Barbara Nitke: Von Beruf Pornofotografin

Bildband der besonderen Art: Gezeigt werden Bilder der bekannten Fotografin Barbara Nitke, die in den 80er Jahren ihr Geld mit Porno-Fotografie verdiente. Jetzt will sie ihre gesammelten Werke unter dem Titel „American Ecstasy“ veröffentlichen.
Es ist ein Bildband der ganz besonderen Art: Gezeigt werden Bilder der bekannten Fotografin Barbara Nitke, die in den 80er Jahren ihr Geld mit Porno-Fotografie verdiente. Jetzt will sie ihre gesammelten Werke unter dem Titel „American Ecstasy“ veröffentlichen.
Sind Pornofilme Kunst? Wenn es nach der Fotografin Barbara Nitke geht: ja. Zumindest noch vor dreißig Jahren. Die 62-jährige US-Amerikanerin war damals als Backstage-Fotografin bei Porno-Drehs am Set hautnah dabei. Während die Kameras liefen, schoss Nitke ihre Bilder, aus denen dann die Filmplakate für die Kinos entstanden, in denen die Streifen dem Publikum gezeigt wurden.
Liebe zum Detail statt Massenproduktion
Was zunächst als Job begann, der den Lebensunterhalt sicherte, wurde bald zur Leidenschaft. Ihre Fotos zeigten nicht die Rollen, die Darsteller in einem Pornofilm einnehmen, sondern die Menschen dahinter, erklärt Nitke ihr Interesse am Milieu. Im Gegensatz zu heute, wo Pornofilme wie am Fließband produziert würden, wurden damals viele Darsteller zu echten Stars in der Branche und die Filme – liebevoll und zeitaufwendig produziert – zu wirklichen Kunstwerken.
Mit der zunehmenden Massenproduktion für den heimischen Videorekorder ging nach und nach auch der Charme der Filme verloren, bedauert Nitke. Auch die Qualität der Drehbücher, der Darsteller oder der Maske leide darunter. Anstatt gute Stories zu zeigen, bestünden Pornos heutzutage nur noch aus aneinander gereihten Bildern, in denen Pizzaboten reihenweise Studentinnen flach legten.
Die Welt des Pornos: Vorurteile abbauen
Rund 200 Filme pro Woche werden inzwischen an der Westküste der USA - dem so genannten „Porn Valley“, wo die meisten Produktionsfirmen sitzen - gedreht. Mit „American Ecstasy“ will Nitke nun zeigen, dass die Welt der Pornografie ursprünglich mehr beinhaltete als das heute übliche Rein-Raus. Über ihre Arbeit als Fotografin am Filmset sagt Nitke heute, dass sie ihr sogar dabei geholfen habe, ihre Schüchternheit und sexuellen Hemmungen abzubauen. Jede Form der legalen Sexualität habe sie inzwischen akzeptiert, ohne jemanden deswegen zu verurteilen. Im Gegenteil: Ihre Arbeit habe sie gelehrt, allen Menschen mit Respekt zu begegnen. Hier geht's zur großen Bildershow!