So kommen Sie gut durch die Wechseljahre

Keine Krankheit, sondern eine natürliche Veränderung des Körpers – das sind die Wechseljahre. Was oftmals mit Scham behaftet ist und von der Gesellschaft tabuisiert wird, ist eigentlich ein ebenso normaler Prozess wie die Pubertät: Der Körper verändert sich, eine neue Lebensphase beginnt. Doch für viele Frauen werden die Wechseljahre von unangenehmen Beschwerden begleitet.
Was sind die Wechseljahre?
In den letzten Jahren vor und nach der letzten Regelblutung befindet sich die Frau in den Wechseljahren. Das ist die Zeit, in der sich der Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen ändert, da die Eierstöcke diese weniger produzieren. In Folge bleibt der Eisprung öfter aus und die Fruchtbarkeit nimmt ab. Wenn die Regelblutung ganz aussetzt, beginnt die Menopause – ab diesem Zeitpunkt endet normalerweise die Zeit, in der sich eine Frau fortpflanzen kann. Bis die hormonelle Umstellung abgeschlossen ist, können aber nach der letzten Blutung noch mehrere Jahre vergehen.
Wann man in die Wechseljahre kommt
Die Wechseljahre setzen meist zwischen Mitte 40 und Mitte 50 ein. Im Durchschnitt kommt eine Frau im Alter von 47 Jahren in die Wechseljahre. Die Menopause, also die letzte Regelblutung, tritt mit durchschnittlich 51 Jahren ein.
Symptome in den Wechseljahren
Woran erkennt man aber, dass man in die Wechseljahre kommt, wenn das Eintrittsalter so weit gestreut ist? Eine unregelmäßige Regelblutung mit großen Abständen deutet laut Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte, auf eine nahende Erschöpfung der Eierstöcke hin. Im Zweifel kann auch eine Blutuntersuchung gemacht werden, die eine Hormonveränderung bestätigt. Mit der veränderten Regelblutungen treten jedoch noch weitere Symptome auf, die auch unangenehm sein können. In unserer Bildershow verraten wir Ihnen, wie Sie Symptome der Wechseljahre gut überstehen können.
Beschwerden in den Wechseljahren
Rund ein Drittel der Frauen verspürt keine Beschwerden in den Wechseljahren, doch wiederum rund ein Drittel erlebt starke Probleme durch Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Co. Auch psychisch können sich die Wechseljahre auswirken, auch aufgrund der Tatsache, dass sich zum Zeitpunkt der Wechseljahre im Leben der Frau meistens noch einige andere Dinge grundlegend ändern. Die Kinder verlassen das Nest, man beschäftigt sich mehr mit sich selbst und dem Partner, was ebenfalls Potential für Probleme bietet. Viele Frauen orientieren sich in diesem Zeitraum auch beruflich neu.
Bei leichten Beschwerden helfen häufig pflanzliche Mittel, doch vor allem eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung sind generell sehr wichtig. Bei Gewichtszunahme, die auf körperliche Veränderung wie einem langsamer werdenden Stoffwechsel folgen kann, sowie Gelenk- und Rückenbeschwerden und weiteren Symptomen, die in den Wechseljahren auftreten, können Sport, Bewegung und eine gesunde Ernährung helfen.
So bleiben Sie in den Wechseljahren gesund und glücklich:
- Auf eine ausgewogene Ernährung achten
Dr. Maike Groeneveld aus Bonn, Diplom-Oecotrophologin, empfiehlt auf bunte.de Gemüse und Salat als Hauptnahrungsmittel. Nach ihrer Empfehlung soll die Hälfte des Tellers aus diesen bestehen, die andere Hälfte zu gleichen Teilen aus Proteinquellen und einem Kohlenhydratlieferanten. Protein erhalten Sie beispielsweise durch Fisch, Geflügel, Quark oder durch pflanzliche Produkte wie Sojaprodukte oder Linsen. Kohlenhydrate befinden sich in Kartoffeln, Naturreis, Vollkornnudeln oder Vollkornbrot. - Weniger Kohlenhydrate essen
Im zunehmenden Alter läuft der Stoffwechsel langsamer ab. Man benötigt weniger Energie durch Kohlenhydrate, dafür aber mehr Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper nicht mehr so effektiv aufnimmt. Dr. Maike Groeneveld empfiehlt daher gering verarbeitete Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Salate, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Vollkornprodukte, Milchprodukte, Fisch und mageres Fleisch. Das sind Lebensmittel mit geringem Energiegehalt und viel Vitaminen und Mineralstoffen. - Lebensmittel mit ausreichend Calcium essen
Durch das abfallende Östrogen ist der Körper nicht mehr ausreichend vor dem Abbau der Knochen geschützt. Durch viel Bewegung und bewusste Ernährung kann dieser Prozess in den Wechseljahren verlangsamt werden. Lebensmittel mit ausreichend Calcium sind beispielsweise Joghurt, körniger Frischkäse, Buttermilch oder Nüsse. - Vitamin D
Doch um das in der Nahrung enthaltene Calcium auch aufnehmen zu können, benötigt der Körper Vitamin D. Das bildet er normalerweise durch das Sonnenlicht, dieser Vorgang lässt jedoch im Alter nach. Deshalb ist es sinnvoll, Vitamin D über die Nahrung wie Eier, Pilze oder Fettfische wie Lachs aufzunehmen. In ausreichender Menge ist das jedoch nicht möglich, weshalb sich Vitamin-D-Supplemente anbieten. - Ballaststoffe zu sich nehmen
In den Wechseljahren wird der Darm oft träge. Viel trinken, ausreichend Bewegung und viele Ballaststoffe halten den Darminhalt weich und geschmeidig. Empfohlen werden mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag, weshalb viel Gemüse, Obst, Salate, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu sich genommen werden sollte. - Pflanzliche Hilfsmittel
Die Wirkungen sind zwar nicht eindeutig wissenschaftlich belegt, aber so sollen beispielsweise die pflanzlichen Stoffe Traubensilberkerze und Mönchspfeffer regulierend in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen. Jedoch gibt es auch bei pflanzlichen Mitteln Neben- und Wechselwirkungen, weshalb die Einnahme mit einem Arzt besprochen werden sollte.
Schwanger trotz Wechseljahre?
In den Wechseljahren ist eine Schwangerschaft aufgrund verminderter Fruchtbarkeit unwahrscheinlicher, aber trotzdem nicht unmöglich. Paare sollten daher weiterhin verhüten. Erst ein Jahr nach der letzten Regelblutung, also dem Eintritt in die Menopause, kann auf Verhütung verzichtet werden. Mit der Voraussetzung, dass die Frau einen „natürlichen“ Zyklus hatte, der nicht durch Hormone zur Verhütung oder Therapie beeinflusst wurde.
Was während und nach den Wechseljahren wichtig ist
Ebenso wie bei körperlichen Problemen kann auch bei seelischen entgegengewirkt werden. Wer entspannt mit den Wechseljahren umgeht und sie als einen natürlichen Teil des Lebens ansieht, verhindert Stress und Druck, die sowohl auf seelischer als auch auf körperlicher Seite Probleme verstärken können. Mit Praktiken wie beispielsweise Meditation können Sie für mehr Gelassenheit und Entspannung sorgen, was Stimmungsschwankungen vorbeugen kann.
Generell ist ausreichend Bewegung essenziell und kann allumfassend helfen: Neben körperlichen Vorteilen heben die Glückshormone, die durch Sport und Bewegung produziert werden, die Stimmung. Empfohlen wird daher ein Mix aus Ausdauertraining, Kraftübungen und Übungen für Balance, Beweglichkeit und Dehnung.
Wechseljahre beim Mann
Auch, wenn sich der Hormonspiegel bei Männern mit den Lebensjahren natürlicherweise verändert, bedeutet das nicht, dass er sich in so etwas wie den Wechseljahren befindet. Zum einen findet die hormonelle Veränderung nicht so abrupt statt wie bei der Frau, zum anderen sind die meisten Männer noch bis ins hohe Alter zeugungsfähig. Nur ein Teil weist einen eindeutigen Mangel des Sexualhormons Testosteron auf. Symptome sind dann weniger Lust auf Sex, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme am Bauch und Verstimmungen. Diese Anzeichen können jedoch auch anderweitige Ursachen haben.