Geld sparen mit Stromvergleich

In Deutschland ist die Liberalisierung des Energiemarktes zumindest für Verbraucher von Vorteil. Der Wettbewerb und Kampf um zahlende Kundschaft drückt den Preis für den Endverbraucher und garantiert reichlich Dynamik in der Preisbildung. Mit einem Stromvergleich und anschließenden Anbieterwechsel lässt sich so jedes Jahr sehr viel Geld sparen. Doch im Netz lauern auch Gefahren, denn nicht alle Vergleichsportale agieren unabhängig und allzu günstige Preise werden aufgrund undurchsichtiger Vertragsklauseln letztlich teuer bezahlt.
Es ist noch gar nicht so lange her: Erst seit 20 Jahren können in Deutschland Stromverbraucher entscheiden, an welchen Zulieferer sie sich vertraglich binden. Der örtliche Grundversorger muss heutzutage nicht mehr gewählt werden – auch wenn dies noch immer möglich ist.
Empfehlenswert ist dies zumindest aus Kostensicht aber sicherlich nicht. Deutschlandweit zahlen Endverbraucher im Grundtarif deutlich mehr für ihren Haushaltsstrom als bei alternativen, privaten Anbietern – im Schnitt sind es 15 Prozent mehr.
Gerade deswegen ist ein Vergleich von Stromanbietern und gegebenenfalls ein Wechsel sinnvoll. Gerade in Zeiten von Smartphone und Tablet, WLAN und mobilem Internet ist ein Stromvergleich ja auch schnell erledigt. Doch worauf ist dabei eigentlich zu achten?
Denn klar ist auch: Wer ausschließlich auf den Strompreis schaut, dabei wichtige Vertragsklauseln übersieht, läuft Gefahr, am Ende in einem teureren Tarif zu landen. Auf Stromvergleich.de können unterschiedliche Stromtarife anhand des Preises, aber auch auf Grundlage anderer Kriterien vergleichen werden. Doch was sind die wichtigen Vergleichspunkte?
Hier lauern Gefahren beim Stromvergleich
Eines vorweg: Da es physikalisch keinen Unterschied macht, wer den Strom liefert, ist der Preis letztlich das entscheidende Vergleichskriterium. Angegeben werden Strompreise für Verbraucher grundsätzlich in Kilowattstunden (kWh). Wer also Strompreise vergleicht, sollte bei diesen Werten genau hinschauen – und seinen eigenen Verbrauch ungefähr kennen. Nur so kann relativ genau bestimmt werden, welche Abschlagszahlungen im neuen Tarif auf einen zukommen.
Dabei ist aber, wie erwähnt, Vorsicht geboten. Denn allein der kWh-Preis sagt noch nicht viel über die verbindlichen Preisstrukturen aus. Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass hohe Bonuszahlungen bzw. sehr niedrige Strompreise für Unternehmen auf Dauer nicht kostendeckend sein können.
Mit anderen Worten: Die entsprechenden Stromanbieter holen sich die Kosten auf andere Art und Weise wieder ein. Dies geschieht in der Regel auf zwei Arten:
- Der Strompreis ist auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Nach Ablauf der Preisbindung, meist also nach dem ersten Vertragsjahr, wird der Strompreis stark erhöht. Am Ende zahlen Verbraucher in zwei Jahren teils noch mehr als im teuren Grundversorgertarif.
- Nach Wegfall der Boni, beispielsweise der Preisrabatte auf die ersten sechs Abschlagszahlungen, fällt der Standard-Strompreis an, der nur im Kleingedruckten zu finden ist. Die Preise auf vielen Vergleichsportalen zeigen oftmals nur den reduzierten Preis inklusive aller Boni und Rabatte an.
So sind günstige Stromtarife zu identifizieren
Wer also tatsächlich sparen will, der sollte zum einen zu Hause seine Stromfresser abschalten, zum anderen wird er auch etwas mehr Zeit und Arbeit in die Suche nach einem neuen Stromtarif stecken müssen. Da der Wechsel zu einem neuen Anbieter aber oftmals sehr schnell abgewickelt wird und der neue Stromanbieter häufig gar die Kündigung des alten Vertrags übernimmt, sollte zumindest etwas Zeit vorhanden sein, um sich die verschiedenen Tarife etwas genauer anzusehen.
Abzuraten ist grundsätzlich von Pakettarifen. Hier wird eine bestimmte „Menge“ an Strom vorab gekauft, die dann verbraucht werden kann. Strompakete sind häufig relativ günstig, gewähren aber nur wenig Flexibilität. Denn wer am Ende des Jahres weniger verbraucht als gedacht, erhält das zu viel bezahlte Geld nicht erstattet. Und wird sogar mehr Strom benötigt, muss oftmals nochmal der gleiche Paketpreis bezahlt werden.
Ratsam ist es daher, auf herkömmliche Standardtarife aus Stromvergleichen zurückzugreifen – und auf allzu lukrative Bonusangebote zu verzichten. Aber selbst die Stromangebote ohne Bonuszahlungen sollten nochmals detailliert geprüft werden. Dabei können sich wechselwillige Stromverbraucher an folgender Faustregel orientieren:
Fallen die Stromkosten beim gewünschten Tarifangebot mehr als 25 Prozent geringer im Vergleich zu den Preisen des Grundversorgers aus, ist es wahrscheinlich, dass der Anbieter mit dem angegebenen Preis seine eigenen Kosten nicht decken kann. Wahrscheinlich ist also, dass hier der Preis nach einem Jahr stark ansteigt. Bei Angeboten, die sich unterhalb der 25-Prozent-Grenze befinden, handelt es sich – wahrscheinlich – um tatsächlich lukrative Tarife. |