10 Tipps zur Selbsthilfe bei Depressionen

Volkskrankheit Depression: Rund 4 Millionen Menschen leiden in Deutschland an der psychischen Erkrankung.
350 Millionen Menschen leiden weltweit an Depressionen; rund 4 Millionen davon in Deutschland. Im Laufe seines Lebens erfährt jeder Fünfte, was es heißt, depressiv zu sein. Diese erschreckenden Zahlen sind einer der Gründe, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Weltgesundheitstags 2017 unter das Motto “Depression - Let’s Talk” gestellt hat.
Am 7. April finden weltweit Veranstaltungen zum Thema Depression statt. Das Ziel der WHO ist am Weltgesundheitstag einerseits die Aufklärung über Ursachen, Entwicklung und Konsequenzen von Depression. Andererseits sollen Vorurteile abgebaut werden. Betroffene sowie deren Familien, Freunde und Kollegen sollen zum offenen Austausch angeregt werden.
Noch immer sind psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Die Angst, aufgrund einer Depression diskriminiert zu werden, hält viele Betroffene davon ab, sich Hilfe zu suchen. Die folgenden zehn Tipps können Ihnen dabei helfen, eine depressive Phase zu überwinden.
1. Depression als Krankheit anerkennen
Erkennen sie die Depression als Krankheit an, die diagnostiziert und behandelt werden sollte. Sie ist weder eine Schwäche und oder ein Grund sich zu schämen, noch tragen Sie die Schuld für Ihre Erkrankung. Depression kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Lebensumständen.
2. Suchen Sie sich Hilfe
Sie müssen die Depression nicht alleine bekämpfen. Je schneller Sie sich Hilfe, z.B. in Form einer Therapie suchen, desto eher können Sie wieder gesund werden. Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Methode, die sich in der Behandlung von Depressionen als besonders effektiv bewährt hat. Online Therapie eignet sich für einen schnellen, flexiblen und anonymen Einstieg in die Behandlung.
3. Blick auf die Zukunft
Versuchen Sie nicht ständig in der Erinnerung an die “gute alte Zeit” zu schwelgen, als sie noch nicht erkrankt waren. Stattdessen fokussieren Sie lieber die Zukunft. Betrachten Sie Ihre Depression als eine Lebensphase, die Sie überwinden und an der Sie wachsen können.
4. Familie und Freunden einweihen
In einer depressiven Phase neigen Betroffene dazu, sich zurückzuziehen. Das Gefühl, völlig allein zu sein, kann überwältigend sein. Sie müssen sich nicht jeden Tag verabreden, aber versuchen Sie weiterhin ihre sozialen Kontakte zu pflegen. Weihen Sie mindestens eine vertraute Person ein, mit der Sie offen über Ihre Erkrankung sprechen können.
5. In Bewegung bleiben
Zu den Symptomen der Depression gehören Antriebslosigkeit, Müdigkeit und fehlende Motivation. Daher ist dieser Tipps nicht immer leicht umzusetzen. Aber: Sport kann Depressionen lindern. Die Bewegung sorgt für eine bessere Durchblutung des Gehirns und fördert die Ausschüttung wichtiger körpereigener Substanzen wie Serotonin und Dopamin. Diese Hormone haben eine stimmungsaufhellende Wirkung.
6. Frische Luft und Licht
Ersetzen Sie so viele Auto-, Bus- und Bahnstrecken durch Radfahren oder Fußmärsche. Versuchen Sie einen Spaziergang pro Tag zu machen. So unterstützen Sie die zuvor erwähnten Prozesse im Gehirn und fördern die Bildung von Vitamin D. Besonders im Winter kann ein Lichtmangel die Entwicklung einer Depression begünstigen.
7. Auf die Ernährung achten
Mit viel Gemüse und Obst sowie hochwertigen Proteinen und gesunden Fetten auf dem Speiseplan sorgen Sie dafür, dass Ihr Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist. Wussten Sie, dass es außerdem Lebensmittel gibt, die sich direkt auf Ihre Stimmung auswirken können? Dazu gehören Bananen und Datteln.
8. Schlafen - nicht zu viel und nicht zu wenig
Ausreichend Schlaf ist wichtig für die körperliche und geistige Gesundheit. Paradoxerweise können Sie auch zu viel schlafen. Ein Schlaftagebuch kann Ihnen dabei helfen das für Sie richtige Maß zu ermitteln. Durchschnittlich liegt dieses bei ca. 7 Stunden pro Nacht.
9. Achtsamkeit
Depressionen können dazu führen, dass Sie nichts mehr fühlen oder, dass das Leben wie auf Autopilot abläuft. Achtsamkeit hilft Ihnen dabei, Ihre Umwelt wieder bewusst aber ohne Wertung wahrzunehmen.
10. Depressionsspirale umkehren
Während einer depressiven Phase kreisen die Gedanken oftmals, man spricht daher auch von der Depressionsspirale. Negative Gedanken erhalten die Erkrankung aufrecht. Versuchen Sie, ihre Gedanken zu hinterfragen und positiv umzuformulieren.