Kreditzinsen: Die Entwicklung für 2018/19
Wer derzeit überlegt, einen Kredit zu beantragen, sollte sich die momentane Zinsentwicklung anschauen und die Prognose analysieren. Dasselbe gilt auch für alle, die Geld anlegen wollen. Abhängig vom Sinken und Steigen der Zinsen sind Geldanlagen und Kreditaufnahmen entweder sofort durchzuführen oder aufzuschieben. So ist die aktuelle Zinssituation und die Entwicklung in den nächsten Monaten.
Die Entwicklung der Zinsen wird von den Leitzinsen beeinflusst
Vorgaben von der Europäischen Zentralbank für Banken in Bezug auf Zinssätze gibt es nicht. Die Banken entscheiden selber, wie hoch die Zinsen sind, die sie auszahlen oder erheben. Durch den Leitzins legt die Europäische Zentralbank jedoch fest, wie hoch die Zinsen sind, die für Kredite bemessen werden. Verlangt sie zum Beispiel 0,3 Prozent an Zinsen für den Geldverleih an eine Bank, wird diese meistens den Zinssatz in dieser Höhe täglich für Anlagen auszahlen, die täglich abgehoben werden können. Auf diese Weise bestimmen ihre Zinsentscheidungen die Entwicklung der Zinsen trotzdem mit. Damit ist die Europäische Zentralbank indirekt Initiator für die Entwicklung der Zinsen für Kredite und Anlagen. Beträgt die Summe ihrer Leitzinsen null Prozent, müssen auch die Banken in der Regel keine Zinsen auf Anlagen zahlen, die täglich ausgezahlt werden können. Lediglich Banken mit kurzfristigen Angeboten schütten höhere Zinsen aus, weil sie sich um Neukunden bemühen. Ein anderer Grund für höhere Zinsen sind eine Vielzahl an Kreditnachfragen. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich die Zinsentwicklung der jüngsten Vergangenheit zum Nachteil für Anleger und zum Vorteil für Kreditnehmer ausgewirkt hat. Lediglich 2011 sah das kurzfristig anders aus. Doch die Europäische Zentralbank konnte in den letzten Jahren die Zinsen konsequent senken. Seit mehr als zwei Jahren beträgt der Prozentsatz des Leitzinses null Prozent. Wer sich einen Marktüberblick über die aktuelle Situation machen möchte, kann sich in Online-Vergleichsportalen darüber informieren.
Weitere Details zur künftigen Zinsprognose
Banken legen derzeit überschüssiges Geld regelmäßig bis zum kommenden Tag zu einem Zinssatz von -0,4 Prozent beim Eurosystem an. Aufgrund dessen zahlen auch Banken keine Zinsen für ihr Geld der Europäischen Zentralbank. Andererseits sind sie verpflichtet, dort eine Gebühr für angelegtes Geld zu zahlen. Doch wie können nun Kreditnehmer und Anleger die Entwicklung und die Prognose der Zinsen für sich nutzen? Dazu müssen sie einfach eine günstige Gelegenheit abwarten, also auf den Zeitpunkt, an dem es sich lohnt. Kurz bevor die Europäische Zentralbank die Zinsen erhöht, ist es empfehlenswert, Geld fest anzulegen oder sich damit noch ein wenig zurückzuhalten. Wer sich Geld bei einer Bank leihen möchte, kann in diesem Fall sofort einen Antrag stellen, denn so er profitiert von niedrigen Zinsen. Vor allem in Bezug auf die Baufinanzierung ist das relevant, da hier die Kredite über viele Jahre abgezahlt werden, weil es sich um hohe Summen handelt. Kurz zusammengefasst heißt es also:
- günstige Gelegenheit abwarten, um Geld anzulegen oder zu leihen
- kurz bevor die Europäische Zentralbank Zinsen erhöht, Festgeld anlegen oder zurückhalten
- Baufinanzierung bei niedrigem Zinsniveau starten
Dennoch sind die Gelegenheiten, die zu einer schnellen Entscheidung der EZB führen, nur sehr selten vorhanden. Es ist fast immer so, dass der Zinssatz nur für eine kurze Zeit gleich bleibt. Um auf dem neusten Stand zu sein, ist es durchaus empfehlenswert, sich in einem Kreditvergleich die verschiedenen Angebote der Tagesgeldzinsen und Kredite im Internet anzuschauen, um auf dem neusten Stand zu sein. Anleger und Kreditnehmer, die wissen, welche Angebote am besten sind, können dann sofort das richtige wählen.
Was ist noch relevant für die Entwicklung der Zinsen?
Für die Entwicklung der Zinsen ist es relevant, wie lange die Festanlage des Geldes erfolgen soll. Ist mit höheren Zinsen zu rechnen, muss die Dauer der Anlage wohlüberlegt sein. Bei niedrigen Zinsen ist es oftmals sinnvoller, kurze Anlagezeiten auszuwählen. Parallel dazu muss der Anstieg der Zinsen abgewartet werden. Steigen die Zinsen nicht sonderlich hoch an, ist eine direkte Anlage empfehlenswert, da sie höhere Zinsen verspricht. Es ist zu erkennen, dass es keine großen Unterschiede zwischen einem geringen Anlagebetrag und niedrigen Zinsen gibt. Es gibt eine Faustregel, die sich jeder Anleger merken kann. Die Zinsentwicklung ist speziell dann wichtig, wenn hohe Anlagen mit einer langen Laufzeit gewählt werden. Details dazu sind auch in Vergleichsportalen zu finden. Zinsentwicklungen im Hinblick auf Festgeld sind nicht so wichtig, wie die zu fixen Zinsen für einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren. Dasselbe gilt für die Zinsprognose für Bausparer. Sobald die Zinsen nicht so hoch ansteigen, wie es vorausgesagt wurde, geht dem Darlehen der maßgeblichste Vorteil verloren.
Einige Gedanken zur derzeitigen Zinsentwicklung
Damit die Finanzkrise aus den Jahren 2008 und 2009 überwunden werden kann, wurden die Zinsen von der EZB kontinuierlich gesenkt. Die Europäische Zentralbank wollte auf diese Weise das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Zudem sollte die Inflation bei etwas unter zwei Prozent jährlich ankommen. Momenten beträgt der Zinssatz der Europäischen Zentralbank null Prozent. 2015 hat sie sich zu einer weiteren Entscheidung entschlossen. Sie hat private und staatliche Anleihen aufgekauft. Die Europäische Zentralbank tat es nämlich der US-amerikanischen Bank Federal Reserve gleich. Diese senkte am Ende der Finanzkrise die Zinsen und erwarb ebenfalls Anleihen, damit sich die Wirtschaft in den USA wieder erholen konnte. Wegen der positiven Prognose wurde dieser Kurs jedoch erneut geändert. 2014 kaufte die US-amerikanische Bank keine Anleihen mehr. Ein Jahr später kam dann für die null Prozent Zinsen das Aus. Der Leitzins wurde zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder erhöht, und zwar auf maximal 0,5 Prozent. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Leitzins von der Federal Reserve viermal weiter angehoben, jeweils zu 0,25 Prozent. Das aktuelle Ziel liegt bei einem maximalen Prozentsatz von bis zu 1,50 Prozent.