Audis E-Sportwagen ist leicht und heckgetrieben

Viel mehr als eine Studie: Mit dem Concept C hat Audi eher einen straßenzugelassenen Prototyp entwickelt.
Audi wagt mit dem Concept C den Neustart des elektrischen Sportwagens – zwischen TT-Tradition und R8-Attitüde. Der Prototyp ist straßenzugelassen, fährt bereits und zeigt sehr konkret, wohin das Serienmodell 2027 steuert.
Audi positioniert den Concept C klar nicht als TT-Nachfolger – und ebenso wenig als R8-Ersatz. Er soll dazwischen liegen: kompakt, emotional, fahrdynamisch, aber ohne Supersport-Overkill. Strategisch ist das smart: Die Marke schließt die Lücke zwischen Design-Ikone und Supersport-Exoten und schafft Raum für einen alltagstauglichen, leichten E-Sportwagen mit hohem Anspruch.
Technik-DNA: Heckantrieb und Batterie im "Mitte”-Layout
Der Prototyp fährt heckgetrieben; die Batterie sitzt hinter dem Fahrer und vor der Hinterachse – wie der Motor bei einem Mittelmotor-Sportwagen. Das senkt den Schwerpunkt, rückt die Massen ins Zentrum und verspricht Agilität statt reiner Leistungs-Show. Audi-Chef Gernot Döllner betont gegenüber Autocar den Leichtbau (viel Aluminium). Zunächst kommt eine einmotorige Basis, perspektivisch plant Audi stärkere Varianten bis hin zu Quattro. Exakte Leistungs-, Gewichts- und Reichweitenangaben spart sich die Marke noch – die Richtung ist jedoch eindeutig: Dynamik durch Architektur, nicht nur durch Antriebsleistung.
Ein Kernversprechen, das bereits vom Prototyp auf die Serie übertragen wird: ein versenkbares Hardtop. Audi will kein getrenntes Coupé- und Roadster-Programm – die Produktion soll den offenen Fahrspaß und die geschlossene Eleganz in einem Karosseriekonzept vereinen. Technisch anspruchsvoll, optisch klar – und für die Alltagstauglichkeit ein Plus.
Der Concept C ist die erste Manifestation der neuen Audi-Design-Philosophie. Die Proportionen wirken straff und niedrig, Zitate reichen von TT bis R8, dazu ein historischer Verweis auf den Auto Union Typ C. Innen herrscht Minimalismus mit Substanz: versteckte Displays, präzise Haptik, echte Tasten an den richtigen Stellen. Digitales bleibt präsent, aber nie aufdringlich – ein seltener Gegenentwurf zum aktuellen Touch-Overkill.
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Serie 2027: Was wahrscheinlich kommt – und was offen bleibt
- Heckantrieb als Basis, zentrales Batteriepaket, Leichtbau als Philosophie.
- Roadster mit Klappdach in Serie; kein separates Coupé.
- Leistungsstufen und Antriebs-Layouts bis hin zu Quattro.
- Neue Designlinie wird mit dem Concept C erstmals in einem Serienfahrzeug sichtbar.
- Offen: exakte Daten zu Akku, Leistung, Gewicht, Reichweite; finale Plattformdetails – Hinweise deuten auf Nähe zu künftigen Porsche-718-derivierten E-Sportwagen hin.
Der Concept C zeigt, dass Audi seine E-Performance nicht über XXL-Batterien und Allrad-Power definiert, sondern über Balance, Packaging und Gewicht. Das ist im EV-Sportwagensegment aktuell die spannendere Antwort. Mit klarer Designsprache und reduzierter Bedienung rückt Audi die Fahrerrolle wieder ins Zentrum – und grenzt sich bewusst von der Tech-Spielwiese ab. Kurz: mehr Sportwagen, weniger sichtbare Gadgets.