Fischbeker Heide, HamburgWer Hamburg kennt weiß, dass das Gebiet südlich der Elbe vor allem als Obstlieferant "Altes Land" bekannt ist. Doch hier liegt auch die "Fischbeker Heide", die ein 773 Hektar großes Naturschutzgebiet zwischen den Stadtteilen Neugraben-Fischbek und Hausbruch umfasst. Nach der berühmten "Lüneburger Heide" ist es damit die zweitgrößte Kulturlandschaft mit Heidekraut und sogar einem "Berg" von 116 Metern. Ja, wenn Sie aus Bayern kommen klingt das lächerlich, aber für Hamburg bedeutet das die größte Erhebung weit und breit!. Und überall das schöne Heidekraut, auch bekannt als "Calluna vulgaris". Gar nicht vulgär, sondern sehr wunderbar!
NorwegenAls Honigliebhaber kennen Sie garantiert den köstlichen "Heide-Honig" aus Norwegen. Weil die erträglichen Heidesorten Callunaheide und Glockenheide das ganze Jahr viel Blütenhonig tragen, können die norwegischen Imker den Honig auch als Exportprodukt durch die Gegend schicken. Merkmal des Heidehonigs ist ein kräftig-blumiges Aroma, was an dem großen Anteil der lieblichen Erikablüte liegt. Die Calluna ist nämlich eher kräftig. Bei einem Ihrer Herbstspaziergänge in der norwegische Heide können Sie Bienen dabei beobachten, wie sie den Stoff sammeln, aus dem Honigträume werden. Aber nicht stechen lassen!
NiederlandeAuch unsere niederländischen Nachbarn lieben ihre Heidepflanzen und hegen und pflegen sie. Es gibt einen großen Nationalpark, denn "De Meinweg", der sich in der Provinz Limburg in der Gemeinde Roerdalen befindet. Nicht weit von der deutschen Grenze und somit ideal für einen Ausflug am Wochenende entfernt! Seit der Park im Jahr 1995 offiziell als Nationalpark und Heidelandschaft anerkannt wurde haben Millionen Holländer und Deutsche Herbstspaziergänge durch die Heide unternommen. Auf 16 Quadratkilometern kann man sich gut aus dem Weg gehen und wer es morgens im Frühnebel schafft erlebt erst recht friedliche Heidekrautharmonie.
DeutschlandFür alle Hobbybotaniker unter Ihnen hier ein paar Fakten zur Erikapflanze. Heide gehört zu den Wildpflanzen und die durchschnittliche Heide wird auch "Besenheide" genannt. Wieso ist klar, oder? Weil sie sich wie ein fliederfarbener Teppich ganz fabelhaft in die Landschaft schmiegt und den sonst tristen Moorboden verschönert. Und nicht chaotisch wie der Perserteppich Ihrer Schwiegermutter Erika, sondern harmonisch und einheitlich. Apropos Schwiergermama: der Gattungsname "Calluna" leitet sich übrigens vom griechischen Wort "kallyno" ab, was für "ich fege" steht. Sagen wir doch, Heidekraut ist nicht langweilig!
Glocken-HeideHier möchten wir Ihnen unsere Lieblingssorte der Heidekräuter präsentieren: die Glocken-Heide! Die lateinische Bezeichnung ist "Erica tetralix", was uns erstens an "Asterix & Obelix" erinnert und zweitens an die theatralisch-schöne Ausstrahlung der zartrosa Glöckchen. Herrlich! Sie wird auch Moor-Glockenheide genannt, weil sie es feucht und dunkel mag, um darüber um so hübscher zu leuchten. Verstehen wir gut.
HeidekrautWenn Sie sich unsere Galerien über Spinnen angeschaut haben (LINK!), dann werden Sie bereits wissen, wie wohl sich Spinnen in Heidelandschaften fühlen. Eine übersichtliche Landschaft, sichere Bienen und Wespen als köstliches Futter und hier und da ein Heidewürmchen - herrlich! Und für alle Spinnenhasser hier ein Foto eines durchaus irgendwie romantischen Spinnennetzes mit perlendem Tautropfen. Los, auf zu einem der unvergesslichen Herbstspaziergänge durch eine Heide in Ihrer Nähe!
NiedersachsenOkay, auch Klischees über Heide müssen wir bedienen. Gemeinhin und in ganz Deutschland ist Heidekraut eine beliebte Friedhofspflanze. Wieso? Weil sie extrem günstig, extrem pflegeleicht, ganzjährig grün ist und sich wie ein Teppich über die Gräber legt. Wie hier auf einem Friedhof in Niedersachsen, wo sich die Angehörigen entweder abgesprochen haben oder aber der Friedhofsgärtner Rabatt bei der örtlichen Gärtnerei rausgeschlagen hat. Wie es auch sei: Einheitlichkeit hat auf Friedhöfen noch nie geschadet und Heide ist durchaus eine friedliche, stille und unaufgeregte Pflanze, die es eben auch deswegen auf jedes zweite Grab schafft.
Nordrhein-WestfalenBesitzen Sie einen Garten oder haben Heide auf Ihrem Balkon? Dann wissen Sie bereits wie man Heidekraut richtig pflegt. Für alle anderen hier ein paar Grüne Daumen-Tipps. Heide liebt es sonnig, aber zur Not tut es auch ein nur halber Sonnenplatz. Herrlich unkomplizierte Pflanze! Aber im Schatten wird sie weniger blühen, also gönnen Sie ihr Sonne für die so genannte "Blühwilligkeit". Wie ihr großer Bruder Buchsbaum darf Heidekraut nur einmal im Jahr zurückgeschnitten werden, am Besten im Frühjahr. Belohnt werden Sie dafür mit bis zu einem halben Meter Heidekrauttraum! Und wenn Sie sich für unsere Favoritensorte Glocken-Heide entschieden haben, dann blüht Ihnen von Juni bis September was!
Nemitzer HeideHier noch eine konkreter Heideausflugstipp für alle Herbstspaziergänger: die "Nemitzer Heide"! Das Heide-Kleinod liegt im Wendland und im Kreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen. Ein unterschätztes Gebiet, also hin da! Nach einem Waldbrand in den Siebzigern hat sich die Landschaft nämlich aufgerappelt und prächtig entwickelt. Neben Erika gibt es hier eine Menge "Zwergstrauchheide", die auf den markanten Heide-Dünen wächst. Ja, Sand hätten Sie nicht erwartet, was? Doch es handelt sich hier um einen "Sandheidenkomplex" im niedersächsischen Tiefland! Perfekt für Herbstspaziergänge und neben der Heide werden Ihnen auch viele Tiere begegnen, die hier einen geschützten Lebensraum gefunden haben. Heidewitzka!
HeidekrautNoch mehr Glockenheide! Wer aus der Gegend bei Ibbenbüren kommt versteht jetzt allerspätestens auch, woher die Namen "Doppheide", "Toppheide" und "Dopphehe" stammen. Ja, hier können Sie tatsächlich noch was lernen. Das Wort „Dopp“ bedeutet übrigens „hohle Rundung“, was sich durch den Anblick der geschwungenen Glockenblüten von selbst versteht. Andere Heidelandschaften in Deutschland wurden nicht nach den Pflanzen, sondern nach der prägenden Bodenschaffung benannt. So sind Namen wie Sumpfheide, Torfheide, aber auch Frühlingsheide entstanden.
DänemarkKlar, Sie sind langsam etwas gelangweilt, dass die meisten Heiden in der norddeutschen Provinz liegen. Okay, dann haben wir hier noch einen Ausflugstipp für tolle Herbstspaziergänge durch eine Heide in Skandinavien! Falls Sie eh vorhaben, dieses Jahr noch mal einen Urlaub in den Norden zu unternehmen, dann lassen Sie sich nicht die dänische Heide entgehen! Zwar werden Sie das Besenkraut wiedererkennen, aber es geht bei Ferien ja nicht immer nur darum, exotische Sträucher oder fremde Tiere zu sehen. Die Luft ist frischer, das Bier und der Lakritz schmecken anders und außerdem sind Sie weit, weit weg von Zuhause und Ihren Alltagssorgen. Die Sie hier oder da in der Heide ganz prächtig vergessen können...