"GNTM": Bombendrohung setzt Finale ein jähes Ende
Beim großen Finale von "Germany's Next Topmodel" am Donnerstagabend konnte keine Siegerin gekürt werden: Gegen 21.35 Uhr brach ProSieben die Livesendung ab. Die Halle in Mannheim wurde wegen einer anonymen Bombendrohung komplett evakuiert.
Selten geschieht in Livesendungen im deutschen Fernsehen etwas wirklich Unvorhergesehenes. Aber am Donnerstagabend, ausgerechnet beim Finale von "Germany's Next Topmodel", war es soweit - und es war keine positive Überraschung: Eine Bombendrohung beendete die Model-Kür abrupt. Bis 21.35 Uhr hatte absolut nichts auf Überraschungen hingedeutet. Dann unterbrach ProSieben die Liveübertragung aus Mannheim und begann mit der Ausstrahlung des Spielfilms "Blind Side" . Als Grund nannte der Sender dem Publikum per Bildschirm-Laufzeile zunächst "technische Probleme".
Schnell wurde aber klar, dass größere Schwierigkeiten vorlagen, als etwa eine Signalstörung. Gegen 21.40 Uhr meldete zunächst "bild.de", wegen einer Bombendrohung sei die SAP-Arena komplett evakuiert worden. Obwohl über Twitter und Co. Bilder und Augenzeugenberichte aus Mannheim folgten, hielt sich ProSieben lange bedeckt. Erst mit großer Verzögerung erklärt der Sender die Show immerhin für offiziell beendet: "Ihr habt es gemerkt, das Finale musste abgebrochen werden. Wir entschuldigen uns und informieren euch, sobald wir etwas konkretes sagen können", hieß es auf Facebook.
Olly Murs bestätigt Bombenalarm
Die erste mehr oder minder offizielle Bestätigung für die Bombendrohung lieferte der britische Sänger Olly Murs, der in der Sendung hätte auftreten sollen. "Oh nein! Angst vor einer Bombe! Wir sind alle gerade aus der Halle gebracht worden. Furchteinflößender Kram!", twitterte er. Ziemlich genau eine Stunde nach dem Abbruch der Sendung kam auch die offizielle Bestätigung ProSiebens: "Es gab während des #GNTM Finales eine Bombendrohung. Die #SAP-Arena ist sicher evakuiert worden." Später erklärte die Polizei dem SWR, ein anonymer Anrufer sei für den Bombenalarm verantwortlich gewesen. Der Veranstalter habe sich entschlossen, die Halle räumen zu lassen.
Die Spekulationen über die Vorgänge in Mannheim trieben derweil schillernde Blüten. So wollten Reporter der "Bild"-Zeitung erfahren haben, die Jury um Heidi Klum sei an einen geheimen sicheren Ort gebracht worden. Wortspiele rund um den Begriff "Bombe" hatten unter dem Hashtag "#gntm" unterdessen auf Twitter Hochkonjunktur. Gewitzelt wurde unter anderem, eine "Kalorienbombe" habe den Abbruch der Model-Show provoziert.
Katharina war beim Abbruch bereits herausgeflogen
Glück im Unglück schien tatsächlich, dass zumindest Außenstehenden schnell wieder nach Scherzen zumute war - denn verletzt wurde bei der Evakuierung augenscheinlich niemand, eine Massenpanik blieb offenbar aus. Fotos zeigten friedlich auf dem Parkplatz der Halle wartende Menschen.
Fest steht, dass die Bombendrohung den größten Aufreger des bis zu seinem Abbruch äußerst mauen "GNTM"-Finales darstellte. In der ersten Hälfte der Sendung beschränkten sich die greifbaren Aktivitäten auf je einen "Walk" der vier Finalistinnen - also viermal gut 30 Sekunden Parade auf High-Heels auf der kreisförmigen Bühne, und das in knapp einer Stunde Sendezeit.
Katharina schied nach diesem "Highlight" aus. Vanessa, Ajsa und Anuthida dürfen sich vorerst weiter Hoffnungen auf den Titel "Germany's Next Topmodel" machen. Den Rest der Sendezeit füllten weitgehend nichtssagende musikalische und pyrotechnische Einlagen und langatmige Moderationen der Jury um Heidi Klum. Ob nach dem Donnerstagabend die Vorfreude auf eine Fortsetzung der Show noch besonders groß ist, bleibt abzuwarten.