Kleinkredit: Für wen er sich lohnt

Jederzeit kann es passieren, dass die eigenen finanziellen Mittel nicht ausreichen, um eine spontane Notsituation zu überbrücken. Eine dringende Neuanschaffung oder die Finanzierung eines Wunsches können Gründe dafür sein, einen Kleinkredit in Erwägung zu ziehen. Doch im Vorfeld sollten Kleinkredite unbedingt genauer betrachtet werden, um Vor- und Nachteile genau abzuwägen. Schließlich soll diese Art der Finanzierung die individuelle Situation verbessern, ohne Spätfolgen zu verursachen.
Was genau ist ein Kleinkredit.
Generell werden Kleinkredite als solche bezeichnet, wenn die Kreditsumme nicht mehr als 5.000 Euro beträgt. Meist bewegt sich der Rahmen irgendwo zwischen 500 und 5.000 Euro. Größere Beträge fallen dann nicht mehr in die Kategorie der Kleinkredite und sind dementsprechend schwieriger zu beantragen und zu bekommen. Dazu ist dann eine Vielzahl verschiedener Unterlagen und Nachweise notwendig.
Kleinkredite können von Personen ab 18 Jahren beantragt werden, wenn sie entsprechende Voraussetzungen erfüllen. Das heißt, sie benötigen einen positiven Schufa-Eintrag und ein regelmäßiges Einkommen. Für den Nachweis reicht es aus, wenn die Einkommensscheine der letzten drei Monate vorliegen. Dies ist in den meisten Fällen genug, um die Bewilligung für den gewünschten Kleinkredit zu erhalten. Weitere Sicherheiten, wie sie bei größeren Summen erforderlich sind, werden bei Kleinkrediten in der Regel nicht verlangt.
In jedem Fall sollten aber mehrere Angebote eingeholt werden. Schon bei einem Kredit über 500 Euro lohnt sich ein Vergleich.
Vorteile des Kleinkredit.
Die Vorteile eines Kleinkredits sind eigentlich schnell genannt. Er ist relativ unkompliziert zu beantragen. Und die Bewilligung erfolgt meist innerhalb kürzester Zeit. Außerdem steht die gewünschte Summe dann bei positiver Entscheidung sofort zur Verfügung.
Ein Kleinkredit wird meist einfach nur durch einen Computer bewilligt. Deshalb reicht es aus, dass bestimmte Zahlenvorgaben bezüglich der Einkünfte erfüllt werden. Der Computer „entscheidet“ dann ganz nüchtern nach Faktenlage. Während der Bankberater oft noch einen gewissen Spielraum einräumen kann, kennt der Rechner nur die Zahlen und entscheidet danach.
Dies hilft, um kurzfristige finanzielle Engpässe relativ kostengünstig zu überbrücken, wenn der Notgroschen schon aufgebraucht ist. Wer dann den Dispokredit nutzt, um Löcher in der Haushaltskasse zu stopfen, zahlt letztendlich sehr viel drauf. Die Zinsen für den Dispokredit liegen deutlich höher als die für einen einfachen Kleinkredit. Deshalb lohnt es sich darüber nachzudenken, einen Kleinkredit zu beantragen. Der Dispo stünde weiterhin für etwaige Notsituationen zur Verfügung. Und die teuren Dispozinsen würden auch nicht anfallen.
Nachteile eines Kleinkredit.
Selbstverständlich bringt ein Kleinkredit auch einige Nachteile mit sich. Kleinkredite fallen in die Kategorie der Standardprodukte und befinden sich dementsprechend in einem festen Schema. Das heißt, dass dieses Produkt mit all seinen Eigenschaften bereits fest definiert ist und kaum Anpassungen vorgenommen werden können. Bei größeren Kreditsummen gibt es einen gewissen Spielraum, um die Konditionen bei jedem Kunden ganz individuell zu gestalten. Dies ist beim Kleinkredit nur in stark begrenztem Maße möglich.
So lässt sich beispielsweise die Laufzeit kaum beeinflussen. Auch die Ratenhöhe ist beim Produkt Kleinkredit vorab ganz eindeutig definiert. Während bei größeren Geldbeträgen auch hierbei Anpassungen möglich sind, ist der Kleinkredit in einem sehr festen Rahmen verankert und kaum individuell anzupassen. Das bedeutet für den Kreditnehmer, dass er die vorgegebenen Konditionen akzeptieren muss, um in den Genuss des Betrages zu kommen.
Wann sich ein Kleinkredit wirklich lohnt
Damit sich der Kleinkredit lohnt, sollte genau überlegt werden, wofür dieser eingesetzt werden soll. So könnte zum Beispiel ein Urlaub schnell und einfach finanziert werden. Auch der Kauf von Waschmaschine und Co. ließe sich mit solch einer kurzfristigen Finanzspritze realisieren. Allerdings sollte genau überlegt werden, was wirklich nötig ist.
Sobald der Dispositionskredit in Anspruch genommen werden müsste, sollten Kleinkredite genauer betrachtet werden. Besonders attraktiv sind hier die niedrigen Zinsen, die dank der kurzen Laufzeiten von den Banken gewährt werden. Während der Dispokredit zwar immer ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand zur Verfügung steht, bringt er jedoch auch hohe Zusatzkosten mit sich. Die Zinsen sind deutlich höher veranschlagt als bei einem Kleinkredit. Deshalb wird es dann oftmals sehr schwer, den Dispo zurückzuzahlen und das Minus auf dem Konto wieder auszugleichen. Natürlich steht dieser Kredit dauerhaft zur Verfügung. Doch solange wie er auch nur zum geringsten Teil genutzt wird, entstehen hohe Kosten für den Verbraucher. Ein Kleinkredit hätte dies verhindert.
Im Gegensatz zum Dispokredit bietet der Kleinkredit erstaunlich niedrige Zinsen. Das liegt vor allem daran, dass die Banken ihre Gelder in diesem Fall nur über einen kurzen Zeitraum verleihen. Sie bekommen das Geld durch die kurzen Kreditlaufzeiten schnell zurück und können dieses dann wieder anderweitig einsetzen. Deshalb sind die Zinsen für Kleinkredite sehr niedrig angesetzt.
Zu guter Letzt bleibt noch ein Ratschlag übrig: Bevor Geld geliehen wird, sollte die Notwendigkeit genau geprüft werden. Schließlich entstehen trotz attraktiver Konditionen immer auch zusätzliche Kosten für den Kreditnehmer, die nicht außer Acht gelassen werden sollten.