Die ungewöhnliche Karriere von Norman Reedus
Kult-Heiliger aus dem Kino, Lieblings-Zombiejäger im Fernsehen: Norman Reedus' Karriere kann mit vielen Worten beschrieben werden, nur mit einem nicht: gewöhnlich.
Selten schaffen es Schauspieler sowohl im Kino, als auch in einer Serie Kult-Status zu erreichen. Einer, der dieses Kunststück fertig gebracht hat, ist "Walking Dead"-Star und Kino-Rückkehrer Norman Reedus (47). Zum Start seines neuen Films "Sky - Der Himmel in mir" an der Seite von Diane Kruger soll noch einmal sein recht ungewöhnlicher Karriereweg von der großen Leinwand zum Fernsehen und zurück ins Kino betrachtet werden.
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Ein Spätzünder
Auch wenn man es ihm wahrlich nicht ansieht, Norman Reedus ist nur noch zweieinhalb Jahre von der 50 entfernt. Der am 6. Januar 1969 in Florida geborene US-Schauspieler rutschte recht spät und eher per Zufall ins Schauspielfach, als er auf einer Party eine kleine Nummer mit einem Freund vorspielte und daraufhin angesprochen wurde. So kam es dazu, dass Reedus erst mit 28 Jahren überhaupt seine erste kleine Rolle in "Mimic - Angriff der Killerinsekten aus dem Jahr 1997 ergattern konnte.
Komischer Heiliger
Umso schneller schien er sich für höhere Ziele zu empfehlen. 1999 sicherte er sich eine der beiden Hauptrollen im Action-Thriller "Der blutige Pfad Gottes" (Originaltitel: "The Boondock Saints"), der neben expliziter Gewalt auch für pechschwarzen Humor steht. Trotz verhaltener Kritiken mauserte sich der Streifen schnell zum absoluten Kultfilm unter Jugendlichen, Reedus quasi zum gefeierten Star einer ganzen Generation. Kein Zweifel, ihm war eine glorreiche Kino-Karriere beschienen...
Wie immer kommt alles anders
Im ersten Moment schien es auch so zu kommen: Nur ein Jahr später übernahm er in "Tödliche Gerüchte" einen weiteren tragenden Part. Doch so wirklich wollte der Durchbruch trotzdem nicht gelingen. Von der gefeierten Hauptrolle in "Der blutige Pfad Gottes" entwickelte sich Reedus zum Parade-Nebendarsteller zurück, ob in "Blade II" oder "American Gangster". Selbst in der Serie "Charmed - Zauberhafte Hexen" oder der Show "Hawaii Five-O" reichte es gerade einmal für kurze Auftritte in einzelnen Episoden. Wahr sein Hollywood-Stern untergegangen, bevor er überhaupt so richtig erstrahlen konnte?
Danke, liebe Zombies
Den ultimativen Karriereknick konnte Reedus 2010 dann ausgerechnet dank einer Horde fleischfressender Untoter vermeiden. Er wurde in der Serie zum gleichnamigen Comic "The Walking Dead" als Redneck Daryl Dixon gecastet und gilt seit seines ersten Auftritts als absolut unantastbar unter den Fans, die im Falle seines Ablebens im Netz schon häufig Randale angekündigt haben. Das Besondere dabei: Charakter Daryl wurde für die Serie neu erfunden und konnte daher nicht auf die breite Fanbase der Vorlage zurückgreifen - und dennoch mauserte er sich binnen weniger Episoden zum unangefochtenen Liebling der "Walking Dead"-Zuschauer.
Zurück im Kino
Seit seinem Engagement bei "The Walking Dead" ist auch die Filmindustrie wieder auf Reedus aufmerksam geworden. Zuletzt war er im brachialen Gangster-Streifen "Triple 9" mit absoluter Starbesetzung zu sehen, am 09. Juni startet der ruhige Film "Sky - Der Himmel in mir" in den Kinos. Darin spielt er die männliche Hauptrolle Diego an der Seite von Diane Kruger (39), die als Französin Romy ein Abenteuer in den USA sucht und sich in den Park-Ranger verliebt.
Zurück im TV?
Über sein Comeback bei "The Walking Dead" herrscht dagegen noch Ungewissheit. Bekanntlich endete die sechste Staffel mit einem fiesen Cliffhanger, bei dem auch seine Figur Daryl Dixon durch Bösewicht Negan (Jeffrey Dean Morgan) den Tod gefunden haben könnte. Ob die Zombie-Fans ihren angekündigten Aufstand im Fall des Ablebens ihrer Lieblingsfigur wirklich durchziehen müssen, erfahren wir im Oktober dieses Jahres - dann startet die siebte Staffel von "The Walking Dead".