Tatort Ludwigshafen: Zehn Millionen zum Kopper-Abschied
Tatort "Kopper": Ein würdiger Abschied für Andreas Hoppe alias Mario Kopper vom Tatort Ludwigshafen. © SWR/Roland Suso Richter
Ganz knapp drunter, aber dennoch eine beachtliche Quote: Nicht ganz zehn Millionen Zuschauer (9,99 Mio., MA 27,4%) haben gestern Andreas Hoppes Tatort-Abschied mitverfolgt. Und "Kopper" war nicht nur in Sachen Quote ein Erfolg, auch die Resonanz war so gut wie lange nicht bei einem Tatort aus Ludwigshafen.
Wobei die Latte für Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Co. auch sehr tief liegt, nicht erst seit dem letzten Fall "Babbeldasch". Aber Koppers Abschied war ein angenehm normaler Krimi, auf den scheidenden Ermittler zugeschnitten und - zum Glück - mit einem ansonsten aufs Wesentliche konzentrierten Team. Keine Midlife-Crisis, kein Kompetenz-Gerangel, kein Schnick-Schnack.
Stattdessen: Eine Art "Der Pate" auf Tatort-Niveau. Soll heißen: Allzu genau sollte man es mit der Authentizität und Plausibilität der Geschichte nicht nehmen, immerhin muss das Ganze in 90 Minuten gepresst werde. Auch für leise Zwischentöne oder gar Ambivalenz war in "Kopper" kein Platz, die Mafia- und Italien-Klischees waren meterdick aufgetragen. Doch das gehörte auch bei der Figur Kopper immer dazu, deswegen ist dieser Fall einmal mehr ein würdiger Abschied.
Was ebenfalls deutlich wurde: Der Ruf des Ludwigshafen-Tatort ist dermaßen nachhaltig ruiniert, dass auch mit ein wenig personeller Veränderung kaum jemand mit einem Aufschwung rechnet. "Kopper" war solide gemacht, aber eben auch die positive Ausnahme von der tristen Regel. War dieser Tatort aus Ludwigshafen und der Ausstieg von Andreas Hoppe also der Anfang vom Ende für Lena Odenthal?
Das sagt Twitter zu Koppers letztem Tatort
Der Tatort aus Ludwigshafen hat keinen guten Ruf bei Twitter.
...aber gerade Kopper hatte doch ein paar Fans.
Wer den Tatort kennt, dem ist klar: Kein Mafia-Fall ohne Klischees. Viele Klischees - wir sind schließlich immer noch in Ludwigshafen.