ist die Sammlung verschiedener Aktien, Anleihen und Immobilien. Das Risiko alle Ersparnisse zu verlieren wird so möglichst geringgehalten. Sinken einzelne Wertpapiere, können andere weiterhin die Erwartungen erfüllen. - Leitbörse
Die wichtigsten Börsen der Welt werden Leitbörsen genannt. Andere Börsen orientieren sich an ihren Entwicklungen. Die wohl wichtigste Leitbörse ist die New Yorker Wallstreet. - Limit
Börsenaufträge werden durch ein Limit begrenzt. Beim Kauf gibt das Limit den höchsten Kaufkurs an, beim Verkauf den Mindestkurs. Wird das Kauflimit überschritten bzw. das Verkaufslimit unterschritten dürfen die Aufträge nicht ausgeführt werden. - Musterdepot
Einsteiger können dank Musterdepots den Kauf und Verkauf von Aktien ausprobieren. Das Depot wird mit Spielgeld geführt. Käufe und Verkäufe werden nicht an echten Börsen ausgeführt. - Order
Als Order wird der Auftrag an einer Börse zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren bezeichnet. - Rendite
Die Rendite bezeichnet den tatsächlichen Ertrag einer Geldanlage. Sie gibt das Verhältnis zwischen investiertem und ausgezahlten Kapital an. - Stop-Loss
Stop-Loss ist ein automatischer Auftrag zum Verkauf der Aktie, wenn deren Wert drastisch sinkt. - Stop-Buy
Stop-Buy ist ein automatischer Auftrag zum Kauf der Aktie, wenn diese einen bestimmten Wert erreicht hat. - Trading
Werden Wertpapiere kurzfristig ge- oder verkauft, um kurzfristige Kursschwankungen auszunutzen, spricht man von Trading. - Wertpapiere
Wertpapiere sind Urkunden, die bestimmte Rechte, wie die Miteigentümerschaft an einem Unternehmen, festhalten. Auch Aktien sind Wertpapiere. - Xetra
Xetra ist das größte elektronische Börsenhandelssystem, das in Deutschland genutzt wird. Das System erlaubt es, Aktien zu jeder Tages- und Nachtzeit zu handeln. - Zins
Gläubiger erhalten für die Überlassung von Sparkapital Zinsen. Schuldner, die das Fremdkapital nutzen, sind wiederum zur Zinszahlung verpflichtet. Werden die Zinsen nicht gezahlt, ergibt sich ein zusätzlicher Zinseszins.
Für Einsteiger eignen sich sogenanntes Musterdepots. Hier kann der Kauf und Verkauf von Aktien virtuell durchgespielt werden. Die Transaktionen werden an keiner echten Börse ausgeführt, gezahlt wird mit Spielgeld.
Wer sich einen ersten Überblick verschaffen und im Probelauf starke Nerven bewiesen hat, kann den Schritt an die „echte“ Börse wagen.
Quelle: freenet.de