Fußfehlstellungen selbst behandeln
Fußfehlstellungen sind keine Ausnahme, sie treten häufig auf. Allerdings sind sie oft so gering ausgeprägt, sodass viele Betroffene annehmen, die Fußfehlstellung müsse nicht unbedingt behandelt werden. Knickfuß, Senkfuß, Plattfuß und auch der Hallux sollten aber schon im Anfangsstadium nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wirkt man den Fehlstellungen nicht rechtzeitig entgegen, können sie sich verschlimmern – und schmerzhaft werden. Gegenmaßnahmen kann man vor allem im Anfangsstadium der Fehlstellung leicht selbst ergreifen.
Wird eine Fußfehlstellung nicht ernst genommen, kann das schwerwiegende Folgen haben. Aus diesem Grund raten Ärzte dazu, nicht zu zögern und die Fehlstellung sofort zu behandeln. Das bedeutet nicht, dass man operiert wird. Meist werden Einlagen und Fußgymnastik empfohlen.
Welche Fußfehlstellungen gibt es?
Fehlstellungen der Füße gibt es einige, auch Zehenfehlstellungen fallen darunter. Die bekannteste Fehlstellung der Zehen ist der Hallux valgus, ein Schiefstand des großen Zehs. Das ist aber nicht das einzige Problem, der Ballen ragt zudem nach außen, und das kann schmerzhaft sein.
Auch ein sogenannter Spreizfuß kann für Schmerzen sorgen. Bei dieser Fehlstellung verbreitert sich der Vorfuß und die Mittelfußknochen klaffen auseinander. In Zuge dessen verformt sich der große Zeh zunehmend. Das kann wiederum zu einer Zehenfehlstellung führen.
Die Fehlstellungen Knickfuß, Senkfuß und Plattfuß hängen oft zusammen. Von einem Senkfuß ist etwa jeder Zweite betroffen. Er entsteht durch eine Absenkung des Längsgewölbes des Fußes. Zur gleichen Zeit knickt der Fuß häufig zur Seite und es kommt zu einem Knickfuß beziehungsweise einem Knick-Senkfuß.
Verläuft diese Fehlstellung schlecht und wird nicht behandelt, kann der Spreizfuß außerdem in einen Plattfuß übergehen. Dieser wird aber erst zur Krankheit, wenn Beschwerden auftreten oder er durch eine Fehlbildung des Fußes entsteht. Kinder haben zunächst ganz natürlicherweise einen Plattfuß. Bis zur Pubertät sollte sich das Längsgewölbe indes normal ausgebildet haben.
Mit Fußgymnastik gegen die Fehlstellung
Gegen leichte Fußfehlstellungen kann man selbst etwas unternehmen. Zum einen hilft es, so viel wie möglich barfuß zu gehen. Am besten eignen sich dafür weiche und unebene Böden. Dadurch wird die Fußmuskulatur gestärkt, was wiederum Fehlstellungen entgegenwirkt. Wer an Diabetes leidet, sollte mit seinem Arzt klären, ob gegen das Barfußgehen Einwände bestehen. Aber es können bereits einige einfache Gymnastikübungen für die Füße helfen:
- Auf den Fußkanten gehen: Dabei stellt man sich auf die Innen- oder Außenkanten der Füße und geht je fünf Minuten geradeaus. Wichtig ist: Unbedingt eine X-Bein Stellung vermeiden.
- Zehen dehnen: Am besten stellt man sich einer Wand gegenüber und die Zehen gegen sie auf, um die Zehen zu dehnen. Die Knie müssen während der Übung gestreckt sein, die Hüfte darf nicht geknickt werden. Durch leichtes Vorbeugen in Richtung Wand werden die Zehen gedehnt. Die Übung sollte zwei bis drei Mal pro Fuß durchgeführt und etwa drei bis fünf Sekunden gehalten werden.
- Fußsohlen massieren: Positioniert man den Fuß auf einem Tennisball und rollt diesen langsam unter der Fußsohle hin und her, werden die Faszien im Fuß massiert. Während dieser Übung sollte möglichst viel Gewicht auf den Tennisball gebracht werden. Etwa vier Wiederholungen pro Seite für je 30-60 Sekunden sind empfehlenswert.
- Zehen krallen: Für diese Übung wird eine Trainingsmatte beziehungsweise ein weicher Untergrund benötigt. Man positioniert sich am Ende der Matte und krallt die Zehen abwechselnd in den Boden. Wird die Übung korrekt ausgeführt, zieht man sich kraftvoll nach vorne. Die Fersen müssen während des Vorwärtskrallens auf dem Boden bleiben. Auf diese Weise werden die Zehen und die Unterseite des Fußes gestärkt. Zwei Serien mit je acht bis zwölf Wiederholungen sind angebracht.
- Senken und Heben der Fersen: Hierfür stellt man die Fußballen auf eine Kante, in Griffweite sollte etwas zum Festhalten sein, damit man während der Übung nicht kippt. Nachdem man einen sicheren Stand gefunden hat, senkt man die Fersen langsam den Absatz hinunter. Anschließend drückt man die Fersen wieder nach oben. Das sollte zwei Mal mit je acht bis zwölf Wiederholungen durchgeführt werden.
Wer täglich Gymnastikübungen macht, kann die Fußgymnastik ganz leicht in sein Sportprogramm integrieren. Ergänzend hierzu können professionell gefertigte Einlagen helfen. Diese sollten jährlich erneuert werden, falls die Fußstellung sich geändert hat oder die alte Einlage abgelaufen ist. Zudem sind regelmäßige Kontrolltermine bei entsprechenden Ärzten zu empfehlen. So kann sichergestellt werden, dass die Fußgymnastik korrekt durchgeführt wird. Mögliche Verschlechterungen der Fehlstellung können außerdem frühzeitig erkannt und behandelt werden.