Eklat um "Hamilton": Trump fordert Entschuldigung - und erntet Spott
Ein Theater-Besuch von Donald Trumps Vize Mike Pence sorgt in den USA für Aufregung. Trump fordert sogar eine Entschuldigung vom "Hamilton"-Ensemble.
Der neue US-Präsident Donald Trump fordert eine Entschuldigung - und zwar von den Schauspielern des Erfolgs-Musicals "Hamilton". Was war passiert? Trump-Vize Mike Pence hatte sich am Freitag die Broadway-Show angesehen und wurde vom Publikum ausgebuht. "Unser wundervoller zukünftiger Vize-Präsident Mike Pence wurde letzte Nacht vom 'Hamilton'-Cast beschimpft [...] Das sollte nicht passieren", twitterte Trump daraufhin. "Das Theater muss immer ein sicherer und besonderer Ort sein. Das 'Hamilton'-Ensemble war letzte Nacht sehr unhöflich zu einem sehr guten Mann, Mike Pence. Entschuldigt euch!"
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Tatsächlich wurde Pence laut "Variety" nicht nur vom Publikum ausgebuht. Schauspieler Brandon Victor Dixon richtete nach der Aufführung einige Worte an Pence, während der Rest des Ensembles hinter ihm stand und sich an die Hände fasste. Buh-Rufe seien nicht angebracht, so Dixon. "Wir sind alle hier wegen einer Liebesgeschichte." Dann sagte er zu Pence: "Wir heißen Sie willkommen und wir danken Ihnen wirklich, dass Sie uns bei 'Hamilton: An American Musical' Gesellschaft leisten. Wir sind das facettenreiche Amerika, das besorgt darüber ist, ob Ihre neue Regierung uns, unseren Planeten, unsere Kinder, unsere Eltern beschützen wird oder uns verteidigen und unsere unveräußerlichen Rechte aufrechterhalten wird. Aber wir hoffen, dass diese Show Sie inspiriert hat, unsere amerikanischen Werte aufrechtzuerhalten und Sie im Interesse von allen arbeiten."
"Trump soll sich entschuldigen"
"Hamilton"-Schöpfer Lin-Manuel Miranda hatte kurz darauf auf Twitter erklärt, dass er "stolz" auf Dixon und das Ensemble sei und "stolz" darauf, daran erinnern zu dürfen, "dass ALLE am Theater willkommen" seien. Dixon selbst schrieb als Antwort auf Trumps Tweet, "Konversation ist keine Beleidigung, Sir. Und ich achte Mike Pence dafür, dass er hingehört hat." Unterdessen meldeten sich in der Sache auch schon andere Promis zu Wort. Topmodel Chrissy Teigen versuchte es laut Medienberichten mit einer Portion Sarkasmus: "Ich kann nicht glauben, dass sie den armen, unschuldigen Mike Pence mit so einer abstoßenden, bösen Hass-Rede demütigen." Und Richtung Trump twitterte sie: "Schaut, wer sich jetzt einen verdammt sicheren Platz wünscht."
Alec Baldwin meinte, dass "aller Dissens eine Beleidigung" für Trump sei. Und "Star Trek"-Star George Takei, der sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzt, schrieb, Trump sei derjenige, der sich entschuldigen müsse. "Amerika muss immer ein sicherer und besonderer Ort sein", antwortete er auf Trumps Tweet. "Die Trump-Leute waren sehr grausam zu vielen guten Menschen. Entschuldigt euch!"