Vorsicht feurig: Das sind die schärfsten Lebensmittel der Welt

Während die Peperoni auf der Pizza für die einen bereits zu viel ist, essen andere bei Wettbewerben die schärfsten Chilis der Welt – Schärfe scheint Geschmackssache zu sein.
Dabei handelt es sich bei Schärfe nicht um eine Geschmacksrichtung, vielmehr verbinden wir den scharfen Geschmack mit dem Schmerzempfinden, das die Scharfstoffe im Mundraum auslösen. Doch wie scharf können Lebensmittel werden?
Die schärfsten Lebensmittel der Welt
Die Schärfe in Lebensmitteln wird mit der Einheit Scoville gemessen. Der Wert gibt an, wie viel Milliliter Wasser benötigt werden, um die Schärfe eines Milliliters des getesteten Lebensmittels so zu kompensieren, dass sie kaum noch wahrnehmbar ist.
Dabei liegt eine normale Gemüsepaprika laut onmeda.de bei ungefähr 10 Scoville, die Skala reicht bis in die Millionenhöhe. Doch was kann so scharf sein? In unserer Bildershow zeigen wir Ihnen die schärfsten Lebensmittel und Gerichte der Welt.
Capsaicin: Kein Geschmack, sondern Schmerzen
In scharfen Lebensmitteln sind Scharfstoffe enthalten. Der schärfste unter ihnen ist Capsaicin, der in großen Mengen in Chilischoten enthalten ist. Capsaicin reizt die Nerven der Mundschleimhaut, die für Schmerz- und Wärmereize zuständig sind.
Somit ist es kein Geschmack, der beim Genuss scharfer Lebensmittel wahrgenommen wird, sondern der Schmerzreiz, der einer Verbrennung ähnelt.
Glückshormone durch Schärfe? Das sind die Vorteile
Der Körper reagiert mit Schwitzen, um die Körpertemperatur zu senken, sowie mit geweiteten Gefäßen, damit die Wärme über die Haut aus dem Körper gelangen kann. Dadurch wird die Durchblutung angeregt.
Wenn scharfes Essen verzehrt wird, werden zudem Endorphine ausgeschüttet, um dem Schmerz entgegen zu wirken. Vielleicht ist es das, was scharfes Essen für viele so attraktiv macht?
Nachteile von scharfem Essen
Doch wo Vorteile sind, gibt es immer auch Nachteile. Ist das Essen zu scharf, kann das zu Blutdruckspitzen, Schäden an der Magenschleimhaut und im Ernstfall zum Kreislaufkollaps führen.
Zwar setzt sich der Körper bei einer Überdosis mit Übelkeit und Erbrechen zur Wehr, doch die Gefahr eines lebensbedrohlichen Kreislaufzusammenbruchs, einer Blutdruckkrise oder eines Schocks besteht trotzdem.
Außerdem: Wird über einen längeren Zeitraum das in Chilis in größeren Mengen enthaltene Capsaicin in hohen Dosen zu sich genommen, kann das Krebs im oberen Verdauungstrakt begünstigen.
So geht man mit scharfen Lebensmitteln am besten um
Doch wer gerne scharf isst und nicht empfindlich darauf reagiert, kann das gerne weiter tun – nur eben nicht mit übertriebener Schärfe.
Hier gibt es einige Dinge, die beachtet werden können: Um Hautirritationen zu vermeiden, sollten Chilischoten bei der Zubereitung entweder mit Handschuhen geschnitten werden oder man sollte sich nach dem Schneiden gründlich die Hände waschen. Denn besonders in den Augen kann der Scharfstoff sehr unangenehm werden.
Außerdem sollten scharfe Gewürze zunächst sparsam verwendet werden, um die Menge nach mehrmaligem Probieren langsam zu steigern, bis die gewünschte (und aushaltbare) Schärfe erreicht wurde.
Damit wirken Sie der Schärfe entgegen
Ist es dann doch einmal zu scharf geworden, helfen stärkehaltige Produkte wie Reis und Brot in Kombination mit Speiseöl oder -fett gegen das brennende Gefühl im Magen.
Im Jahr 2014 berichtete n-tv.de von einer Ernährungswissenschaftlerin aus Fulda, die im Zuge ihrer Doktorarbeit die beste Kompensation für Schärfe gefunden haben will. Désirée Schneider gab ihren Probanden in Wasser gelöstes Capsaicin und die Aufgabe, zu bewerten, welche Mittel die Schärfe am besten mildern.
Der Gewinner war die Kombination von Mascarpone auf nicht geröstetem Toastbrot. Fett, Stärke und Zucker mildern Schärfe, zusätzlich reibt das Toastbrot das Capsaicin wie ein Zungenschaber von den Rezeptoren der Zunge.
Von Wasser als Feuerlöscher rät die Expertin allerdings ab: Das würde die Schärfe nur weiter verteilen.