Alkohol schuld an schlechter Spermaqualität
Trinkt eine Mutter während der Schwangerschaft regelmäßig Alkohol, so hat das für den männlichen Nachkommen langfristige Konsequenzen.
Eine fast um ein Drittel niedrigere Spermaqualität haben Männer, deren Mütter in der Schwangerschaft Alkohol tranken, so eine dänische Studie, die auf dem Jahrestreffen der europäischen Reproduktionsmediziner präsentiert wurde.
Bei Frauen, die vier Getränken Alkohol pro Woche tranken, während sie mit ihren Söhnen schwanger waren, konnten die Forscher bei diesen Söhnen nur 25 Millionen Spermien pro Milliliter Samenflüssigkeit nachweisen.
Zum Vergleich: Bei abstinenten Müttern waren es 40 Millionen. "Einiges deutet darauf, dass Alkohol das Hodengewebe des Embryos schädigt, im dem später die Samen erzeugt werden", so Studienleiterin Cecilia Ramlau-Hansen.
Für die Studie des Uniklinikums Aarhus wurden 350 Männer der Geburtsjahrgänge 1984 bis 1987 untersucht. Ihre Mütter hatten in der 36. Schwangerschaftswoche an einer Studie teilgenommen, in der sie angaben, wie viel Alkohol sie trinken. Das Überraschende: Spermavolumen und –zahl waren am höchsten, wenn die Mutter ein Alkoholgetränk (12 Gramm Alkohol) pro Woche zu sich genommen hatte. Dies sei ein Hinweis für den positiven Effekt kleiner Mengen Alkohol.
Mit der Konzentration der Spermien steigt die Fruchtbarkeit eines Mannes. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht einen Wert über 20 Mio. Spermien als "normal" an. Damit liegt die Gruppe der Männer, deren Mütter als Schwangere moderat tranken, nur knapp am Limit einer gesunden Anzahl von Spermien.