Botschaft des Tages: Weston McKennie (Schalke 04)

Botschaft des Tages: Weston McKennie (Schalke 04)
Gelsenkirchen (SID) - Für die handverlesenen Beobachter auf den fast leeren Tribünen fiel Weston McKennie beim 0:1 von Schalke 04 gegen Werder Bremen vor allem durch Fouls auf. Doch wer genauer hinsah, erkannte eine starke Botschaft. "Justice for George" hatte der US-Nationalspieler auf einen Trauerflor an seinem Arm geschrieben, Gerechtigkeit für den durch Polizeigewalt gestorbenen Afroamerikaner George Floyd forderte der 21-Jährige aus Texas.
"Ich will meine Plattform nutzen, um auf ein Problem aufmerksam zu machen, das es schon lange gibt", twitterte der US-Nationalspieler am Samstagabend, "wir müssen für das eintreten, woran wir glauben, und ich glaube, es ist Zeit, dass wir gehört werden."
Floyd war am vergangenen Montag in Minneapolis bei einem Polizeieinsatz zu Tode gekommen. Die Tat löste Proteste in vielen US-Städten aus, es kam zu schweren Krawallen. Gegen die Polizeigewalt und den Rassismus meldeten sich auch viele US-Sportler zu Wort.
Am Sonntag sandte auch der Gladbacher Marcus Thuram eine Botschaft: Nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 beim 4:1 gegen Union Berlin sank der Franzose wie der frühere NFL-Star-Quarterback Colin Kaepernick auf ein Knie. Kaepernick war zur Symbolfigur der Proteste gegen Polizeigewalt vor allem gegenüber dunkelhäutigen US-Bürgern geworden.
Gladbachs Trainer Marco Rose lobte Thuram für die Aktion. "Er hat es mit dem Jubel auf den Punkt gebracht und ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Diesen Gedanken tragen wir alle mit", sagte der Coach: "Das unterstützen wir."
Ein weißer Polizist hatte Floyd minutenlang sein Knie in den Nacken gedrückt. "Ich kann nicht atmen", sagte der Afroamerikaner, der an den Folgen der Fixierung starb. Ein Video des Vorfalls löste weltweit Entsetzen aus. Am Freitag wurde der Polizist festgenommen, der bei der brutalen Aktion fast neun Minuten auf Floyds Nacken gekniet hatte. Ihm werden Totschlag und fahrlässige Tötung vorgeworfen.