Schwimmen: Hentke verpasst Finale über 200 m Schmetterling deutlich
Gesichter Olympias: Franziska Hentke und Marco Koch (Schwimmen) - Trauriger Abschied
Jahrelang waren sie die deutschen Vorschwimmer, holten Gold und Silber im WM-Becken - jetzt verabschiedeten sich Marco Koch und Franziska Hentke.
Tokio (SID) - Jahrelang waren sie die deutschen Vorschwimmer, holten Gold und Silber im WM-Becken - jetzt verabschiedeten sich Marco Koch und Franziska Hentke durch die Hintertür, ratlos und fassungslos. "Natürlich hätte ich mir ein besseres Ende gewünscht", sagte die 32-jährige Hentke nach dem Halbfinal-Aus über 200 m Schmetterling. Die Vize-Weltmeisterin von 2017 konnte sich "aktuell nicht erkären", warum sie fast sechs Sekunden über ihrem deutschen Rekord geblieben war.
"Indiskutabel" nannte Bundestrainer Bernd Berkhahn die Zeit von 2:10,89, würdigte aber ihre Karriere: "Sie hat alles aus ihrem Körper rausgeholt, was möglich war." Schon nach der Enttäuschung in Rio, wo sie ebenfalls in der zweiten Runde ausgeschieden war, hatte die Europameisterin von 2016 ihre Karriere beenden wollen. Sie hängte aber noch fünf Jahre dran - ohne den gewünschten Erfolg auf der olympischen Bühne.
Auch Koch, Weltmeister von 2015 über 200 m Brust, fremdelte mit Olympia. In Brasilien hielt der Darmstädter dem Druck als Goldfavorit nicht stand, in Japan scheiterte er jetzt wie schon 2012 in London bereits im Vorlauf. "Das hat sich nicht abgezeichnet", wunderte sich der 31-Jährige, die Vorbereitung sei "so gut wie noch nie" gelaufen.
Europameister 2014 in Berlin, insgesamt fünf WM- und EM-Medaillen: Koch gehörte wie Hentke zu denen, die nach den Stars Britta Steffen und Paul Biedermann die deutschen Schwimmer in schwierigen Zeiten über Wasser hielten - nur eben bei Olympia nicht. "Marco hat lange die Fahne hochgehalten", lobte Berkhahn, "er hat alles probiert, was möglich war."
Seinen Rücktritt erklärte Koch anders als Hentke noch nicht. Erst will er für die Profiserie ISL schwimmen, dann Urlaub machen und sich entscheiden. Doch die neuen Vorschwimmer haben die beiden längst abgehängt: Sarah Köhler gewann am Mittwoch die erste Olympia.Medaille seit 2008, Florian Wellbrock will nachlegen.