Rehm-Klage auf Olympia-Teilnahme von CAS abgewiesen
Rehm-Klage auf Olympia-Teilnahme von CAS abgewiesen
Paralympics-Star Markus Rehm muss seine Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio begraben.
Köln (SID) - Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) wies nach Angaben von Rehms Management die Klage des Leverkusener Para-Weitsprungweltrekordlers auf eine Zulassung in einer gesonderten Wertung ab. Zu den Gründen für den Richterspruch lagen zunächst keine Informationen vor.
Vor Rehms Anrufung der höchsten sportrichterlichen Instanz war eine Einigung des Sportlers mit dem Leichtathletik-Weltverband World Athletics (WA) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gescheitert. WA berief sich bei der Ablehnung von Rehms Antrag weiter auf eine inzwischen jedoch pikanterweise ebenfalls vom CAS abgeänderte Vorschrift zur Bewertung von Rehms Unterschenkelprothese. Daraufhin zog der 32-Jährige, der auf Antrag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für einen Start "außer Konkurrenz" bei den Sommerspielen in Japan vorgeschlagen worden war, vor den CAS.
Die Regeländerung zur Beurteilung von Vorteilen durch Prothesen hatte Rehm auf Tokio hoffen lassen. Denn durch die Umkehr der Beweislast müssen mittlerweile die Verbände darlegen, dass Aktive durch eine Prothese unerlaubte Vorteile im Vergleich zu Rivalen ohne Behinderung haben. Zuvor hatte die Beweislast bei den betroffenen Sportlern gelegen.
Rehm hatte sich von einem Start bei Olympia ein allgemeines Signal versprochen. "Ich möchte erreichen, dass Kinder auf der ganzen Welt vor dem Fernseher sitzen und sehen, alles ist möglich, egal welches Schicksal sie erfahren", begründete der Rheinländer sein hartnäckiges Engagement für eine Tokio-Teilnahme.
Unterstützung erhielt Rehm auch von Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behinderten-Sportverband (DBS)."Es gibt keine Argumente mehr, eine Olympia-Teilnahme von Markus Rehm zu verwehren", meinte Beucher zu Beginn der Debatte.