Forschungsprojekt entwickelt Laternen-Schnelllader

Künftig könnte der Ladevorgang an Straßenlaternen deutlich schneller vonstattengehen. Im Bild der erste Prototyp eines Laternen-Schnellladers
Die Idee, Straßenlaternen zu Ladestationen für Elektroautos umzurüsten und so bestehende Infrastruktur zu nutzen, ist nicht neu. In einigen Städten wie Berlin sind solche Lösungen bereits in kleinerem Umfang im Einsatz. Nun hat eine Forschungskooperation der Hochschule Koblenz und der Energieversorgung Mittelrhein einen Prototypen eines Laternenladers vorgestellt, der diese Technologie für Kommunen und Emobilisten deutlich attraktiver machen soll.
Nach Angaben der Hochschule Koblenz weist die Neuentwicklung gegenüber den bisherigen Systemen einen großen Vorteil auf: der Prototyp biete eine Ladegeschwindigkeit, die man sonst nur von Schnellladesäulen kenne. Der langsame Ladevorgang über bereits erhältliche Lösungen sei einer der Hauptgründe dafür, dass sich das Laden an Straßenlaternen auf dem Markt bisher nicht richtig durchgesetzt habe, sind die Kooperationspartner überzeugt.
"Laternen-Schnelllader" sollen vier Mal schneller laden
Dank neuer Technik soll über einen "Laternen-Schnelllader" mit jeder Minute Ladezeit drei Kilometer Reichweite getankt werden können. Somit wäre eine Vollladung je nach Batteriegröße in etwa 2 Stunden möglich – ein entsprechender Vorgang beansprucht bei "konventionellen" Laternenladern mindestens 8 Stunden. Nun soll der Prototyp weiter verbessert und Konzepte zur Nutzung im städtischen Netz erarbeitet werden.
„Damit könnten zukünftig E-Autos öfter mal eben auf dem Parkplatz beim Discounter oder auf dem Mitarbeiterparkplatz beim Arbeitgeber aufgeladen werden. Das wäre vergleichbar mit dem Laden eines Smartphones, wie es inzwischen auch an vielen öffentlichen Orten möglich ist“, so Projektleiter Prof. Dr. Johannes Stolz aus dem Fachbereich Ingenieurwesen der Hochschule Koblenz.