Organisatoren: Olympia trotz Ausnahmezustand nicht gefährdert
Der neuerliche Ausnahmezustand gefährdet aus Sicht der Organisatoren nicht die Austragung der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August).
Tokio (SID) - "Diese Ausrufung des Notstands bietet die Möglichkeit, die COVID-19-Situation unter Kontrolle zu bringen und eine sichere Durchführung der Spiele in diesem Sommer zu planen. Wir werden entsprechend mit den erforderlichen Vorbereitungen fortfahren", hieß es am Freitag in einem Statement der Ausrichter.
Dick Pound, dienstältestes Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), äußerte allerdings Zweifel. "Ich kann nicht sicher sein, weil das Virus der permanente Elefant im Raum wäre", sagte der Kanadier der BBC. Der "Elefant im Raum" bezeichnet im englischen Sprachgebrauch ein offensichtliches Problem, das dennoch von allen ignoriert wird.
Der japanische Premierminister Yoshihide Suga hatte die am Freitag (8. Januar) beginnende einmonatige Maßnahme für den Großraum Tokio verkündet, nachdem die Zahl der Coronavirus-Infektionen in den letzten Tagen nach oben geschnellt war. Dennoch werde Japan "sichere und geschützte" Spiele ausrichten, versicherte Suga. Am Freitag meldete Tokio 2392 neue Coronafälle. In Japan ist noch kein SARS-CoV-2-Impfstoff zugelassen, die Kampagne soll Ende Februar starten.
Der erneute Ausnahmezustand nach dem im Frühjahr 2020 betrifft Tokio und die drei angrenzenden Regionen Chiba, Kanagawa und Saitama und zielt in erster Linie auf Restaurants und Bars ab, die aufgefordert werden, ab 19.00 Uhr keinen Alkohol mehr auszuschenken und eine Stunde später zu schließen. Das Gebiet zählt fast 37 Millionen Einwohner und sorgt für ein Drittel des japanischen Bruttoinlandsprodukts.
Wegen der Pandemie waren die Sommerspiele im vergangenen März um fast genau ein Jahr verschoben worden.