Pugh, Cascarino, Schüller: Die jungen Wilden der Frauen-WM

Pugh, Cascarino, Schüller: Die jungen Wilden der Frauen-WM
Rennes (SID) - Sie sind jung, wild und wollen der Frauenfußball-WM ihren Stempel aufdrücken. Der Sport-Informations-Dienst (SID) stellt fünf Hoffnungsträgerinnen vor, die auf der ganz großen Bühne bei der am Freitag beginnenden Endrunde für Furore sorgen könnten.
DELPHINE CASCARINO (22/Frankreich)
Französische Medien nennen die Flügelspielerin gerne "das Dynamit". Kein Wunder! Pfeilschnell und technisch versiert sorgt Cascarino häufig für Momente zum Zunge schnalzen. Ihr großes Talent wurde früh entdeckt: Mit zwölf Jahren kam sie zu Olympique Lyon, durchlief im erfolgreichsten Frauen-Klub der Welt die Nachwuchsteam und alle französischen Jugend-Auswahlen. Ihre Teamkollegin Amel Majri schwärmt: "Delphine erinnert mich an Kylian Mbappe - sie ist die Spielerin der Zukunft!"
MALLORY PUGH (21/USA)
"Mal" gilt als das größte Fußball-Juwel im Land der Weltmeisterinnen. Und sie geht ihren eigenen Weg: Ein Stipendium der renommierten UCLA schlug Pugh einst aus, um ihr Glück gleich als Profi in der US-Liga NWSL zu suchen, wo die Stürmerin seit 2017 für Washington Spirit auf Torejagd geht. Im mit Stars gespickten Nationalteam lief sie 2016 im zarten Alter von 17 Jahren und 269 Tagen erstmals auf - als jüngste Debütantin seit elf Jahren. In der Heimat ist sie schon auf dem Weg zum Idol: Einst selbst großer Fan von Mia Hamm, tritt sie nun gemeinsam mit der US-Ikone in Werbespots auf.
LEA SCHÜLLER (21/Deutschland)
13 Einsätze, acht Tore - die Länderspiel-Bilanz der Angreiferin spricht schon mal für sich. Vier dieser Treffer erzielte sie alleine im ersten Spiel unter Interimstrainer Horst Hrubesch, als die DFB-Auswahl 4:0 gegen Tschechien gewann. Temporeich, Zug zum Tor, abgezockt im Abschluss - Schüller kann der deutschen Offensive die nötige Durchschlagskraft verleihen. Und weil das Energiebündel noch mehr als Fußball im Kopf hat, treibt sie nebenbei ihr Fernstudium im Fach Wirtschaftsingenieurwesen voran.
KHADIJA SHAW (22/Jamaika)
Sie ist das Gesicht der "Reggae Girlz": Beim WM-Debüt der jamaikanischen Fußballerinnen ruhen die Hoffnungen auf der torhungrigen Kapitänin. Nach 22 Länderspielen steht "Bunny" bei 31 Treffern. So hat die Absolventin der University of Tennessee längst weltweit Begehrlichkeiten geweckt - auch von Sponsoren. Als erste Fußballerin aus Jamaika unterzeichnete sie einen Vertrag beim Sportartikel-Giganten Nike. Shaw hat aber auch unfassbare Schicksalsschläge hinnehmen müssen: Sie verlor binnen kurzer Zeit vier ihrer Brüder, drei kamen in Bandenkriegen in ihrer Heimat Spanish Town ums Leben.
JORDYN HUITEMA (18/Kanada)
Aufmerksame Follower von Bayern Münchens Alphonso Davies haben die Angreiferin bereits auf Instagram-Bildern erspäht. Die beiden werden in der Presse natürlich gerne als "Power-Pärchen des kanadischen Fußballs" gefeiert. In Sachen Größe stellt Huitema (1,80 m) ihren Freund (1,78 m) schon mal in den Schatten. Wie Mallory Pugh entschied sich das Ausnahmetalent, das mit 15 im Nationalteam debütierte, gegen die übliche College-Laufbahn und schließt sich zur kommenden Saison dem französischen Vizemeister Paris St. Germain an.