Unheimlich schön: Diese Friedhöfe sind mehr als RuhestättenDer Friedhof der Trinity Church liegt mitten im Finanzdistrikt von New Yorks Manhattan. Doch es geht weitaus skurriler
Bunt geht es in Rumänien zu: Der "Fröhliche Friedhof" in Baia
Mare ist etwas Besonderes. Seit den 1930er-Jahren hat der Künstler
Stan Patras blaue Grabkreuze geschnitzt und bunt bemalt.
Humoristische Verse sollen dem Tod seinen Schrecken nehmen.
Totenstille ist auf dem Calvary Cemetery im New Yorker Stadtteil
Queens nicht angesagt. Denn die Ruhestätte, die sich über rund 91
Hektar erstreckt, wird durch einen Highway getrennt. Über drei
Millionen Menschen sind hier begraben.
Der Friedhof San Michele mag zwar kleiner sein als der New
Yorker, dafür beansprucht er eine ganze Insel. Das Eiland vor
Venedig wurde von Napoleon 1804 zur Friedhofsinsel bestimmt.
Beerdigt ist hier u.a. der Komponist Igor Strawinsky.
Das stille Refugium des Campo Santo Teutonico hat auf den ersten
Blick nichts von einem tristen Friedhof. In der fast beschaulichen
Oase im Vatikan ruhen Pilger, Mitglieder der Erzbruderschaft zur
Schmerzhaften Mutter Gottes und Schweizergardisten.
Der Zahn der Zeit hat heftig an den Grabsteinen des alten
jüdischen Friedhofs in Prag genagt. Aber gerade das macht den
morbiden Charme der Ruhestätte aus. Mitten in der Altstadt liegen
die Gebeine von über 100.000 Menschen.
Der Wiener Zentralfriedhof erzählt viele Geschichten. Unter
anderem die von Ludwig van Beethoven, Udo Jürgens und Falco, die in
Ehrengräbern auf einer der größten Friedhofsanlagen Europas
bestattet sind.
Glaubt man Bram Stoker geht Graf Dracula auf dem Whitby-Friedhof
im Norden Englands um. In seinem Roman von 1897 landet der Vater
aller Vampire an der Küste Englands, nachdem er die Karpaten
verlassen hat.
Nein, wir befinden uns nicht im Dschungel, sondern im
Speckgürtel Londons. Weil es im 19. Jahrhundert zu eng in London
wurde, entstanden sieben weitere Friedhöfe in den damals noch
ländlichen Londoner Vororten. Einer davon war der Highgate
Cemetery.
Der Cimetière du Père-Lachaise gleicht eher einem
herrschaftlichen Park als einem Friedhof. Kein Wunder, dass jedes
Jahr zwei Millionen Besucher über die Anlage flanieren. Neben dem
"Doors"-Sänger Jim Morrison ruht hier auch die Sängerin Edith
Piaf.
Wer den Wadi As-Salam besuchen möchte, muss viel Zeit und
Ausdauer mitbringen. Der seit dem 7. Jahrhundert genutzte Friedhof
befindet sich in der Nähe der für Schiiten heiligen irakischen
Stadt Nadschaf und ist so groß wie 1.300 Fußballfelder!
Nach dem Glauben der buddhistischen Shingon-Lehre ruhen auf dem
Friedhof Okunin keine Toten, nur wartende Seelen. Besonders
geheimnisvoll wird der Friedhof auf dem Mount Koya in Japan, wenn
abends 10.000 Laternen die Ruhestätte erleuchten.
Die Bestattung der Toten hat Sagada auf den Philippinen weltweit
bekannt gemacht. In luftiger Höhe hängen Särge an den Felswänden.
Der Grund für die Luftbestattung: Das Bergvolk der Igorots glaubte,
dass die Seele der Toten unter der Erde erstickt.