Mutko zur WADA-Entscheidung: Nichts anderes erwartet

Mutko zur WADA-Entscheidung: Nichts anderes erwartet
Moskau (SID) - Russlands Vize-Premier Witali Mutko hat wenig überrascht auf die Entscheidung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) reagiert, die Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA aufrechtzuerhalten. "Niemand hat etwas anderes erwartet", sagte der ehemalige Sportminister der Nachrichtenagentur TASS: "Die Entscheidung führt zu nichts."
Allerdings betonte Mutko, der in den McLaren-Berichten selbst belastet wird, dass diese Entscheidung nichts mit der Entscheidung über eine Teilnahme der russischen Mannschaft an den Olympischen Spielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) zu tun habe: "Das ist eine andere Sache."
Russlands Sportminister Pawel Kolobkow erklärte, es bestehe der Eindruck, "dass die Entscheidung bereits im Vorfeld feststand."
Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte sich am Donnerstag in Seoul gegen eine Wiederaufnahme der RUSADA ausgesprochen. Wegen massiver Verfehlungen war die RUSADA im November 2015 als "non-compliant" (nicht regelkonform) erklärt worden.
Die WADA hatte als Voraussetzung für eine Wiederaufnahme unter anderem eine öffentliche Anerkennung des McLaren-Reports, der Russland ein institutionalisiertes Dopingsystem attestierte, sowie den Zugang zu weiteren Dopingproben im Moskauer Labor gefordert. Beide Punkte hat Russland bisher nicht erfüllt.
Die fortbestehende Suspendierung hat keine direkte Auswirkung auf die Entscheidung über die Teilnahme eines russischen Teams an den Olympischen Spielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar). Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird voraussichtlich Anfang Dezember eine Entscheidung über einen Start Russlands fällen.
Allerdings ist durch das Ergebnis der WADA-Beratungen ein Start eines russischen Teams bei den Paralympics als auch die Wiederaufnahme der russischen Leichtathleten unwahrscheinlicher geworden. Sowohl das Internationale Paralympische Komitee IPC als auch der Leichtathletik-Weltverband IAAF haben die Wiederaufnahme der RUSADA zur Voraussetzung dafür gemacht, dass russische Athleten wieder ohne Einschränkungen bei ihren Wettbewerben starten dürfen.