Miguel de Cervantes - Don Quijote
Jeder kennt sie: Den Ritter von der traurigen Gestalt, sein
Pferd Rosinante, sein Knappe Sancho Panza und natürlich seine
Angebetete Dulcinea. Cervantes Roman wird allgemein als eines der
größten Werke der Weltliteratur und als großer spanischer Roman
angesehen. Don Quijotes genauso heroischer wie aussichtsloser Kampf
gegen Windmühlen, die er für Riesen hält, ist nur eine von
zahlreichen humoristischen Episoden. Mit sehr viel Ironie übt
Cervantes nicht nur Kritik an den damals populären Ritterromanen,
vielmehr behandelt er große philosophische Fragen wie die
Definition von Wahrheit und Wirklichkeit oder den Konflikt zwischen
Ideal und Realität.
Fjodor Dostojewski - Schuld und Sühne
1866 erschien der große Roman von Dostojewski. Inzwischen
bürgert sich auch in Deutschland immer mehr die exaktere
Übersetzung "Verbrechen und Strafe" ein. Die Geschichte des
Jura-Studenten Rodion Romanowitsch, der angetrieben durch
Überlegenheitsphantasien den perfekten Mord plant, dann aber an
seiner Schuld zerbricht, ist eine meisterhafte psychologische
Studie und damit das wohl größte Werk der russischen Literatur.
Franz Kafka - Der Prozess
Viele benutzen das Wort "kafkaesk", ohne recht zu wissen, was
damit eigentlich gemeint ist. Diesen Roman als Kritik an
bürokratischen Unsinnigkeiten zu sehen, greift natürlich viel zu
kurz. Ebenso die Sichtweise, die sich auf die Verlorenheit des
Individuums in der Gesellschaft konzentriert. Das Fantastische an
Kafkas Meisterwerk ist, dass er mit so vielen unterschiedlichen
Lesarten funktioniert. Jeder muss dabei seinen eigenen Weg finden -
genauso wie Joseph K.
Thomas Mann - Der Zauberberg
Mit seinem 1924 veröffentlichten Zauberberg führte Thomas Mann
die urdeutsche Form des Bildungsromans ins Absurde. Damit schrieb
er sich endgültig auf den deutschen Schriftsteller-Thron. Im Roman
treten viele groteske Figuren auf, für die es - oft nur wenig
kaschiert - reale Vorbilder gab. Besonders Gerhart Hauptmann fand
es gar nicht komisch, sich in der Figur des Lebemanns Mynheer
Peeperkorn wiederzufinden.
Gustave Flaubert - Madame Bovary
Flauberts Roman gilt zurecht als eines der größten Werke der
Weltliteratur. Die Story dreht sich um die Arztfrau Emma Bovary,
die sich in Affären stürzt um ein erfülltes Leben und
gesellschaftliches Ansehen zu erlangen. Aufgrund der zahlreichen
Liebesszenen erregte der Roman großes Aufsehen. Da er als obszön
angesehen wurde, kam es sogar zu einer Gerichtsverhandlung, die
jedoch in einem Freispruch mündete und so den Weg zum Erfolg erst
ebnete.
James Joyce - Ulysess
Das Buch beschreibt nur einen einzigen Tag im Leben des Leopold
Bloom - den 16. Juni 1904. Und doch, will man jedes Detail dieses
Mammutwerkes erfassen, dauert es wohl ein ganzes Leben. Joyce
vermischt Erzähltes mit Sprach- und Gedankenfetzen, springt
zwischen Orten und wechselt Erzähltechnik und Stil. Der Roman wird
so zu einem reichhaltigen Kaleidoskop und zum literarischen Denkmal
für die Stadt Dublin.
Albert Camus - Der Fremde
Totale Emotionslosigkeit und scheinbar absolute Gleichgültigkeit
zeichnen Camus Hauptfigur Meursault aus. Ohne erkennbaren Anlass
begeht dieser einen Mord und wartet nun auf seine Hinrichtung. Der
Roman stellt die menschlichen Werte in Frage und begründet so
Camus` Philosophie des Absurden.
Ernest Hemingway - Der alte Mann und das Meer
Die Novelle ist Hemingways wohl bekanntestes Werk. Eindringlich
wird der einsame Kampf des Fischers Santiago gegen einen riesigen
Marlin geschildert, der sich über Tage hinzieht. Dieses Alterwerk
rief bei Kritikern und Lesern einhellige Begeisterung hervor und
war wesentlich dafür verantwortlich, dass Hemingway der Nobelpreis
verliehen wurde.
Herman Melville - Moby Dick
Moby Dick gilt als der große amerikanische Roman. Auch hier
steht der Kampf eines Menschen gegen ein Meerestier im Mittelpunkt.
Doch Captain Ahabs Jagd auf den Weißen Wal bildet nur den Rahmen
für allerhand philosophische Fragen über die menschliche Existenz,
Gut und Böse oder das Individuum und Gott.
Mark Twain - Die Abenteuer des Huckleberry Finn
Gerne mal als Kinderbuch abgetan verbirgt sich hinter
Huckleberry Finn einer der größten Romane der amerikanischen
Literaturgeschichte. Mit seiner realistischen Erzählweise und der
Verwendung von Alltagssprache war Mark Twain wegweisend für die
Literatur des 19.Jahrhunderts. Trotz teilweise bissiger
Gesellschaftssatire macht es auch heute noch einfach Spaß, Huck
Finn auf seiner Reise auf dem Fluss zu begleiten.