Der Brasilianer Carlos Burle surfte eine der höchsten Wellen der Geschichte (hier ein Archivfoto).Wir zeigen in unserer Bildershow weitere mutige Sportler!
Freddy Nock, 51, Schweiz:Ohne jede Sicherung geht Hochseil-Artist Freddy Nock in die Luft. Der Schweizer kommt aus einer Artistenfamilie, schon die Eltern liefen übers Hochseil, und er selbst wagte mit vier Jahren seine ersten Schritte. Den ersten Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde sicherte er sich 1998 mit einem Lauf auf dem Tragseil der St. Moritzer Signalbahn über eine Distanz von 734 Meter. Im August 2011 lief er ohne jede Sicherung und Balancierstange auf einem 5 cm dicken Tragseil der Gletscherbahn auf die Zugspitze. Dabei legte er in 90 Minuten eine Distanz von 995 Metern zurück und überwand eine Höhendifferenz von 348 Metern.
Garret McNamara, 49, USA:Ein Mann allein im Kampf gegen die Naturgewalt Wasser: Big ist beautiful lautet das Credo der Big Wave-Surfer. Für sie können Wellen gar nicht hoch genug sein. „Unsurfbar“ gibt es nicht. Einer, der zurzeit die ganz großen Dinger abreitet, ist der Hawaiianer. Auch wenn die perfekte Welle ein absoluter Glücksfall ist – um sie zu reiten benötigt es phantastisches Können und irrsinnigen Mut.
Artem Silchenko, 32, Ukraine:Vom steilen Abhang im freien Fall rein ins kühle Nass – der Adrenalinkick für Klippenspringer! Vor atemberaubenden Kulissen in der Schweiz, in Griechenland, Kroatien, Mexiko und Österreich stürzen sie sich bevorzugt in die Tiefe. Ein Klippenspringer schießt bei einem Sprung aus 10 Metern Höhe mit knapp 50 km/h ins Wasser. Innerhalb weniger Zehntelsekunden reduziert sich dort seine Geschwindigkeit auf Null. Dabei lastet auf ihm das 3,5-fache des eigenen Körpergewichts. Bei 27,5-m-Sprunghöhe werden in 2,5 Sekunden bereits rund 90 km/h erreicht. Der unerschrockene Ukrainer Artem Silchenko ist aktueller Klippensprung-Weltmeister.
Simone Origone, 32, Italien: Gefrorenes Wasser ist das Element von Simon Oregone. Der 32-jährige Speed-Ski-Fahrer stürzt sich gerne Pisten mit bis zu 43 Grad Gefälle senkrecht hinab und erreicht dabei Geschwindigkeiten von rund 250 km/h. Seit 2006 hält der ehemals im Alpinen Skisport aktive Italiener den aktuellen Weltrekord mit 251,4 km/h.
Stefan Glowacz, 47, Deutschland: Free-Solo-Climbing ist die konsequente Erweiterung des bekannteren Free-Climbings, bei dem Kletterer – entgegen gängiger Vorstellungen – immerhin noch mit einem Seil gesichert sind. ‚Free’ bedeutet dabei lediglich: ohne technische Hilfsmittel. Beim Free-Solo hingegen geht’s komplett ohne Netz und doppelten Boden in die Wand. Das bedeutet akute Lebensgefahr. Der deutsche Profi-Bergsteiger und Extremkletterer Stefan Glowcz ist für spektakuläre Aufnahmen aus seiner Free-Solo-Zeit berühmt. Seit einem Unfall 1993 klettert der 47-Jährige ausschließlich mit Sicherung. Free-Solo bezeichnete er inzwischen in einem Interview als Russisch-Roulette.
Felix Baumgartner, 42, Österreich: Building (Gebäude), antenna (Sendemast), span (Brücke) und earth (Felsen) – zusammen ergibt das die Buchstabenkombination BASE und gibt damit einer besonderen Variante des Fallschirmspringens seinen Namen. Wo es anderen oft schon beim Anblick schwindelig wird, stürzen sie sich mit Vergnügen hinunter: BASE-Jumper wie Felix Baumgartner. Der 42-jährige Österreicher sprang schon von über 130 Gebäuden oder Brücken. In Planung: Baumgartner will mit einem Heliumballon die Stratosphäre erreichen und mit Schutzanzug und Fallschirm Richtung Erde abspringen. Dabei will er als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer durchbrechen. Noch dieses Jahr soll der Versuch starten.
Herbert Nitsch, 41, Österreich: Die einen wollen hoch hinaus, die anderen Tief hinunter, in die Abgründe unserer Ozeane – und das ohne Sauerstoffreserven. Beim Apnoe-Tauchen darf nur soviel mit hinunter, wie in die Lungenflügel passt. Der 1970 geborene österreichische Berufspilot Herbert Nitsch ist der bis heute erfolgreichste unter den Wenigen, die sich ohne zusätzlichen Sauerstoff in die Tiefe wagten. Er war der erste Mensch, der ausschließlich mit eigener Kraft über 100 Meter tief tauchte und der die 200-Meter-Tiefenmarke mit 214 Meter offiziell durchbrach. Inzwischen hält, bzw. hielt der Extremtaucher 31 Weltrekorde in allen acht von acht Apnoe-Disziplinen und ist mehrfacher Weltmeister.
Luc Ackermann, 15, Deutschland: Er ist der Bravo-Star unter den Freestyle Motocrossern: Mit gerade 12 Jahren schaffte Luc Ackermann 2010 als jüngster überhaupt den Backflip. Seit der damaligen Night of the Jumps in Köln befindet er sich auf der Überholspur, hat inzwischen von einer 85er auf eine 150ccm-Maschine umgesattelt – und Mutti kann immer noch nicht hinsehen, wenn der Youngstar seine Sprünge präsentiert.
Michael Kemeters, 23, Österreich: Slacken – das ist die neue Trendsportart. Ähnlich wie beim Seiltanzen bewegt sich der Sportler auf der Slackline – einem schmalen Gurtband. Nur mit dem Unterschied, dass diese kein starres Drahtseil, sondern sehr beweglich und nachgiebig ist – was den Schwierigkeitsgrad noch erhöht. Während Anfänger deshalb gerne in Bodennähe üben, wagt sich Slackline-Profi Michael Kemeters in luftige Höhen. Zuletzt belancierte der 23-Jährige auf einer 45 Meter langen Slackline über die Palaviccini-Rinne am Großglockner in Österreich.
Yves Rossy, 52, Schweiz: Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, und daher weiß er sich zu helfen, wenn die eigene Muskelkraft nicht ausreicht – zum Beispiel um über den Grand Canyon zu fliegen. Die Lösung: ein One-Man-Düsenantrieb. So macht sich der Schweizer Pilot Yves Rossy, genannt Jet Man, gerne auf den Weg, um Hindernisse zu überwinden. Mit über 200 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit flog er nicht nur über den Grand Canyon, sondern 2008 auch in 10 Minuten über den Ärmelkanal von Calais nach Dover.