Jauch reagiert auf Kandidaten-Vorwurf: "So viel Unverschämtheit hatten wir lange nicht mehr!"
Zu den unterhaltsamsten Gästen der letzten Folgen von "Wer wird Millionär?" zählt ohne Frage der Kandidat Florian Lorenz, der in der Sendung vom 27. Oktober auf den Ratestuhl durfte. Der 35-Jährige aus Lohmar in Nordhrein-Westfalen ist Account Manager im Bereich Medizintechnik. Er wählte die Risiko-Variante mit vier Jokern. Als inoffizieller fünfter Joker fungierte Günther Jauch, indem er den Kandidaten bei der 1.000-Euro-Frage bremste.
"Was trägt Frau - obwohl der Name ursprünglich so viel wie 'kleiner Mantel' bedeutet - eher drunter als drüber?" Blazer, Petticoat, Sakko oder Overall? Sofort antwortete Florian Lorenz mit "Overall". Netterweise ließ Jauch die Antwort nicht einloggen, sondern fragte: "Warum?" Jetzt erkannte Lorenz, dass er die Frage falsch gelesen hatte. Er holte das Publikum ins Boot. 98 Prozent waren für die richtige Antwort: "Petticoat".
Kandidat rasierte sich vor Bewerbungsgespräch aus Versehen Augenbraue ab
Nach der 2.000er-Marke ging Günther Jauch in den obligatorischen Smalltalk-Modus über. "Ich kriege ja vorher immer auf meinen Karten so kleine Geschichten erzählt, und bei manchen sage ich: Ja, ist ganz nett. Bei manchen sage ich: Das ist eigentlich keine Geschichte." Dann lachte er verschmitzt: "Ihre Geschichte fand ich ziemlich gut."
Er spielte damit auf ein Malheur des Kandidaten bei einem Online-Bewerbungsgespräch an. Beim Aufhübschen vor dem Job-Interview hatte er sich aus Versehen eine Augenbraue abrasiert. Er wählte sofort seine private Telefon-Hotline für Notfälle - die eigene Partnerin. Die gab ihm einen Crashkurs in Sachen Malen von künstlichen Augenbrauen. Für einen einheitlichen Look rasierte Lorenz die zweite Braue ab, bevor er mit dem Ergebnis zufrieden war. Inmitten der Online-Bewerbung gab er sein Missgeschick zu. Seine Ehrlichkeit wurde nicht nur durch schallendes Gelächter belohnt - er bekam auch den Job. "Der ist heute noch mein Chef", sagte der Kandidat über seinen damaligen Gesprächspartner.
8.000 Euro wert: "Eine anlässlich des 150. Geburtstags verfasste Biografie über welchen Mann landete 2025 auf Platz 1 der Bestsellerliste?" Hans, Michael, Günter, Thomas? Der weibliche Telefonjoker musste passen. Günther Jauch gab Florian Lorenz die Schuld. Er habe das Wortspiel "Mann", bezogen auf Thomas Mann, beim Vorlesen nicht als Hinweis betont. Der Kandidat suchte die Schuld woanders ...
Vorwurf des Kandidaten: "Das haben Sie falsch geschrieben!"
"Das haben Sie falsch geschrieben hier", schob Florian Lorenz dem Moderator und seiner Redaktion den schwarzen Peter zu. "Was?! Das ist ja doll!", staunte Günther Jauch. Das Publikum johlte amüsiert. "So viel Unverschämtheit hatten wir schon lange nicht mehr!", meinte Jauch in gespielter Entrüstung.
Nun wollte der Moderator eine weitere amüsante Anekdote von Florian Lorenz hören. Die war allerdings nur für die anderen witzig. Der Kandidat leidet unter Arachnophobie. "Die Dame an meiner Seite", die auch heute zur seelischen Unterstützung mitgereist war, musste regelmäßig für ihn Spinnen um die Ecke bringen. "Im Garten will ich die auch nicht haben. Die rennt ja wieder aufs Haus, wo es schön warm ist", argumentierte der Kandidat. "Ich will dabei sein, ich will auch die Leiche sehen", gestand er.
Günther Jauch musste lachen. Ein weiteres Trauma: "Ich habe bei Galileo gesehen, dass einem zigtausend Spinnen im Leben in den Mund krabbeln, wenn man schläft." Jauch machte den Gegencheck: Wer das schon mal erlebt habe, solle aufstehen, bat er das Publikum. Keiner meldete sich, doch Florian Lorenz war nicht überzeugt: "Ja, nachts schläft man ja."
"Sagen Sie einfach, Sie wollen nach Hause"
64.000 Euro wert: "Die sogenannten Börteboote sind ein Wahrzeichen welcher Insel?" Rügen, Helgoland, Borkum, Fehmarn? Der Zusatzjoker im Publikum plädierte für Helgoland. "Das nehme ich auch direkt", schlug Lorenz vor. "Halt, halt, halt!", bremste Jauch und wollte wissen, was Börteboote sind. Mit denen würde man "umgeschifft", wusste der Joker. "Mir reicht das eigentlich", befand Florian Lorenz. "Sagen Sie einfach, Sie wollen nach Hause", kommentierte Jauch. Doch die Antwort war richtig.
125.000 Euro wert: "Bei der Einteilung von Reis in seine drei Grundtypen unterscheidet man häufig zwischen Langkorn-, Rundkorn- und ...?" Randkornreis, Mittelkornreis, Hohlkornreis, Doppelkornreis? Der Kandidat gab auf und freute sich über 64.000 Euro. "Jetzt machen wir uns gleich noch nen Burger", dachte er laut. Das Publikum war amüsiert. "Kommen Sie mit zum Burgeressen", schlug Florian Lorenz dem Moderator vor. "Ich lade Sie ein", schob er generös nach.
Das Publikum lachte und applaudierte. Auch Günther Jauch lächelte: "Wissen Sie, dafür macht man das doch: Man arbeitet darauf hin, dass am Ende der Sendung noch ein Burger für einen rausspringt." Die richtige Antwort wäre "Mittelkornreis" gewesen.
Kandidat fällt nach verwirrender Joker-Aussage auf 500 Euro
Erik Sparn-Wolf aus Darmstadt war der Pechvogel des Abends. Seine 32.000-Euro-Frage: "Wobei küsst der Sieger nach dem Rennen einen Streifen aus Ziegelsteinen an der Ziellinie?" Indy 500, Paris-Roubaix, Berlin Marathon, Rallye Dakar? Der Telefonjoker konnte sich Antwort B vorstellen, "aber total unsicher, ich würde an meiner Stelle rausgehen". Die wenig hoffnungsvollen Worte amüsierten Jauch und das Studio-Publikum. Der Kandidat wirkte noch verwirrter als zuvor, Dennoch folgte Erik Sparn-Wolf dem Rat - und fiel tief auf 500 Euro.
Überhangkandidatin Silke Hellwinkel aus Weinheim in Baden-Württemberg erspielte 64.000 Euro. Ute Krüger-Anastassatos aus Schwabach in Bayern ging mit 16.000 Euro.