Italien prüft Neustart-Plan: Drei Monate Quarantäne für Serie-A-Fußballer

Alle positiv auf COVID-19 getesteten Juve-Spieler genesen
Rom (SID) - In diesem Zeitraum sollen die Profis in den Trainingszentren ihrer Klubs von der Außenwelt abgeschnitten strengen Gesundheitschecks unterzogen werden und das Training in kleinen Gruppen aufnehmen können, berichtete die italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. Mit den Spielern sollten auch Trainer, Vereinsärzte, Physiotherapeuten und andere Klubmitarbeiter unter Quarantäne gestellt werden - circa 70 Personen pro Verein. Diesen Vorschlag seiner ärztlichen Kommission prüft der italienische Fußballverband FIGC.
Auch die Klubs beschäftigen sich mit dem Plan. Eine Hürde sei, dass nur die Hälfte aller Erstligisten über Trainingszentren verfügen, in denen Spieler und Trainer über eine längere Zeit untergebracht werden könnten, berichtete das Blatt. Laut dem Chef von Italiens Olympischem Komitee (CONI), Giovanni Malago, käme die Möglichkeit einer Quarantäne zwar für die Serie A, aber nicht für die unteren Klassen infrage. "Man darf aber nicht nur an die Topliga denken", sagte Malago.
FIGC-Präsident Gabriele Gravina will die Meisterschaft um jeden Preis zu Ende führen. "Ich habe höchsten Respekt für die Wissenschaft, doch wir können nicht kapitulieren. Wir prüfen, wie und nicht wann wir die Meisterschaft wieder aufnehmen werden. Wenn Italien wieder zum Leben erwachen wird, wird auch der Fußball neu starten. Ich sage es ein für alle Male: Die Meisterschaft muss zu Ende ausgetragen werden", sagte Gravina im Interview mit der römischen Tageszeitung La Repubblica.
Die Meisterschaft abzubrechen, würde zu einem Rechtsstreit führen, warnte der Verbandschef. "Einige Klubs drohen bereits mit Klagen. Die FIFA hat den Weg gezeigt: Die neue Meisterschaft beginnt nicht, bevor diese nicht beendet wird", so Gravina.
Italiens Vize-Gesundheitsminister Pierpaolo Sileri hält eine Wiederaufnahme der Serie A unter den jetzigen Bedingungen für unmöglich. "Es ist unrealistisch, daran zu denken, Spiele auszutragen und die Stadien zu öffnen, während eine Epidemie noch im Gange ist", sagte Sileri. Mit 21.000 Todesopfern zählt Italien zu den weltweit vom Coronavirus am stärksten betroffenen Ländern.