Wie Erwin Pelzig während eines Auftritts beklaut wurde
Ein Mann, ein Hut, eine Handtasche: Erwin Pelzig. Was es mit seiner Handtasche auf sich hat, verriet er nun in einem Interview.
Der Kabarettist Frank-Markus Barwasser (58) hat zwei Gesichter. Das eine - sein privates - kennt die Öffentlichkeit kaum. Das andere gehört zu seiner Kultfigur: Erwin Pelzig. Ein (nur) scheinbar einfältiger Tropf, main-fränkischer Dialekt, rot-weißkariertes Hemd, Trachtenjacke, zerknautschter Cordhut - und ein Herrenhandtäschchen. Dieses "Täschli" hängt dem Pelzig immer am Handgelenk.
In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" verrät Barwasser, was es mit dem Handtäschchen auf sich hat: Es ist leer. Doch in den Anfängen der Barwasser-Figur Erwin Pelzig enthielt die Handtasche jede Menge Geldscheine. Die Barwasser-Gage.
Und plötzlich war die Gage weg
Das kam so: "Als ich Anfang der 90er-Jahre meine ersten Auftritte hatte, wurden die Gagen noch bar ausbezahlt. Das war schön und sinnlich, sein Geld hingeblättert zu bekommen. Wenn ich sieben Tage spielte, kamen schon mal 2.000 bis 3.000 Mark zusammen. Und die wurden mir einmal geklaut, als ich in Passau auf der Bühne stand."
Barwasser hatte die Gage noch nicht im Pelzig-Täschli, sondern in einem Koffer mit Zahlenschloss verstaut, der in der Garderobe stand. Während seiner Vorstellung wurde der Koffer aufgebrochen, die Gage war weg.
Das Geld hat er nie wieder gesehen
"Danach habe ich das Geld immer eingesteckt und bin nicht selten mit ein paar Tausend Mark in der Handtasche aufgetreten", erklärt Barwasser weiter.
Die geklaute Gage hat er nie wieder gewesen. "Das war weg und ich musste auch noch Steuern darauf zahlen, denn ich hatte das Geld ja eingenommen, da kennt das Finanzamt kein Mitleid."
Seitdem der bargeldlose Zahlungsverkehr auch den Erwin Pelzig erreicht hat (Barwasser über seine Figur: "Der ist ein einsamer Wolf") ist das "Täschli" aber wieder leer.