Entscheidung gefallen: Olympia erneut ohne NHL-Profis
Entscheidung gefallen: Olympia erneut ohne NHL-Profis
Wie schon in Pyeongchang 2018 werden auch bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar 2022) keine Profis aus der NHL auflaufen.
Köln (SID) - Wie schon in Pyeongchang 2018 werden auch bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar 2022) keine Profis aus der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL auflaufen. Die NHL und die Spielergewerkschaft NHLPA gaben am Mittwoch wie erwartet bekannt, dass Leon Draisaitl und Co. erneut beim Großevent fehlen werden.
"Ein olympisches Turnier mit den besten Spielern der Welt wäre etwas Besonderes gewesen. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass die letzte Teilnahme der NHL-Spieler schon acht Jahre zurückliegt", sagte Draisaitl (26). Er sei sich aber sicher, dass die Nationalmannschaft auch ohne NHL-Profis "wieder ein sehr gutes Turnier spielen wird. Auf jeden Fall wünsche ich den Jungs viel Erfolg und werden ihnen die Daumen drücken."
"Wir haben so lange wie möglich mit dieser Entscheidung gewartet und alle verfügbaren Optionen geprüft, um unseren Spielern die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen zu ermöglichen", sagte NHL-Boss Gary Bettman: "Angesichts der tiefgreifenden Unterbrechung des Hauptrundenspielplans durch die jüngsten Ereignisse in Zusammenhang mit Corona ist eine Olympiateilnahme leider nicht mehr möglich."
Bundestrainer Toni Söderholm findet es gut, "jetzt eine endgültige Entscheidung zu haben, um unsere gesamten Planungen rund um die Mannschaft voranzubringen. Natürlich ist es gerade für unsere Deutschen in der NHL sehr schade, weil sie unbedingt bei Olympia dabei sein wollten."
Das deutsche Team gehe "mit Selbstvertrauen in das olympische Eishockeyturnier. Mit oder ohne NHL-Spieler." Christian Künast, Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), kann den Schritt verstehen. "Wir wussten immer, dass die NHL noch einen Rückzieher machen könnte. Leider hat sich die pandemische Situation nicht zum Vorteil entwickelt, so dass wir die Entscheidung insbesondere für unsere Nordamerika-Cracks bedauern, aber inhaltlich nachvollziehen können."
"Auch wenn wir von der Entscheidung der NHL und NHLPA enttäuscht sind, verstehen wir völlig die Umstände, die dazu geführt haben", sagte Luc Tardif, Präsident des Weltverbandes IIHF.
Aus Deutschland spielen unter anderem Draisaitl (Edmonton), Tim Stützle (Ottawa), Philipp Grubauer (Seattle) oder Moritz Seider (Detroit) in der NHL. Im südkoreanischen Pyeongchang hatten NHL-Profis gefehlt, damals holte Deutschland völlig überraschend die Silbermedaille.
Die NHL will die Zeit im Februar nutzen, um abgesagte Spiele nachzuholen. Bislang wurden 50 Partien wegen Coronafällen abgesagt.