Beschneidung: Das müssen Sie bei einer Vorhautentfernung beachten

Manchmal ist die Beschneidung des Penis aus medizinischen Gründen notwendig. Viele Männer lassen sie allerdings aus rein ästhetischen Gründen vornehmen. Das kann von Nachteil sein.
In vielen Kulturen der Erde ist es Tradition, dass ein Junge kurz nach der Geburt beschnitten wird, das heißt, die Vorhaut des Penis wird in einer kleinen Operation entfernt.
In Deutschland gibt es diesen Brauch nicht, trotzdem lassen sich viele Männer auch im Erwachsenenalter noch beschneiden. Meistens ist die Entfernung der Vorhaut aus medizinischen Gründen notwendig, weil eine Vorhautverengung (Phimose) vorliegt. Ist das der Fall, lässt sich die Vorhaut nicht mehr optimal oder nur unter Schmerzen zurückziehen, es kann dadurch Komplikationen beim Sexualverkehr geben oder auch beim Harnlassen. Auch ausreichende Hygiene ist nicht mehr möglich: Das so genannte Smegma (eine Mischung aus Haut-, Urin- und Spermaresten, das sich unter der Vorhaut sammelt) kann nicht mehr so leicht entfernt werden und so eine Entzündung der Eichel hervorrufen. Eine Operation ist daher richtig und wichtig.
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Es gibt drei Möglichkeiten des Eingriffes: Die komplette Entfernung der Vorhaut (Radikale Zirkumzision), die Abtrennung nur kleiner Hautlappen (Teilweise Zirkumzision) oder die Inzision, bei der sich durch nur einen kleinen Schnitt die Vorhaut wieder zurückziehen lässt und somit vollständig erhalten bleibt. Ihr Arzt kann Sie entsprechend beraten.
Aber eine Beschneidung ist nicht immer ratsam. Viele Männer wünschen sich inzwischen aber eine Beschneidung aus rein ästhetischen Gründen. Hauptsächlich weil sie glauben, dass sich die Sensibilität des Penis und damit die sexuelle Empfindung verbessert. Außerdem kursiert immer noch das Gerücht, dass beschnittene Männer ein besseres „Stehvermögen“ hätten und bei Frauen deshalb beliebter seien.
Diese Annahme konnte wissenschaftlich bisher aber nicht bestätigt werden. Ein Lust-Unterschied zwischen beschnittenen oder unbeschnittenen Männern ließ sich in verschiedenen Studien nicht nachweisen.
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Im Gegenteil: Wer sich im Erwachsenenalter die Vorhaut entfernen lässt, bis dahin aber schon sexuell aktiv war, hat womöglich nach dem Eingriff weniger Spaß am Sex. Der Grund: In der OP kann es zu Komplikationen und zum Verlust von Nervenendigungen kommen, das heißt die Verbindung zwischen Haut und Nerven geht verloren. Das wirkt sich wiederum negativ auf das sexuelle Lustempfinden aus.
Eine Beschneidung ist also nicht immer ratsam, der Schritt sollte gut überlegt sein.
Den Sex verbessert er in den meisten Fällen nicht.