Handball: Bohmann hält dritten CL-Startplatz zeitnah möglich

Der Geschäftsführer der HBL sieht gute Chancen auf einen dritten Startplatz in der Champions League - und nennt dafür zwei mögliche Szenarien.
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann ist "optimistisch", dass es in naher Zukunft einen dritten Champions-League-Startplatz für die Handball-Bundesliga geben könnte - entweder durch eine Wildcard oder durch eine Erweiterung des Wettbewerbs. Innerhalb der europäischen Ligen gebe es "das gemeinsame Bestreben, die Anzahl der Mannschaften in der Champions League zu erhöhen. Sollte das passieren, dann werden auch die Top-Nationen inklusive Deutschland sicherlich mehr Plätze bekommen", sagte Bohmann am Rande des Final Four in Köln dem Sport-Informations-Dienst (SID). Bislang wird Europas wichtigster Wettbewerb mit 16 Teams ausgetragen.
Der Liga-Boss schließt allerdings nicht aus, dass Deutschland schon vor einer etwaigen Reform der Königsklasse durch die Exekutive der Europäischen Handball-Föderation EHF einen zusätzlichen Startplatz über eine der sechs zu vergebenen Wildcards erhalten könnte. Bohmann verwies auf die "verschiedenen Kriterien" bei der Vergabe der Sonderstartplätze. "Da steht Deutschland überall top da. Und wenn ich mir die letzten Jahre in der Champions League ansehe, waren immer ein, zwei Mannschaften dabei, die leistungstechnisch abgefallen sind. Die Champions League lebt davon, dass der Wettbewerb in der Gruppenphase schon sehr hoch ist. Da sollte es keine Mannschaften geben, die man mit halber Kraft besiegen kann."
Bislang gibt es in der Bundesliga zwei fixe Startplätze für die Königsklasse. In der abgelaufenen Saison sicherten diese der deutsche Meister Füchse Berlin und der Tabellenzweite SC Magdeburg, der am Sonntag im Finale gegen die Füchse zum dritten Mal Europas Thron bestieg. SCM-Trainer Bennet Wiegert hatte sich am Rande des Finalturniers in Köln für einen dritten Startplatz starkgemacht. Dies sei eine "berechtigte Forderung", sagte Liga-Präsident Uwe Schwenker, "die unterstützen wir gerne".
Für Bohmann gibt es bei all den Gedankenspielen eine Bedingung. "Für uns als Ligen ist klar, dass wir keine Erhöhung der Anzahl der Spiele pro Team zulassen möchten", bekräftigte der 60-Jährige: "Der Workload ist an der absolut obersten Grenze. Da eine Erhöhung vorzunehmen, wäre sicherlich verantwortungslos."