Stuttgart-Tatort "Stau": Terror-Kinder, Wutbürger und der Superstau

Tatort Stuttgart: Das Stuttgarter Team glänzt in einem überraschenden Fall. © SWR/Alexander Kluge
Hand aufs Herz: Wer denkt bei Filmen, die im Stau spielen, nicht auch an den 90er-Klamauk "Superstau"? Vom Grundaufbau war auch der Tatort aus Stuttgart nicht viel anders. Völlig verschiedene Menschen, Schicksale und Stimmungen werden für kurze Zeit zusammengepfercht, und alle wollen eigentlich nur weg. Nur, dass unter den gefrusteten Pendlern und Berufsfahrern auf der Weinsteige noch ein mutmaßlicher Mörder steht.
Die tolle (und auch ein wenig naheliegende Idee), in der Stau-Hauptstadt Stuttgart einen Stau-Tatort zu machen, haben Regisseur Brüggemann und sein Team großartig umgesetzt. Die völlig überflüssige Story um einen englischen Zeugen und das etwas übertriebene Wutbürger-Aufständchen am Ende hätte man sich zwar sparen können, dafür schlugen viele Dialoge richtig ein. Statt Standard-Fragen von Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) hatte fast jedes Gespräch eine kleine Pointe oder einen kleinen Seitenhieb - Weltklasse!
Schön, dass sich solch ein guter Film auch bei den Quoten ganz vorne ist: 9,32 Millionen und 27,2% Marktanteil bedeuten den deutlichen Tagessieg für den Tatort aus Stuttgart. Und auch die Kommentare bei Facebook und Twitter waren größtenteils positiv. Wo doch der Tatort bei den "Wir wollen raus" skandierenden Stau-Opfern Anleihen an der deutsch-deutschen Geschichte nahm, so wollen auch wir ausrufen: "Tatorte dieser Welt, schaut auf diese Stadt!
Die besten Twitter-Kommentare zum Tatort "Stau":
Ein Film im Stau? Kennen wir doch irgendwoher...
...und ein Auto fehlte auch noch!
Unter all den gruseligen Kindernamen, die so hübsch in die Dialoge eingewoben wurden, stach ein Kind hervor: Miris, der Teufel auf der Rückbank.