TV-Romanze über Bataclan-Attentat vorerst gestoppt
Das französische Fernsehen hat vor dem Hintergrund des Bataclan-Attentats eine fiktive TV-Romanze gedreht. Die Ausstrahlung wurde nun von einer Petition gestoppt.
Das französische Staatsfernsehen hat die Ausstrahlung einer TV-Romanze über ein fiktives Paar, das sich vor dem Hintergrund des Terroranschlags auf den Bataclan-Konzertsaal in Paris verliebt, verschoben. Das berichtet unter anderem das US-Branchenmagazin "Deadline". Eine Petition hatte demnach gefordert, das "schmerzhafte" Projekt aufzugeben.
Der Fernsehfilm "Ce soir-là" (Diese Nacht) wurde letzte Woche fertig gedreht. Aber nachdem die Witwe eines Bataclan-Opfers mehr als 38.000 Unterschriften für eine Online-Petition gesammelt hatte, sagte France 2, Frankreichs wichtigster öffentlicher Fernsehsender, dass das Projekt auf Eis gelegt worden sei. Die Produzenten würden nun das Gespräch mit den Überlebenden suchen, heißt es.
Am 13. November 2015 kamen 130 Menschen bei koordinierten Terroranschlägen in Paris und im Vorort St-Denis ums Leben. Bewaffnete Männer stürmten die Bataclan-Konzerthalle während eines Konzerts der US-amerikanischen Rockband Eagles of Death Metal ("Heart On") bei dem 90 Menschen getötet wurden.
Worum geht es in dem Film?
Der Film war als "eine große Liebesgeschichte" zwischen einer Frau, die hinter dem Bataclan lebt, und einem Passanten, der den Menschen auf der Flucht vor den Attentätern hilft, angekündigt worden. Als Überlebende später darum bitten, die Menschen zu treffen, die ihnen geholfen haben, kreuzen sich die Wege des Mannes und der Frau wieder - es ist der Anfang einer Beziehung. Das Attentat selbst soll im Film nicht gezeigt werden.
France 2 gab eine Erklärung heraus, in der es heißt, dass der Sender beschlossen habe, "dieses Projekt zu vertagen, bis die Produzenten des Films alle Überlebenden konsultiert haben".