Viel Hightech hinter dem Adenauer-Grill

Mit seiner scheinbar endlos langen Motorhaube und den skulptural fließenden Linien versprüht der Entwurf einen Hauch von Art Deco.
Im neuen Showcar Vision Iconic mischt Mercedes viel Tradition mit jeder Menge Zukunftstechnologien. Das Thema Luxus kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz.
Bei Mercedes feilen sie an einer neuen Designsprache. Was die Schwaben als ikonisch bezeichnen, ist ein Brückenschlag zwischen der eigenen Markenhistorie und den Technologien von morgen. Umgesetzt wurde diese neue Philosophie jetzt am Showcar Mercedes Vision Iconic.
Retro-Look und monumentaler Leucht-Grill
Das Grund-Layout des Vision Iconic erinnert mit der langen Motorhaube, dem weit hinten angesetzten Passagierabteil sowie dem abfallenden Heck an den aktuellen AMG GT. Für den ikonischen Look sorgen gezielt eingesetzte Retro-Elemente. Am Bug trägt der Mercedes Vision Iconic einen aufrecht stehenden Kühlergrill, der diesen Namen auch verdient. Er mischt die Form des klassischen Mercedes-Grills, wie er an den wirklich alten Mercedes-Modellen verbaut wurde, mit der modernen Rauchglasgitterstruktur-Inszenierung des Leuchtgrills am neuen GLC. Zu den neuen Features gehört der jetzt ebenfalls beleuchtete Stern.
Mit seiner scheinbar endlos langen Motorhaube und den skulptural fließenden Linien versprüht der Entwurf einen Hauch von Art Deco. Die rundliche Heckgestaltung bringt den legendären 300 SL Flügeltürer ins Spiel. Die tiefschwarze Hochglanzlackierung unterstreicht das skulpturale Exterieur des Showcars. Die Leuchten mit Sternmotiv setzen gezielt Akzente.
Der Innenraum des Vision Iconic präsentiert sich ebenfalls eher als Kunstwerk denn als Arbeitsplatz für einen Fahrer, denn Mercedes geht bei seinem Entwurf von autonomen Fahrszenarien aus. Das Herzstück der Instrumententafel ist eine schwebende Glaskonstruktion, der sogenannte "Zeppelin" – eine skulpturale Form, deren Innenleben analoge und digitale Instrumente in verschiedenen Animationen zusammenspannt. Ebenfalls integriert ist eine KI-Schnittstelle. Für eine opulent-luxuriöse Optik im Cockpit sorgen Intarsien in schimmernder Perlmutt-Optik und Elemente aus poliertem Messing. Fahrer und Beifahrer sitzen gemeinsam auf einer durchgehenden Sitzbank mit üppiger Polsterung und blauem Samtüberzug. Das Vierspeichen-Lenkrad setzt wieder voll auf Retro. Den Fahrzeugboden schmücken klassische, fächerförmige Art-Deco-Motive.
Der Lack tankt Sonnenenergie
Alles andere als retro ist die technische Ausstattung des Vision Iconic. Die komplette Fahrzeugoberfläche ist mit einem "Solarlack" beschichtet. Die neuartigen Solarmodule lassen sich ähnlich einer hauchdünnen Paste nahtlos auf jeden Untergrund auftragen. Die photovoltaik-aktive Fläche kommt ohne Seltene Erden und Silizium aus und lässt sich leicht recyceln. Den Wirkungsgrad der Solarzellen gibt Mercedes mit 20 Prozent an. Der Vision Iconic lädt also, sobald er in der Sonne steht.
Um Energie und wie man diese sparen kann, geht es auch beim Neuromorphic Computing. Das ahmt mit KI-Unterstützung die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nach. Damit sinken die Rechenzeiten und auch der Energieverbrauch. Sicherheitssysteme werden damit schneller und effizienter.
Fahren und fahren lassen
Für eine neue Form des Reisens setzt der Vision Iconic, wie bereits erwähnt, auf autonome Fahrszenarien. Mercedes verspricht Level-2-Funktionen, die es dem Vision Iconic erlauben, komplexe städtische Verkehrssituationen allein zu bewältigen. Als nächsten logischen Schritt sieht Mercedes ein vollautomatisiertes Fahrsystem der Stufe 4. Nach dem Auffahren auf die Autobahn und der Aktivierung des Level-4-Systems könnte der Fahrer die Zeit zum Entspannen nutzen, ohne sich überhaupt mit dem Verkehr auseinandersetzen zu müssen. Am Ende der Fahrt würde das Auto dann noch vollautomatisiert parken.
Aber auch für Fahrer, die noch selbst lenken wollen, bietet der Vision Iconic Innovationen. Das Steer-by-Wire-Lenksystem bietet im Zusammenspiel mit der Hinterachslenkung je nach Fahrsituation variable Lenkeinschläge und Lenkunterstützungen.