Ohne Gips: So kommen Sie heil durch die Ski-Saison
Ausreichendes Training, gute Vorbereitung und Ausrüstung sollten die Skisaison jeweils eröffnen. Leider nehmen viele Zeitgenossen dieses Thema nicht ernst genug. Die Zahl der vermeidbaren Unfälle belegt das Jahr für Jahr.
Otto Kantenbruch hat alles im Griff - jedenfalls denkt er das. Das ganze Jahr über hat er sich mit Currywurst, Döner und Bier auf Vordermann gebracht und im Fernsehsessel entspannt. Plötzlich überkommt ihn die Sehnsucht nach Skiferien. Er holt das alte Paar Skier aus dem Keller und bucht einen Winterurlaub. Es kommt, wie es kommen muss: In grandioser Selbstüberschätzung fährt er, seiner ehemaligen Pistenkunst eingedenk, einen harmlosen Hügel hinab und bricht sich das Bein. Schlaffe Muskeln und mangelnde Kondition waren die Gründe für den Bruch, sieht man einmal vom Alter ab, dem kein Fitness-Training etwas entgegen gesetzt hat.
Unfallursachen
Ski und Unfallstatistiken gehören unweigerlich zusammen, wenn die Skisaison beginnt. Man muss nicht Otto Kantenbruch heißen, um Risiken einzugehen. Falsche Ausrüstung, nachlassende Fitness und mangelndes Körpertraining sind häufige Gründe für einen Bruch. Statt sich zu erholen, endet das gebrochene Bein in Gips und der Urlaub auf der Krankenstation. Wer Winterurlaub machen möchte, sollte vor dem Skifahren mit der Vorbereitung beginnen. Fitness und Kondition kann man schließlich das ganze Jahr über trainieren. Die Muskeln werden gestärkt und Gymnastik macht einen gelenkiger. Es spielt keine Rolle, ob man Laufen oder Walking übt, schwimmen geht oder Aerobic, Skigymnastik und Krafttraining macht. Wichtig ist, dass man regelmäßig etwas für seinen Körper tut. Vor allem die Oberschenkel sollte man kräftigen. Das Verletzungsrisiko lässt sich mit Körperübungen minimieren. Das Augenmerk sollte auch auf geeignete Kleidung, gute Ausrüstung und angemessenes Training als Vorbereitung gerichtet sein. Niemand hat etwas davon, wenn ein Anfänger statt der Bretter, die das Leben bedeuten, Rennski unterschnallt. Der Ski sollte dem Können des Fahrers angepasst sein.
Unfallverhütung
Regelmäßige Überprüfung der Bindung im Fachhandel kann einem ebenfalls einen Bruch ersparen. Nicht nur das Bein, auch den Kopf sollte man - am besten mit einem geeigneten Helm - vor Stürzen schützen. Stößt man auf der Piste nämlich mit ungefähr 50 Stundenkilometern zusammen, kommt das einem Sturz aus fast 10 Metern Höhe gleich! Außerdem machen Handgelenkschützer, ein Notfallpack und ein Mobiltelefon für einen Notruf Sinn. Den Profi auf Skiern erkennt man nicht an dem Weglassen von Schutzmaßnahmen, sondern an seiner Umsicht. Gips trägt er nur, wenn ihm ein anderer in die Beine gefahren ist. Oft genug war Alkohol im Spiel. Ski und Jagertee passen nicht zusammen. Feiern kann man, wenn die Bretter abgeschnallt wurden! Vormittags Abhang, nachmittags oder abends Absturz in die Bierseeligkeit. Der Kondition ist diese allerdings abträglich, wie man mit fortschreitendem Alter bemerkt. Deshalb führt in der Jugend auch der Restalkohol der vergangenen Nacht zu einem Gips als Endresultat. Wer mangels Training auf der Unfallstation landet, kann hinterher zwar einiges vom Winterurlaub erzählen - aber nicht das, was er eigentlich wiedergeben wollte! Neben Schmerzen und Zeitverlusten ist auch die Kostenfrage nicht unerheblich - vor allem, wenn ein Rücktransport ins Heimatland nötig wird. All dies könnte man sich mit der richtigen Vorbereitung für den Skiurlaub ersparen.