Meryl Streep kontert Harvey Weinsteins Offensive
Harvey Weinstein ist in die Offensive gegangen und nutze unter anderem eine Aussage von Meryl Streep für seine Verteidigung - doch die schießt scharf zurück.
Die Reaktionen auf Harvey Weinsteins (65) Verteidigungsoffensive haben nicht lange auf sich warten lassen. Und die sind, wie zu erwarten war, heftig. Oscar-Preisträgerin Meryl Streep (68, "Die Eiserne Lady") bezeichnete seinen Vorstoß als "erbärmlich". Weinsteins Anwälte hatten versucht, mit einer positiven Aussage von Streep über den gefallenen Filmmogul, die Anschuldigungen gegen ihn als haltlos darzustellen.
"Erbärmlich und ausbeuterisch"
"Dass Harvey Weinsteins Anwälte meine (wahre) Aussage darüber, dass er während unserer Geschäftsbeziehung mir gegenüber nicht sexuell und körperlich übergriffig geworden ist, als Beweis dazu benutzen, dass er ANDERE Frauen nicht missbraucht hat, ist erbärmlich und ausbeuterisch", sagte die Schauspielerin in einem Statement, aus dem mehrere US-Medien zitieren.
Seine "kriminellen Handlungen", wegen denen er angeklagt sei, seien allein seine Verantwortung, fügte Streep hinzu. "Wenn es in diesem System noch irgendeine Gerechtigkeit gibt, wird er dafür bezahlen", so die 68-Jährige weiter.
Auch Lawrence und Paltrow werden aufgeführt
Streep hatte kurz nach dem Bekanntwerden der Anschuldigungen gegen Weinstein im Oktober 2017 gesagt, dass er sich ihr gegenüber immer respektvoll verhalten habe. Diese Aussage nutzen seine Anwälte nun für die Verteidigung ihres Mandanten. In Gerichtsdokumenten, die dem US-Promiportal "TMZ" vorliegen, wird auch Jennifer Lawrence (27) mit den Worten zitiert: "Er hat sich mir gegenüber immer sehr nett verhalten."
Unter anderem wird Weinstein vorgeworfen, dass er Schauspielerinnen, die seine Annährungsversuche zurückgewiesen haben, ganz bewusst die Hollywood-Karriere verbaut habe. Als Gegenargument für diese Behauptung führten Weinsteins Anwälte die Karriere von Gwyneth Paltrow (45, "Iron Man") an. So stimme es, dass er 1994 versucht habe, Paltrow näher zu kommen. Dies habe sie aber nicht daran gehindert, in weiteren Weinstein-Produktionen mitzuwirken. Etwa in "Shakespeare in Love" (1998), der ihr den Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte.
Sammelklage soll abgewendet werden
Zudem beklagte Weinsteins Team, dass "alle Frauen, die sich mit Harvey für ein Projekt getroffen haben", inzwischen als vermeintliche Opfer tituliert werden. Seine Anwälte versuchen mit diesem Vorstoß das Gericht in New York dazu zu bewegen, eine Sammelklage fallen zu lassen, die sechs Frauen gegen den Filmmogul wegen sexuellen Missbrauchs eingereicht haben.
Seit Oktober gibt es immer neue Vorwürfe gegen Weinstein. Wegen seines sexuellen Fehlverhaltens wurde er von seiner Produktionsfirma entlassen und zog sich in eine Therapieeinrichtung in Arizona zurück. Ihm werfen über hundert Frauen sexuelle Belästigung und sogar Vergewaltigung vor, darunter Hollywood-Größen wie Salma Hayek (51) und Rose McGowan (44, "Charmed - Zauberhafte Hexen").