Das SID-Kalenderblatt am 14. Oktober: Rocchigiani gegen Maske Teil zwei
Das SID-Kalenderblatt am 14. Oktober: Rocchigiani gegen Maske Teil zwei
Berlin (SID) - Wie sehr hatte er auf Wiedergutmachung gehofft, nachdem ihm vielleicht schon fünf Monate zuvor der WM-Titel zugestanden hätte. Aber auch diesmal, am 14. Oktober 1995, sollte es nicht sein. In der Münchner Olympiahalle war Maske über zwölf Runden klar der bessere Mann gewesen.
Heute unvorstellbare 17,59 Millionen Menschen vor den Fernsehern wollten sehen, wie "Rocky" den "Gentleman" zum heiß erwarteten WM-Rückkampf fordert, denn der erste Fight im Mai war in die Geschichte eingegangen. Damals in Dortmund hatte der Sohn eines sardischen Eisenbiegers Maske fast gebrochen, aber die Punktrichter retteten den Titelverteidiger.
Es waren goldene Zeiten des deutschen Boxsports, jeder schaute auf die beiden. "Für mich war es wichtig, die Leistung vom ersten Kampf zu korrigieren und mich gezielt auf Graciano vorzubereiten", sagte Maske später. Die TV-Quoten hatten sie im Vergleich zum ersten Duell noch einmal um gut fünf Millionen Zuschauer gesteigert.
Rocchigianis Krönung, sein zweiter WM-Titel nach dem ersten 1988, war in diesem Moment aber weit entfernt. Als "zu verbissen und verkrampft" kritisierte er sich selbst danach. Das große Comeback folgte erst drei Jahre später gegen den US-Amerikaner Michael Nunn, als Rocchigiani sich den vakanten WBC-Gürtel holte und die goldene Box-Regel "They never come back", sie kommen nie zurück, ins Reich der Fabeln verwies.
Sportlich wurde es danach ruhiger um Rocchigiani, obwohl er es mit seinen Eskapaden noch häufiger in die Boulevardblätter schaffte, ehe sein Leben am 1. Oktober 2018 ein Ende fand. Im italienischen Belpasso wurde er als Fußgänger von einem Auto erfasst und starb im Alter von 54 Jahren. Neben vielen bunten Anekdoten und markigen Sprüchen überdauern von Rocky vor allem große Box-Momente. Wie die Duelle gegen Maske.