In "Sauna von Shanghai": Hanfmann schaltet Tiafoe aus

Der Karlsruher besiegt den hoch favorisierten US-Amerikaner dank einer Energieleistung und eines starken Aufschlags. Nun wartet eine Mammutaufgabe.
Heroisch in der Hitzeschlacht: Davis-Cup-Spieler Yannick Hanfmann hat beim ATP-Masters in Shanghai dank einer starken Energieleistung überraschend die dritte Runde erreicht. Der Karlsruher besiegte den an Position 25 gesetzten Frances Tiafoe (USA) mit 6:7 (9:11), 6:2, 6:1 und trifft beim mit 9,2 Millionen Dollar dotierten Turnier in China am Sonntag nun auf Novak Djokovic.
Der Serbe bezwang Marin Cilic am Freitagnachmittag im "Oldie"-Duell 7:6 (7:2), 6:4. Mit kombiniert 75 Jahren und 139 Tagen sorgten Djokovic (38) und der Kroate Cilic (37) für einen Altersrekord bei Masters-Turnieren.
In der "Sauna von Shanghai" lieferten sich Hanfmann und Tiafoe ein kräftezehrendes Duell - das der Deutsche mit ganz viel Willen und Energie für sich entschied. Der Weltranglisten-150. ließ sich bei Temperaturen an die 30 Grad und einer enormen Luftfeuchtigkeit auch von einem Satzrückstand nicht entmutigen und verwandelte nach 2:50 Stunden den ersten Matchball - mit seinem 21. Ass.
Neben Hanfmann sind in Shanghai noch die Deutschen Alexander Zverev und Daniel Altmaier am Start. Der an Position drei gesetzte Zverev greift nach einem Freilos erst am Samstagmorgen ins Geschehen ein. Der Hamburger, der zuletzt unter Rückenbeschwerden litt und im Viertelfinale von Peking chancenlos gegen den Russen Daniil Medwedew ausschied, trifft auf den ungesetzten Franzosen Valentin Royer. Auf Altmaier wartet am Samstag ein besonderes Duell: Er trifft auf Wimbledonsieger Jannik Sinner, der als frischgekürter Turniersieger von Peking in Shanghai antritt.
Hanfmann bewies am Freitag ein großes Kämpferherz. Nachdem der Deutsche im Tiebreak des ersten Satzes zwei Satzbälle ungenutzt ließ, sicherte sich sein Kontrahent den Durchgang nach über einer Stunde. Als Hanfmann im zweiten Satz mit 1:2 und einem Break hinten lag, wendete sich das Blatt. Während die Hitze Tiafoe augenscheinlich immer mehr zusetzte und er sich regelrecht über den Court schleppte, gewann der 33-Jährige acht Spiele in Folge und war nicht mehr zu stoppen.